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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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ohne Licht war es noch tückischer, abseits des Weges zu reiten. Wenn ihr Pferd sich auch nur ein Bein verstauchte, war es vorbei. Also riskierte sie es, längere Zeit auf dem Pfad zu bleiben, und ließ an den Stellen, wo sich die Bäume über ihr schlossen und sie vor feindlichen Blicken schützten, den Wallach schneller laufen.
    Wie viele von ihnen mochten noch da draußen sein? Wie viele waren durch die Hände ihrer Wachen gestorben? Würden sie sich aufteilen oder zusammenbleiben? Würden manche den Weg benutzen und hoffen, sie aufhalten zu können, während andere entlang des Weges versteckt auf sie lauerten?
    Raisa versuchte, vorausschauend am Wegesrand irgendwelche Hinterhalte ausfindig zu machen, aber die Dunkelheit verbarg diese ebenso, wie sie selbst von der Dunkelheit verborgen wurde. Weiter vorn schlängelte sich der Pfad durch eine schmale Schlucht, die an einem zugefrorenen Bach entlangführte. Sie konnte Spuren erkennen – der Beweis dafür, dass seit dem Sturm hier Pferde durchgekommen waren.
    Sie redete sich ein, dass das nicht notwendigerweise bedeuten musste, dass diese Pferde noch immer hier waren. Außerdem gab es sowieso keinen anderen Weg. Sie drückte sich dicht an die Felswand und beugte sich weit nach vorn; sie machte sich auf dem Pferderücken so flach, dass sie vor dem Eingang der Schlucht nicht als Silhouette zu sehen war, und führte den Wallach hinein.
    Das Überraschungsmoment war ihre Rettung. Die in der Schlucht lauernden Männer hatten wahrscheinlich schon seit Stunden dort gewartet, sodass ihre Wachsamkeit etwas nachgelassen hatte.
    Raisa hatte die Schlucht zur Hälfte durchquert, als sie an der gegenüberliegenden Felswand eine kurze Bewegung wahrnahm. Ein Pferd wieherte zur Begrüßung, und Gillens Pferd antwortete.
    Dann hörte sie plötzlich von allen Seiten das Scharren von Stiefeln, als die Männer nach ihren Waffen griffen, die sie neben sich gelegt hatten.
    Raisa trieb dem Wallach die Fersen in die Flanken, und er raste davon. Hinter ihr fluchte jemand. Ein Ruf erklang und hallte von den Felsen wider.
    Raisa schoss aus der Mündung der Schlucht und trieb das Pferd zu noch größerer Geschwindigkeit. Sie flogen regelrecht über den schmalen Pfad zwischen den Bäumen und riskierten Kopf und Kragen in der fast vollständigen Dunkelheit. Hinter ihr hörte sie Hufe über den Fels klappern, und das Geräusch verwandelte sich in dröhnendes Hufgetrappel, als ihre Verfolger ihr nachsetzten.
    Nachdem er den ganzen Tag zum Stillstehen gezwungen gewesen war, schien der Wallach nun ganz erpicht darauf zu sein, in Höchstgeschwindigkeit zu galoppieren. Raisa ließ ihm die Zügel schießen. Die Bäume am Wegesrand zogen in verschwommenen Schemen an ihr vorbei, und der Wind schlug ihr kräftig ins Gesicht. Vielleicht würde sie am Ende einen Felsabhang hinabstürzen, aber der Tod war ihr genauso sicher, wenn sie sich von ihren Verfolgern einholen ließ.
    Sie dachte über ihre Chancen nach, es bis zum Marisa-Pines-Camp zu schaffen. Ihr Wallach war ausgeruht, und verglichen mit ihren Verfolgern war sie ein Leichtgewicht. Aber sie kannte den Weg nicht, und sie wusste auch nicht, ob irgendwo ein weiterer Hinterhalt für sie vorbereitet worden war. Auf jeden Fall war sie schon aus einer Meile Entfernung zu hören.
    Sie ließ die Bäume hinter sich und überquerte eine breite Wiese. Hinter ihr erklang das Geräusch von Armbrüsten, woraufhin sie begann, im Zickzack zu reiten – das hatten ihr die Demonai beigebracht. Die Bolzen schossen an ihr vorbei; keiner wurde ihr auch nur annähernd gefährlich. Aber durch den Zickzackritt wurde sie langsamer, und als sie sich umsah, stellte sie fest, dass die Attentäter aufgeholt hatten.
    Erneut gelangte sie in den Schutz der Bäume, aber sie schaffte es nicht, wieder mehr Abstand zwischen sich und ihre Verfolger zu bringen, bei denen es sich etwa um ein halbes Dutzend handeln musste.
    Da erblickte sie erneut die Wölfe, die rechts und links von ihr durch den Wald liefen, die Ohren angelegt, die Beine unaufhörlich in Bewegung. Mit Leichtigkeit hielten sie mit ihr Schritt.
    Raisa fragte sich, warum sie nicht vor ihren Verfolgern den Weg kreuzen und ihre Pferde ein bisschen erschrecken konnten.
    Dem Wallach trat Schaum aus dem Maul, und er wurde etwas langsamer. Wie lange würde er noch durchhalten? Aber auch die anderen Pferde mussten müder werden. Mehr noch als ihres.
    Und wieder tauchte sie zwischen zwei großen Felswänden in eine Schlucht.
    Beim

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