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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Ich möchte mein Handy aufladen, damit ich Fergus zurückrufen kann, aber nachdem ich meine Reisetasche auf den Kopf gestellt habe, muss ich schließlich einsehen, dass ich mein Ladegerät vergessen habe und alle anderen ein iPhone haben.
    Worüber Anna sich köstlich amüsiert.
    »Was? Du hast kein iPhone?«, kichert sie hämisch vom Sofa, wo sie eng umschlungen mit Chris sitzt und ein Glas Rotwein trinkt. »Wie entzückend … altmodisch.«
    »Ich mag mein altes Nokia«, erkläre ich abwehrend.
    »Aber eines Tages musst auch du im einundzwanzigsten Jahrhundert ankommen«, meint Seb grinsend, zieht mich zu sich heran und gibt mir einen Kuss.
    Normalerweise würde ich mich über diese Liebesbekundung freuen, jetzt bin ich jedoch ein bisschen unwirsch und mache mich los.
    Sebs Grinsen verschwindet und weicht einem Stirnrunzeln. »Was ist denn los?«
    »Ähm, nichts. Ich bin bloß ein bisschen müde«, erkläre ich hastig, um alle Zweifel zu zerstreuen. Ja, genau, daran liegt es. Das hat nichts mit Seb zu tun. Ich bin bloß müde und knatschig. Dieses Wochenende war wirklich anstrengend. »Sollten wir nicht langsam anfangen zu packen?«, frage ich ihn.
    »Ich weiß ja, dass du immer überpünktlich bist, aber das hat wirklich noch Zeit«, entgegnet er, setzt sein Lächeln wieder auf und greift nach der offenen Weinflasche. Seelenruhig gießt er zwei Gläser ein.
    »Wieso, wann geht denn unser Rückflug nach London?« Wahrscheinlich kommen wir erst in den frühen Morgenstunden in Heathrow an.
    »Ach, keine Sorge, der ist erst morgen«, sagt er und reicht mir ein Glas Wein.
    »Ist das dein Ernst?«
    »Warum denn nicht?«, fragt er ungerührt.
    »Aber morgen ist Montag.«
    »Zehn Punkte für die korrekte Antwort«, johlt Chris vom Sofa, und Anna lacht, als sei das das Komischste, was sie je gehört hat.
    »Und ich muss arbeiten«, füge ich zur Erklärung für Anna hinzu, deren einziger Job darin zu bestehen scheint, seine Vollzeit-Freundin zu sein.
    Mit einem finsteren Stirnrunzeln wirft sie die blonden Haare über die Schulter und kuschelt sich an Chris. Offensichtlich habe ich einen empfindlichen Nerv getroffen. Um ehrlich zu sein, so doof sie auch ist, irgendwie tut sie mir leid. Ich habe schon öfter Mädels wie Anna kennengelernt; Frauen, deren Beruf es ist, sich reiche Männer zu angeln. Doch mir sind die Fältchen um Annas Augen aufgefallen, und gestern habe ich gesehen, wie sie in den Spiegel geschaut hat, als sie sich unbeobachtet fühlte, und mit beiden Händen das Gesicht gestrafft hat. Vermutlich ist sie ein gutes Stück älter, als sie zugibt.
    Aber was, wenn das Botox nicht mehr hilft? Wenn ihr Po nicht mehr so straff ist? Chris wechselt seine Freundinnen wie seine Autos und sucht sich immer das neueste Model. Bald sitzt eine andere Blondine auf dem Sofa, eine jüngere Blondine. Und was wird dann aus Anna?
    »Das kannst du deinem Boss doch bestimmt schonend beibringen, oder?«, meint Seb unbeteiligt. »Ist doch bloß ein Tag.«
    Ungläubig schaue ich ihn an. »Ich kann doch nicht einfach anrufen und sagen: ›Ich komme heute nicht‹«, erkläre ich, und vor Empörung sträuben sich mir sämtliche Nackenhaare. »›Tut mir leid, Sir Richard, aber ich bin gerade in Chamonix.‹«
    »Warum denn nicht?«, meint er achselzuckend. »So wichtig ist dein Job doch nun auch wieder nicht, oder? Ich glaube, du hast noch nie irgendwas darüber erzählt, außer dass du da kündigst, sobald dein Boss in Rente geht.«
    Das saß. Es stimmt, ich rede mit Seb eigentlich nie über meinen Job, aber nur, weil er sich schon früher nie dafür interessiert hat.
    »Darum geht es doch gar nicht«, protestiere ich. »Ich mag vielleicht nicht die beste Assistentin der Welt sein, und es ist vielleicht nicht der wichtigste Job der Welt, aber mir ist er wichtig …«
    Bis jetzt war mir gar nicht klar, wie ernst ich meinen Job bei Blackstock & White nehme. Nicht, weil ich in der Firma ernsthafte Karriereambitionen hätte. Ganz im Gegenteil, in einem Büro zu arbeiten, ganz gleich welchem, ist nicht gerade mein sehnlichster Traum. Und offen gestanden habe ich nicht unbedingt ein Händchen fürs Erstellen von Tabellen. Aber ich versuche immer, mein Bestes zu geben, ob ich nun besonders gut darin bin oder nicht (vom Snowboarden mal abgesehen, vielleicht …). Wie stand früher schon auf meinen Zeugnissen: »Tess mag nicht die gelehrigste Schülerin sein, aber sie gibt sich immer große Mühe.«
    »Ich kann Sir Richard nicht so hängen

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