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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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alleine schafft er das nicht. Er braucht jemand, der ihm finanziell unter die Arme greift, und auch jemand mit Erfahrung in dem Geschäft.«
    Â»Aha«, machte Chloe, die noch nicht so recht verstand, worauf er hinauswollte. »Heißt das, du hilfst ihm, das Ganze auf die Beine zu stellen, und kommst dann zurück?«
    Â»Chloe, ’ör mir gut zu. Ich bin ’ier glücklich, und ich liebe das Bon Vivant . Aber ich liebe meinen Sohn noch mehr. Für mich würde ein Traum wahr, wenn wir zusammenarbeiten könnten. Pascal ist das Beste, was unsere schreckliche Ehe zustande gebracht hat. Und ich ’abe Glück: Er will mit mir arbeiten. Deswegen werde ich die Gelegen’eit ergreifen, bevor ich zu alt werde.«
    Â»Aha.« Plötzlich war Chloe nicht mehr nach Lümmeln zumute. Sie setzte sich kerzengerade auf. »Heißt das, du willst das Bon Vivant schließen?« Dann würde sie ihren Job verlieren und müsste so schnell wie möglich etwas anderes finden. Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf, ein wunderbarer Gedanke, der auch Megan und Kaja mit einschloss. Aber nein, das war einfach nicht realistisch. Und außerdem, würde sie überhaupt in London bleiben? Wahrscheinlich nicht – wahrscheinlich nicht einmal mehr allzu lange.
    Â»Nicht unbedingt schließen«, erwiderte Bruno und sah sie an.
    Chloe blinzelte.
    Â»Ich weiß nicht«, fuhr Bruno lächelnd fort, »vielleicht gehst du ja auch bald nach Frankreich zu deinem Guillaume. Das wäre ein bisschen, als wenn man in der Zeit zurückwandert, nicht? Zurück zu den glücklicheren Zeiten. Das kann ich gut verstehen.«
    Chloe trank nachdenklich einen Schluck Wein. Es war etwas dran an dem, was Bruno sagte. Ein neues Leben in Frankreich gefiel ihr nicht, weil es ein neues Abenteuer wäre, sondern weil sie manches wieder zurückbekäme, was sie verloren hatte. Da war Heimweh mit im Spiel – Sehnsucht nach dem alten Zuhause und nach Antoi­ne. Und Guillaume, der mit Antoine zusammen aufgewachsen war und ihn länger gekannt hatte als sie, war die nächstbeste Lösung. Beunruhigt wendete sie diesen Gedanken hin und her. Sie wollte über Guillaume nicht so denken. Sie schüttelte den Kopf und kippte den Rest ihres Weines hinunter. So. Schon besser.
    Â»Aber bevor du das tust«, sagte Bruno, »möchte ich, dass du dir alles sehr gut überlegst. Ich hätte nämlich gern, dass du das Bon Vivant übernimmst. Du könntest es genauso gut führen wie ich. Wer weiß, vielleicht sogar besser?«
    Chloe starrte ihn an und wehrte den hartnäckig wiederkehrenden wunderbaren Gedanken ab. Das war Unsinn. Lieber nicht mehr daran denken.
    Â»Du denkst vielleicht, du kannst so viel Verantwortung nicht übernehmen. Und dass das Leben einfacher wäre, wenn du Guillaume heiratest. Aber ich bin sicher, du weißt, dass es auch kein einfaches Leben sein wird, wenn du ihm auf seinem Weingut zur Seite stehst. Das Leben auf dem Land …« Bruno runzelte zweifelnd die Stirn und stülpte die Unterlippe vor. »Bist du sicher, dass das für dich das Richtige ist?«
    Chloe fühlte sich an Rosines spielerische Warnung erinnert, dass Stadt-Sirenen es mit Gentleman-Farmern nicht zu weit treiben sollten. Nun, sie hatte die Aufenthalte in Petit Mulot immer sehr genossen. Sie konnte sich daran gewöhnen, auf dem Land zu leben. Frische Luft für Nicolas, Wiesen und Felder, um herumzurennen. Kühe und all das. Frische Milch. Es wäre herrlich. Und sie … nun ja, für sie wäre es in Ordnung. Sie würde sich einfügen.
    Â»Chloe, ich ’abe dich sehr gern. Ich fühle mich vielleicht nicht wie dein Vater, aber wie dein Onkel.« Er grinste sie neckisch an und schaltete seinen knurrigen Charme ein. »Na ja, ein Onkel, der dich vielleicht ’eiraten will. Und warum auch nicht? Wir sind ja nicht wirklich verwandt.«
    Chloe erwiderte das Grinsen. »Du bist ein schlimmer Finger, Bruno Balsan.«
    Â»Manchmal, ja«, erwiderte Bruno lachend. »Aber du weckst das Beste in mir. Du ’ast meine böse, alte Seele gereinigt. Im Ernst, Chloe, ich sage nur: Überlege es dir gut. Triff keine überstürzte Entscheidung, die vielleicht falsch sein könnte. Denk an Nicolas.«
    Â»Aber das tue ich doch!«, protestierte Chloe. »Ich denke vor allem an ihn. Ich möchte, dass er ein sicheres Zuhause und das beste Leben hat,

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