Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
Vom Netzwerk:
ja, abgesehen von der Geldstrafe, die ich in Embankment für zu schnelles Fahren bekommen habe (ich bin gewöhnt, mich im Schneckentempo vorwärts zu bewegen und habe deshalb erst mitbekommen, wie schnell ich gefahren bin, als mich der Polizist herausgewunken hat), aber ich bekomme nur drei Punkte und eine Strafe von 60 £ …
     
    »… und ich habe Geld gespart, weil mich - ist das zu glauben - ein Kontrolleur ohne Strafzettel für Falschparken hat davonkommen lassen!«, verkünde ich begeistert.
    Jess sieht sich im Spiegel an und verzieht das Gesicht. Es ist Freitagabend, und wir stehen beide in einer engen Umkleidekabine bei Zara. Eigentlich hatte ich nach der Arbeit nach Hause fahren und einen ruhigen Abend verbringen wollen, als Jess anrief: Sie flehte mich an, ihr beim Kauf eines Outfits für ihre erste Verabredung mit Greg zu helfen - ein Unterfangen, das allmählich epische Ausmaße wie Herr der Ringe annimmt.
    Sie schiebt ihre üppigen Brüste mit den Händen hoch und runzelt die Stirn. »Sähe das mit kleinen Brüsten nicht viel besser aus?«
    »Du hörst mir überhaupt nicht zu«, maule ich. Ich habe die letzte Stunde damit zugebracht, Jess alles zu erzählen, doch sie zeigt sich nicht im Mindesten beeindruckt. Also stehe ich knietief in Halterneck-Tops und leeren Kleiderbügeln, während meine Begeisterung zusehends nachlässt. Erst Ed und jetzt Jess. Warum glaubt mir nur keiner?
    »Doch, tue ich«, widerspricht sie und zieht sich das Kleid über die Schultern. »Du hast irgendwas von einem Strafzettel wegen Falschparkens gesagt …« Mit einem gedämpften Stöhnen kämpft sie sich mit den Schultern durch das Kleid und beginnt sich zu winden. »Heather, kannst du mir helfen? Ich stecke fest.«
    Ich bin in Versuchung, sie genau in dieser Position stehen zu lassen - die Arme erhoben, der Kopf in dem Tüllnetzstoff verheddert -, doch ich lasse mich erweichen und ziehe mit einem Ruck den Stoff nach unten. Sie gibt ein lautes »Aua« von sich, ehe ihr Kopf erscheint. Ihr Haar ist zerzaust, der Lipgloss im ganzen Gesicht verschmiert. Und das Kleid ist garantiert auch nicht verschont geblieben.
    »Verdammt, ich habe den Reißverschluss kaputt gemacht.« Bestürzt betrachtet sie das Kleid, ehe sie es auf den riesigen Stapel nicht in Frage kommender Kleidungsstücke auf dem Boden wirft. »Ich glaube, Greg hätte es sowieso nicht gefallen. In seiner E-Mail steht, dass er feminine Frauen mag.« In BH und Slip durchforstet sie die anderen Kleidungsstücke, die sie zusätzlich zu den sechs erlaubten in die Kabine geschmuggelt hat, und greift nach dem trägerlosen Schlauchoberteil.
    »Aber genau das ist es doch! Ich habe keinen Strafzettel bekommen«, fahre ich entrüstet fort, wild entschlossen, mich nicht ablenken zu lassen. »Davon rede ich doch die ganze Zeit. Als der Parkwächter meine Daten in den kleinen Computer eingegeben hat, dachte ich, oh Gott, schon wieder 50 Piepen, die ich mir eigentlich nicht leisten kann. Da habe ich mir gewünscht, er lässt mich noch mal davonkommen. Und soll ich dir was verraten? Er hat es getan. Er hat nur gesagt, ich soll nächstes Mal besser aufpassen!« Ich lächle triumphierend. »Findest du das nicht auch unglaublich?«
    »Ich fände es noch unglaublicher, wenn Clive Owen auf deiner Schwelle gestanden, sich hingekniet und dir einen Heiratsantrag gemacht hätte.« Sie stöhnt. »Sieh dir nur diese Monsterdinger an. Ich sehe aus, als wäre ich schwanger. Gütiger Gott, ich wünschte, ich hätte kleinere Brüste.«
    »Clive Owen ist schon verheiratet«, erinnere ich sie.
    »Du weißt, was ich meine.« Sie zieht das Schlauchtop aus und steht in der Unterwäsche vor mir. »Ein Fußballspiel, ein paar Bauarbeiter, eine Handvoll Ampeln und ein Parkticket sind doch nichts wirklich Besonderes, oder?« Sie zählt die Vorkommnisse an den Fingern ab. »Was ist mit den wirklich bedeutenden Dingen, die wir uns alle wünschen? Du weißt schon, Erfolg, Glück, Liebe.« Sie stemmt die Hände in die Hüften und sieht mich an. Ich weiß genau, was als Nächstes kommt.
    »Dir ist klar, dass du irgendwann auch wieder mal aus deinem Schneckenhaus raus musst, oder?«
    Ich greife nach einer Bluse und tue so, als wäre ich völlig fasziniert von der Stickerei an den Manschetten.
    »Ja, du, Heather. Entweder steigst du bald wieder in den Sattel, oder du wächst irgendwann zu«, warnt sie mit einer vielsagenden Geste in die entsprechende Richtung.
    »Mann, Jess.«
    »Es stimmt«, erklärt sie. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher