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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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lassen.«
    Bei diesem Ausbruch schauen alle abrupt auf, und Seb nippt an seinem Wein. »Und was soll ich jetzt machen? Unsere Flüge umbuchen?« Er lächelt bei diesem offensichtlich absurden Gedanken.
    In dem Moment geht mir auf, dass ich eigentlich nie über meine Arbeit geredet habe, weil Seb mir immer das Gefühl gegeben hat, verglichen mit seiner mega-erfolgreichen Karriere ein Niemand zu sein.
    »Ja … genau das«, erwidere ich ruhig, aber bestimmt.
    Im ersten Moment sagt niemand ein Wort, und dann:
    »Mann, Alter, du willst doch nicht jetzt schon weg«, beklagt sich Chris und zieht einen Schmollmund wie ein kleines Kind.
    »Wenn Tess nach Hause muss, dann muss sie nach Hause«, meint Seb achselzuckend, er hat jedoch einen harten Zug um den Mund, und man merkt, dass er alles andere als erfreut darüber ist.
    »Aber kannst du denn nicht hierbleiben?«, fragt Anna an Seb gewandt. Dass ich bald verschwunden sein könnte, scheint sie eher zu freuen.
    »Anna hat recht, ich kann auch allein nach Hause fliegen«, sage ich. »Das ist kein Problem.« Ich versuche mich in Schadensbegrenzung. »Schließlich will ich dir nicht das Wochenende vermiesen.«
    Aber er ist schon am Telefon und wählt. »Hi, spreche ich mit dem British Airways Premium Club? Ich möchte meine Reservierung ändern …«

Einunddreißigstes Kapitel
    Wie sich herausstellt, sind alle Flüge ausgebucht, und so müssen wir doch bis zum nächsten Morgen warten. Seb ist glücklich, aber ich komme zu spät ins Büro und muss die Mittagspause durcharbeiten, um all meine E-Mails abzuarbeiten.
    Einschließlich der von Fergus .
    Er hat offensichtlich nicht aufgegeben. Ja, er und mein Alter Ego Sara haben inzwischen bestimmt ein Dutzend E-Mails ausgetauscht. Dauernd musste ich meine Mails checken; im Internetcafé, am Flughafen, sobald ich wieder zu Hause war und jetzt bei der Arbeit. Ganz schön stressig.
    Und langsam wird es wirklich brenzlig. Mit bangem Gefühl logge ich mich in mein gefälschtes E-Mail-Konto ein und sehe, dass schon wieder eine Mail von Fergus im Posteingang wartet. Mir wird ganz flau. Ich kann ihm doch nicht ewig weitermailen. Eigentlich wollte ich ihn ja nur vor einer Zurückweisung schützen; schließlich weiß ich nur zu gut, wie sich das anfühlt. Aber statt besser habe ich es nur noch schlimmer gemacht.
    Ich fange an, seine Mail zu lesen, die fünfte für heute: Liebe Sara, ich bin’s schon wieder …
    Mein Magen knotet sich zusammen. Unversehens stecke ich mitten in einer Cyber-Beziehung. Mit jemandem, der ein wirklich guter Freund von mir ist. O Mann.
    Weshalb ich die Sache jetzt auch ein für alle Mal beenden muss, beschließe ich, als ich seine E-Mail gelesen habe. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Fergus wird sicher maßlos enttäuscht sein, aber letztendlich ist es nur zu seinem Besten.
    Schweren Herzens drücke ich auf Antworten und fange an zu tippen …
    Ich habe gerade auf Senden gedrückt, als Sir Richard anruft und mich in sein Büro bittet. Ich eile zu ihm. Die Tür ist nur angelehnt, und ich sehe ihn hinter dem Schreibtisch sitzen, aber seine sonst übliche leutselige Laune ist einer todernsten Miene gewichen. Ach du Schande. Er ist sauer, weil ich zu spät gekommen bin.
    »Ehe Sie etwas sagen, ich kann das erklären«, platze ich heraus. »Mein Freund ist übers Wochenende überraschend mit mir nach Frankreich zum Snowboarden gefahren und hat mir nicht gesagt, dass wir erst heute wieder zurückkommen, und dann wollte ich, dass er den Flug umbucht, aber alle Flüge waren ausgebucht, also bin ich erst kurz vor Mittag hier gewesen. Ich bleibe heute Abend länger und mache alles wieder gut …«
    »Danke, Tess, das glaube ich Ihnen«, entgegnet Sir Richard lächelnd, »doch deshalb habe ich Sie nicht hergebeten.«
    »Nicht?« Verwirrt schaue ich ihn an. »Aber …«
    »Bitte schließen Sie die Tür und setzen Sie sich«, sagt er und weist auf den Stuhl ihm gegenüber.
    Er klingt jetzt wieder sehr ernst, und ich werde plötzlich ganz nervös, mache die Tür zu und hocke mich auf die Stuhlkante. Meine Gedanken fahren Achterbahn. Normalerweise würde ich jetzt erwarten, gesagt zu bekommen, dass ich meinen Job verliere, aber das weiß ich ja schon.
    »Kann ich zunächst davon ausgehen, dass alles, was in diesem Raum gesagt wird, unter uns bleibt?«, fragt er ernsthaft und schiebt die Brille auf der Nase nach oben.
    Jetzt erst fällt mir auf, dass er nicht seine alte mit Schildpattgestell trägt,

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