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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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ich mir Notizen machen kann.
    »Was machst du denn da?«, fragt Fiona mit einem Blick zu mir.
    »Ähm, nichts, nur ein bisschen rumkritzeln«, erwidere ich nonchalant.
    »Ich dachte, du wolltest dir den Film ansehen«, meint sie stirnrunzelnd.
    »Ach, weißt du, manchmal kritzele ich gerne rum, wenn ich Filme gucke.« Und dann tue ich, als würde ich etwas auf den Block malen.
    »Ach, tatsächlich?« Fiona schaut mich einen Moment durchdringend an, als wüsste sie nicht so recht, was sie davon halten soll, dann wendet sie sich wieder dem Fernseher zu.
    Langsam entspanne ich mich. Ein bisschen zwickt mich das schlechte Gewissen. Gerne schwindele ich Fiona nicht an, aber ich kann ihr ja wohl kaum die Wahrheit sagen, oder? Wo bitte sollte ich denn da anfangen?
    Also lehne ich mich gemütlich in die Kissen und schaue auf den Bildschirm. Er ist pechschwarz, und dann erscheint der Text, der erklärt, dass die Geschichte in einer weit entfernten Galaxie spielt, und schließlich setzt die unverwechselbare Titelmelodie ein.
    »Moment mal – ist das etwa Star Wars ?«, japst Fiona verdattert.
    »Genau genommen heißt der Film Episode IV : Eine neue Hoffnung« , korrigiere ich besserwisserisch.
    Sie wirkt vollkommen entgeistert. »Tess, hast du dir den etwa mit Absicht ausgeliehen?«
    »Das ist ein Klassiker der Filmgeschichte«, protestiere ich, während auf dem Fernseher ein Raumschiff vorbeigleitet und Raketen abfeuert.
    Sie starrt mich an, als hätte ich den Verstand verloren. »Augenblick, ist das noch dieselbe Frau, die sich sonst nur Filme anschaut, in denen Johnny Depp mitspielt?«
    »Ich glaube, es hat noch niemandem geschadet, seinen Horizont zu erweitern«, erkläre ich zu meiner Verteidigung.
    Fiona stiert mich an, als traue sie ihren Ohren nicht, dann zuckt sie die Achseln. »Also gut«, meint sie, »aber wenn das so ist, dann kannst du deinen Horizont allein erweitern, ich gehe heute früh ins Bett.« Und damit kämpft sie sich aus meinem Sitzsack, bedenkt mich mit einem strahlenden Lächeln und zwitschert: »Viel Spaß noch!«
    Und dann ist sie weg, und Flea und ich sind ganz allein mit diesem bescheuerten Film. Korrigiere: einem Klassiker , wie ich mir streng sage. Und was noch viel wichtiger ist, Sebs Lieblingsfilm, schon vergessen?
    Ich nippe am Tee und konzentriere mich mit aller Begeisterung wieder auf den Fernseher. Doch schon nach wenigen Minuten fallen mir die Augen zu. Ich bin ziemlich müde und sollte eigentlich auch früh schlafen gehen. Ja, am besten würde ich vorher noch ein schönes langes Bad nehmen, mit dem wunderbar duftenden Badeschaum, den mein Opa mir zu Weihnachten geschenkt hat … und ich könnte die Seetangmaske auftragen, die ich von Fiona bekommen habe …
    Mist! Was ist das denn? Da war eine Explosion!
    Ein lautes Donnern aus dem Fernseher reißt mich aus meinen Tagträumen, und erst da merke ich, dass ich völlig weggetreten bin. Ach verdammt, jetzt muss ich noch mal zurückspulen … Matt schnappe ich mir die Fernbedienung und lasse den Film zurücklaufen. Also ehrlich, wenn das so weitergeht, komme ich nie ins Bett.
    Brav spule ich bis zum Anfang zurück, drücke auf Wiedergabe und fange noch mal ganz von vorne an. Ja, genau, jede Menge Raumschiffe … Mädel mit Ohrenschützerfrisur … seltsamer kleiner Roboter … ein Mann in einem Yeti-Kostüm … Himmel, das ist ja fast wie bei einem Kostümball, oder? Man würde doch annehmen, das Ganze wäre ein klein wenig realistischer – oh, und es wird viel geschossen … und jetzt gibt es einen Kampf im All. Schon wieder.
    Ich gähne in einem fort. Das mag vielleicht ein Klassiker sein, aber die Handlung ist trotzdem lächerlich. Hoffentlich ist der Film bald vorbei. Ich nehme die Hülle und werfe einen Blick auf die Laufzeit. Wie lang der wohl geht? Mir rutscht das Herz in die Hose – über zwei Stunden? Kurz bin ich versucht, einfach vorzuspulen, doch dann schaue ich auf mein Handy, um nachzusehen, wie spät es ist, und sehe zwei SMS von Seb, der sich schon auf den Film morgen Abend freut. Mein Herz hüpft vor Freude. Und auf einmal weiß ich auch wieder, warum ich das alles mache.
    Weil ich Seb liebe. Und weil ich eine zweite Chance bekommen habe! Dieser Zauber war kein Zufall. Seb und ich sind füreinander bestimmt, warum sonst hätte es diese unglaubliche, wundersame Schicksalswende wohl gegeben? Warum sollte das Universum uns sonst wieder zusammenbringen? Nein, diese Gelegenheit darf ich mir nicht entgehen lassen. Es gibt so

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