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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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habe keine Ahnung, was mich beim Anblick seiner großen blauen Augen überkommen hat. Schlagartig ist er nicht mehr nur mein Mitbewohner in Unterhosen, sondern ein flirtbereiter, halb nackter und durchaus attraktiver Amerikaner … Heather Hamilton, was ist nur in dich gefahren?
    Ich kehre in die Wirklichkeit zurück. Großer Gott, das müssen Entzugserscheinungen sein. Ich stehe nicht auf Gabe. Unsere Beziehung ist rein platonisch. Außerdem ist er mit Mia zusammen, seiner Model-Schauspielfreundin aus Hollywood, und wird sich wohl kaum zu mir in meinem Frotteebademantel und mit meinen nach einer Zupfbehandlung schreienden Augenbrauen hingezogen fühlen, oder?
    Ich sehe Gabe an, der mich angrinst, und bin plötzlich ein wenig verärgert über ihn. »Vielleicht ein andermal«, sage ich steif und verlasse in meinem besten Modelgang die Küche.
     
    Eine halbe Stunde später stehe ich geduscht, gefönt und deodoriert in meinem Zimmer und öffne die Schranktür.
    O.K. Operation Vorstellungsgespräch. Ich arbeite mich an meiner Kleiderstange entlang. Nein, nein, nein … vielleicht. Bei einem rosa Mohairrock aus einer schicken kleinen Boutique halte ich inne. Er hat mich ein Vermögen gekostet, gehört aber leider zu den Kleidungsstücken, die zwar auf dem Bügel toll, an mir hingegen grauenhaft aussehen. Tatsache ist - ich besitze hunderte dieser Kleidungsstücke. Da ist zum Beispiel dieses tolle Vintage-Oberteil, in dem ich aussehe wie meine eigene Großmutter, und eine wunderschöne bestickte Jacke aus Indien mit zahllosen Spiegelchen, für die jemand Jahre gebraucht haben muss, um sie alle anzunähen. Jess sagt, das Ding sähe aus, als trüge ich eine Tagesdecke. Ehrlich, einige meiner Sachen sollte ich lieber rahmen und anstelle von Bildern an die Wand hängen.
    Nein, ich brauche einen Hosenanzug. Jeder trägt so etwas zum Vorstellungsgespräch. Und ich hatte mal einen wunderschönen. Ich wünschte, ich hätte ihn heute noch …
    Statische Elektrizität prickelt in meinen Fingern und lässt mich zusammenzucken. Was war das? Ich spähe in meinen Kleiderschrank und erblicke die gepolsterten Schultern einer Jacke. Meine Hosenanzug jacke. Aha! Ich wusste doch, dass ich es nicht über mich gebracht hatte, ihn wegzuwerfen. Ich habe ihn bei Jigsaw im Ausverkauf erstanden, und auch dort hat er noch ein Vermögen gekostet. Ich ziehe das gute Stück aus den Tiefen meines Schranks. Genau wie ich es in Erinnerung hatte. Dunkelgrau mit zarten Nadelstreifen. Sehr Der große Gatsby. Sehr hip-professionelle Fotografin. Sehr Sunday Herald.
    Voller Optimismus knöpfe ich die Jacke auf und ziehe sie an. Hurra, sie passt immer noch. Was doppelt erfreulich ist, weil es bedeutet, dass ich noch dieselbe Größe trage wie vor … ich versuche, im Kopf nachzurechnen … Tja, ich bin nicht ganz sicher, aber damals waren Clogs noch modern, also muss es eine Ewigkeit her sein.
    Angestachelt von meinem Erfolg mit der Jacke, probiere ich die Hose. Juhu! Es wird einfach toll aussehen, ich weiß es! Ich kann die hübsche weiße Bluse dazu tragen, die Jess mir geschenkt hat, und vielleicht die flachen Schnürschuhe - ganz im Stil von Diane Keaton in Der Stadtneurotiker. Oder ich ziehe ein T-Shirt und Puma-Turnschuhe dazu an und mache auf Jude Law … Hingerissen von der Vielfalt an Möglichkeiten, schlüpfe ich in die Hose.
    Hoch, hoch, weiter hoch.
    Scheiße.
    Ich schließe den Knopf und sehe mich im Spiegel an.
    Ich sehe grauenhaft aus.
    Nein, das kann es nicht sein. Ich hatte an Hüfthosen gedacht, an Bootcut, an etwas, was der Figur schmeichelt, und nicht an einen Hosenbund, der bis zu den Brustwarzen reicht. Außerdem - und glauben Sie mir bitte, das ist kein Pluspunkt - hat das Ding Bügelfalten.
    Ich bin entsetzt. Ich brauche keinen Experten, um zu erkennen, dass das hier eine Modekatastrophe ist, sondern sehe es direkt vor mir. Hektisch drehe ich mich vor dem Spiegel um und betrachte meinen Hintern. Zumindest glaube ich, dass es mein Hintern ist. Verborgen unter zahllosen Falten scheint er sich von den Rippen bis hinunter zu den Kniekehlen zu erstrecken. Ich erschaudere. Das muss die unvorteilhafteste Hose sein, die ich je gesehen habe. Jemals. Habe ich die wirklich getragen? In der Öffentlichkeit?
    Ich könnte noch ewig so weitermachen, aber mir läuft die Zeit davon. Mein Vorstellungsgespräch fängt um neun an, und danach muss ich gleich weiter ins Büro. Das bedeutet, es wird Zeit für Plan B, beschließe ich, während ich den Anzug

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