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Der wunderbare Massenselbstmord

Titel: Der wunderbare Massenselbstmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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mir…« Elsa Taavitsainen hing kraftlos im Arm des Oberst
    und weinte bitterlich.
    Der Oberst führte sie zum Bus, wo sich Helena Puu­ saari um sie kümmerte. Mehrere Männer stiegen aus, Korpela, Sorjonen, Lismanki, Korvanen. Elsas Ehemann kam auf den Hof und fing an zu toben. Er versuchte den Oberst zu schlagen. Die anderen hatten ihn schnell gebändigt. Er warf Elsas Rettern Hausfriedensbruch vor. Der Sohn und die Tochter standen auf der Treppe und verfolgten das Geschehen gleichgültig wie Außenstehen­ de.
    Elsa war vor Angst außer sich. Sie versteckte sich ganz hinten im Bus hinter den Rücklehnen der Sitze. Helena Puusaari saß neben ihr und sprach beruhigend auf sie ein.
    Oberst Kemppainen und Feldwebel d. R. Korvanen sagten auf dem Hof irgendetwas zu dem gewalttätigen Elektriker. Korvanen saß auf seiner Brust, der Mann wand sich unter seinem Bezwinger.
    Der Lärm alarmierte die Nachbarn, sie traten aus dem Haus. Sie fanden, dass Taavitsainen in Polizeigewahr­ sam gehörte. Dieses ständige Theater hielt ja niemand aus. Einer der Nachbarn ging hinein, um die Polizei anzurufen.
    Der Oberst bat die Männer aus der Nachbarschaft, Taavitsainen so lange festzuhalten, bis die Polizei ein­ traf. Sie versprachen es und dankten dem Oberst für sein Eingreifen.
    Helena Puusaari fragte, ob Elsa einige persönliche Dinge aus ihrer Wohnung holen wolle. Sie lehnte ängst­ lich ab, aber unter dem Schutz der resoluten Pädagogin und des Oberst wagte sie sich schließlich ins Haus. Sie nahm ihre Papiere, die Handtasche, ein paar Kleidungs­ stücke, den Pass und Geld an sich. Mehr Eigentum besaß sie nicht. Alle persönlichen Erinnerungsstücke waren in den jahrelangen Kämpfen zerschlagen worden. Elsa umarmte ihre Kinder nicht, als sie das Haus ver­ ließ, und die Kinder sahen sie nicht an. Das Polizeiauto kam auf den Hof gefahren.
    Damit war die erbärmliche Familie der Taavitsainens auseinander gefallen. Die Polizei nahm den Ehemann in Gewahrsam, Korpelas Bus entführte die Frau. Auf ein Elternteil wartete das Polizeigefängnis, auf das andere der Tod. Zurück blieben zwei pubertierende Kinder, ein abgestumpfter Junge und ein traumatisch bewegungslo­ ses Mädchen.
    Korpela fuhr ins Zentrum von Savonlinna. Elsa Taa­ vitsainen schlief auf den hintersten Sitzen ein, so müde war sie.
    Helena Puusaari bat Korpela, an der Apotheke und am Blumenladen zu halten. In der Apotheke holte sie auf ihr eigenes Rezept ein Beruhigungsmittel für Elsa, und im Blumenladen bestellte sie einen Kranz. Auf die Schleife ließ sie die Inschrift setzen: »Zum Gedenken an den Wegbereiter, die anderen folgen.« Dann riefen sie den Lehrer Mikko Heikkinen an, den Eigner der MS Varistaipale, und vereinbarten ein Treffen mit ihm auf der Werft.
    16
    Korpela fuhr mit dem Bus über die östliche Brücke Savonlinnas. Die Abwrackstelle war leicht zu finden. Das rostige Binnenschiff war auf Pallungen aufgebockt worden. Die Selbstmörder betrachteten das traurig aussehende Ungetüm und kamen zu dem Ergebnis, dass es nie im Leben mehr zu Wasser gelassen werden könnte, so schlecht war der Zustand des Bodens. Zum Glück hatten sie auf den Erwerb verzichtet, dieses Wrack hätte sie alle gleich auf der Jungfernfahrt in die Tiefe gerissen. Ein so plötzlicher Tod lockte die Selbst­ mörder nun nicht mehr.
    Ein klapperiger Lieferwagen kam aus Richtung der Stadt und bog auf das Gelände ein. Mikko Heikkinen, 45, Lehrer für Maschinentechnik an der Berufsschule von Savonlinna, traf ein. Heikkinen parkte seine Rost­ laube neben Korpelas Luxusbus und stieg aus, um die Selbstmörder, die sein Schiff umstanden, zu begrüßen. Er trug einen ölverschmierten Blaumann und eine Schirmmütze, auf der vorn in Blockbuchstaben WÄRTSILÄ stand. Sein Gesicht war wettergegerbt. Er wirkte verkatert und hatte eine Schnapsfahne. Seine Hände zitterten leicht, als er den Oberst begrüßte.
    Oberst Kemppainen erzählte, dass dies nun jene Selbstmördergruppe sei, die Heikkinen unlängst angeru­ fen und ihn nach dem Schiff gefragt habe. Jetzt sei man auf der Fahrt nach Norden. Sie wollten sich zunächst noch ein wenig das sommerliche Finnland ansehen und einiges erledigen.
    Heikkinen stellte sein Schiff vor, das traurig auf den Pallungen ruhte. Er erläuterte, dass es sechsundzwanzig Meter lang und sechs Meter breit sei und hundertfünf­ undvierzig Bruttoregistertonnen habe. Es habe Platz für hundertfünfzig Passagiere, oder vielmehr habe es den gehabt. Die Dampfmaschine

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