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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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sollte ich Angst haben? Weil meine kleine Schwester auf einmal festgestellt hat, dass sie über magische Kräfte verfügt?«, erklärt er mit einem höhnischen kleinen Lachen, genau jenes Lachen, an das ich mich noch von früher erinnern kann, als er mich bei den Handgelenken festgehalten und mich durchgekitzelt hat, bis ich um Gnade gewinselt habe. Und genauso wie damals macht es mich auch jetzt wütend. »O.K., wenn es so lustig ist, kannst du ja ruhig mitspielen«, fordere ich ihn heraus. »Oder hast du etwa Angst, ich könnte dir das Gegenteil beweisen?«
    Wenn ich eine Eigenschaft an meinem Bruder kenne, dann seinen Ehrgeiz. Jahrelange Monopoly-Spiele haben mich gelehrt, wie sehr er es liebt, zu gewinnen. Wahrscheinlich ebenso sehr, wie er immer Recht haben will. Doch das gilt auch für mich.
    »Tja, wenn du darauf bestehst«, erklärt er augenblicklich. Genau wie ich gedacht habe. Er denkt einen Moment nach, dann schnippt er mit den Fingern. »Das Match«, erklärt er triumphierend.
    »Was ist damit?«, frage ich.
    »Tja, im Moment steht es 1:1, aber es sind nur noch fünf Minuten zu spielen.« Er deutet auf den Fernseher. »Wir brauchen noch ein Tor gegen Frankreich, um die Meisterschaft zu gewinnen.«
    »Oh, klar«, sage ich ohne jede Begeisterung. »Wer ist wir?« Wie gesagt, ich verstehe nicht das Geringste von Fußball. Und genauso soll es auch bleiben.
    »England«, schnaubt Ed. »Was denkst du denn?«
    »Und?«
    »Wenn also all deine Wünsche in Erfüllung gehen, wieso wünschst du dir dann nicht, dass England vor dem Schlusspfiff noch ein Tor schießt?«
    »Weil es mich nicht im Mindesten interessiert.«
    »Würde es dich denn interessieren, wenn ich Rosemary gegenüber nicht erwähne, dass du ihr ein Geschenk gekauft hast …« Er sieht mich an, und mir geht auf, dass er mich über den Tisch gezogen hat. »Damit du es für dich behalten kannst?«
    »Das ist Erpressung.«
    »Und das hier ist verrückt«, erklärt er erschöpft.
    »O.K., O.K.«, ich wende mich dem Bildschirm zu und versuche, mich auf die auf dem Rasen umherlaufenden Gestalten zu konzentrieren. Entschuldigung, die Mannschaften, meine ich. Ich runzle die Stirn und richte meinen Blick auf einen Mann in einem blauen Trikot, der gerade im Ballbesitz ist. »Sind wir die weißen oder die blauen?«, flüstere ich.
    »Die weißen«, zischt Ed ungeduldig.
    »Oh …« Enttäuscht konzentriere ich mich, als der Franzose den Ball einem Mannschaftskollegen zuspielt, während die Engländer lediglich dabei hilflos zusehen können. Er steuert auf das Tor zu. Ich halte den Atem an und beuge mich vor, um zu sehen, was passiert, als ich mit einem Mal die Anspannung um mich herum registriere.
    Kommt schon, Jungs, kommt schon, ihr schafft es.
    Ich ertappe mich dabei, wie ich eine Stimme in meinem Kopf höre. Moment mal. Bin ich das etwa? Die sich ein Fußballspiel ansieht? In einem Pub? Und sich auch noch dabei amüsiert? Ich umklammere mein Glas so fest, dass meine Fingerknöchel weiß hervortreten - die Spannung ist unbeschreiblich. Ich kann kaum hinsehen. Wenn Frankreich noch ein Tor schießt, hat England verloren. Ich spüre, wie sich mein Herzschlag beschleunigt.
    »Herrgott noch mal, kommt schon, Jungs, kommt schon, ihr schafft es«, höre ich Ed sagen.
    Obwohl die Lage hoffnungslos scheint, stimmt er leise das Mantra an, versucht, sie durch schiere Willensanstrengung dazu zu bringen, zu gewinnen. Und plötzlich habe ich denselben Wunsch. »Kommt schon, Jungs«, stimme ich laut ein. »Gewinnt.«
    Und auf einmal nimmt ein Spieler den Ball an sich und schießt ein Tor.
    Die Bar erbebt unter Johlen, Kreischen und Pfeifen. Alle fallen sich vor Begeisterung in die Arme, während Freudenrufe den Raum erfüllen. »Wer hätte das gedacht?«, »Ein Wunder!« und »Das war Zauberei!«
    Doch ich bekomme nichts davon mit. Es ist, als würde ich vor einem Fernseher mit abgeschalteter Lautstärke sitzen. Ein unerwarteter Windstoß lässt die Tür aufgehen, und als ich mich wieder umdrehe, sehe ich Ed, der mit offenem Mund vor mir sitzt und mich anstarrt.
    »Verdammt noch mal, Heather«, stammelt er, als er seine Stimme wiedergefunden hat. »Aber das kann doch nicht sein …« Er sieht von mir zum Fernseher, wo das 2:1 für England auf dem Bildschirm steht. »Ich meine, das ist unmöglich …« Er verstummt. Wortlos sehen wir einander an.
    Und dann fällt der Groschen.
    Eine Woge der Begeisterung erfasst mich …

KAPITEL 13
    Möglichkeit.
    »Entschuldigen Sie,

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