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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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die mir nicht nur die Nase plattdrückt, sodass ich aussehe, als hätte ich ein paar Runden zu viel im Boxring gestanden, sondern die darüber hinaus auch noch einen dicken roten Abdruck in meinem Gesicht hinterlässt.
    Seb höchstpersönlich ist mit mir in den Laden gegangen und hat alles ausgesucht, was ich brauche. Er war mehr als großzügig und hat alles bezahlt, und dann hat er dafür gesorgt, dass ich zu meiner ersten Unterrichtsstunde in die Skischule komme. Was wirklich lieb und aufmerksam von ihm war, aber wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich mir unter einem romantischen Wochenende mit meinem Freund etwas anderes vorgestellt. Als er mich mit meinem Snowboard dort absetzt, mir Glück wünscht und sagt, wir würden uns dann später im Chalet wiedersehen, da kam ich mir ehrlich gesagt nicht wie seine Freundin vor, sondern wie eine Sechsjährige, die am ersten Schultag zur Schule gebracht wird.
    Aber hey, ich will nicht undankbar erscheinen. Sicher kommt das nur daher, dass alles neu für mich ist, weiter nichts. Ein paar Unterrichtsstunden, und bald sitze ich an Seb gekuschelt in der Seilbahn und sause mit ihm zusammen die Pisten hinunter. Dann können wir gemeinsam Powder Monkeys spielen!
    »Und so ’altet ihr eure Füße.«
    Ich wende mich wieder unserem Skilehrer zu. Er heißt François und sieht so gut aus, wie man als cooler, achtzehnjähriger französischer Skilehrer nur aussehen kann. Braungebrannt, mit verspiegelter Ray-Ban-Sonnenbrille und langen, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Haaren, saust er auf seinem Snowboard herum, als sei er mit dem Brett an den Füßen geboren worden.
    Verglichen damit komme ich mir vor wie seine Mutter. Und da hilft es auch nicht gerade, dass ich hier mit Abstand die Älteste bin. Und zwar um Jahre , wie ich einsehen muss, als ich mich umschaue und feststelle, dass die meisten anderen Schüler in meinem Kurs mir kaum zu den Knieschonern gehen. Jetzt weiß ich auch, warum man das Ding Idiotenhügel nennt, denn ich komme mir wirklich vor wie ein Idiot. Und das Peinlichste an der ganzen Sache ist, während ich mich kaum auf den Beinen halten kann, scheinen die Zwerge keinerlei Angst zu kennen und haben im Handumdrehen den Dreh raus.
    Und nun sausen sie bereits wie die Kanonenkugeln um mich herum, und ich kreische entsetzt auf und hechte rasch aus der Schusslinie, damit sie mich nicht über den Haufen fahren.
    » Superb, Freddie! Bien, Henri«, ruft unser Lehrer begeistert und schießt auf seinem Snowboard hinterher.
    Wenn ich es mir recht überlege, könnte es womöglich sein, dass ich mehr als ein, zwei Unterrichtsstunden brauchen werde, überlege ich, um gleich darauf wieder ins Wanken zu geraten und mit dem Gesicht nach unten im Schnee zu landen.
    Erst ein paar Minuten später, als ich es geschafft habe, mich mühsam aufzurappeln und wieder auf mein Brett zu stellen, nimmt François überhaupt Notiz von mir und kommt zu mir herüber. »Nein, nein, nischt so, sooo«, erklärt er ungeduldig.
    Ich versuche, das Gleichgewicht zu halten. Wirklich. Aber es geht einfach nicht. Wieder flutscht das glatte Brett unter mir weg, und zum x-ten Mal falle ich in den Schnee. »Autsch«, quieke ich, als ich unsanft auf meinem Hinterteil lande. Mit der behandschuhten Hand reibe ich mir die schmerzende Kehrseite und mühe mich wieder auf die Füße. Was sind schon ein paar blaue Flecke, sage ich mir munter. Übung macht den Meister und so.
    Bemüht, die heraufkriechende Kälte und Nässe zu ignorieren, die sich durch meine Kleiderschichten saugen, will ich nach meinem Snowboard greifen und zögere dann plötzlich. Ganz unerwartet habe ich plötzlich Tränen in den Augen. O Gott, wie peinlich, warum heule ich denn jetzt? Das ist ja albern. Es sind doch bloß ein paar blaue Flecken. Aber das stimmt nicht, auch wenn ich mich schäme, es zuzugeben. Es sind mehr als nur ein paar blaue Flecken. Ich habe mir alle Mühe gegeben, mich Hals über Kopf hineingestürzt und versucht, Spaß am Snowboarden zu haben, aber …
    Aber … das tue ich nicht. Ich habe keinen Spaß dabei, und ich finde es überhaupt nicht toll, und ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist. Eine Träne kullert über meine Wange, und schnell wische ich sie weg, ehe jemand sie sieht. Das Schlimmste daran ist: Ich weiß, wie glücklich ich mich schätzen sollte. Die meisten Mädels würden sich einen Arm ausreißen, würde ihr Freund sie zu einem Wochenendtrip in die französischen Alpen entführen und noch dazu alles

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