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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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das ich ihm bieten kann. Ich möchte das tun, was für ihn das Beste ist.«
    Bruno blickte sie mit hochgezogenen Brauen an. »Dann ist es so, wie ich dachte«, murmelte er.
    Â»Was meinst du?«
    Bruno seufzte. »Ich meine, dass du eine gute Mutter bist, Chloe. Das ist alles.«
    Â»Ich versuche es.« Chloe konnte nicht widerstehen, einen raschen Blick in Charlies Richtung zu werfen. Er saß noch immer allein. Nirgends etwas von Karen zu sehen. Gott, war sie durstig. Sie hob ihr Glas, aber es war leer.
    Â»Ich weiß. Ma petite Chloe , du bist ein großes Mädchen und wirst deine eigenen Entscheidungen treffen. Lieben oder nicht lieben. ’eiraten oder nicht ’eiraten. Vielleicht bin ich wegen meiner eigenen Erfahrungen zu zynisch, was die Ehe betrifft. Aber bedenke auch eines: Wenn du das Bon Vivant übernimmst, hast du dein eigenes Geschäft. Dann bist du ein ganz selbständiger Mensch.«
    Â»Ich glaube, es könnte zwischen Guillaume und mir wirklich gut funktionieren«, sinnierte Chloe und fuhr mit der Fingerspitze auf dem Rand ihres Glases entlang, in dem vergeblichen Versuch, es zum Singen zu bringen. »Meiner Mutter hat er gut gefallen. Meinen Freundinnen hat er auch gut gefallen. Und dir hat er auch gut gefallen.«
    Â»Ja, aber ich ’abe nur fünf Minuten mit ihm gesprochen. Und dir, gefällt er dir?«
    Â»Ja, natürlich!«, rief Chloe und warf wieder einen raschen Blick zu der Nische hinüber. »Es wäre perfekt, wenn Guillaume und ich zusammen wären. Er wäre der perfekte Dad für Nicolas. Und es wäre ein Ausweg.« Der letzte Satz war ihr gegen ihren Willen entschlüpft.
    Â»Ausweg? Von was?«, fragte Bruno.
    Chloe winkte ab. »Ach, nichts.«
    Â»Nichts, ja?« Bruno blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Außerdem sagst du dauernd ›perfekt‹.«
    Â»Ich meine damit einfach, dass es für uns die perfekte Lösung ist, zusammen zu sein«, erwiderte Chloe und starrte Bruno nieder. »Für Nicolas wäre es das Beste.«
    Bruno wölbte wieder die Unterlippe vor. Dann erwiderte er: »Eine mariage de raison ? Eine Vernunftehe? Das willst du, um deines Kindes willen?«
    Â»Warum nicht? Was ist so schlimm daran, wenn man für sich und sein Kind Sicherheit will? Wenn man ein solides, vernünftiges Leben aufbaut?«
    Â»Natürlich ist es nicht schlimm, Chloe. Ich bin, wie schon gesagt, ein alter Zyniker. Aber ich möchte, dass du dir meinen Vorschlag trotzdem überlegst, okée?«
    Â»Okay.«
    Â»Ich geh jetzt. Soll ich dich nach Hause begleiten?«
    Â»Nein danke, Bruno. Ich bleibe noch und überlege mir deinen Vorschlag bei einem weiteren Glas von diesem köstlichen Wein.«
    Â»Trink nicht zu viel«, meinte Bruno und drohte ihr mit dem Zeigefinger. »Vergiss nicht, dass du vernünftig sein willst. Und du bist schon müde. Iss ein paar Chips, ja?« Er küsste sie auf beide Wangen und erhob sich, um zu gehen. Ȇberleg es dir einfach, und morgen reden wir darüber«, sagte er noch einmal und wühlte in seinen Taschen nach seinen Zigaretten. Er machte ein paar Schritte Richtung Tür und blickte direkt in die Nische, in der Charlie saß. Eine halbe Minute lang stand Bruno reglos, nach seinem Feuerzeug angelnd, da, dann blickte er über die Schulter zu Chloe zurück und lächelte. Chloe war inzwischen so voll des Weines, dass sie nicht wusste, ob sie nicht mehr in Brunos Gesicht hineinlas, als da wirklich war. Amüsiertheit? Zustimmung? Was auch immer, sie erwiderte das Lächeln.

37
    Schlummertrunk
    Chloe fuhr erschrocken aus dem Schlaf hoch. Wecker! Brüllend laut! Sie streckte den Arm seitwärts aus und hämmerte auf die Stopptaste. Stille. Gott sei Dank.
    Ein Name fuhr wie ein Neonblitz durch ihren Kopf: Charlie.
    Oh Gott. Wer? Was? Wo? Wie?
    Wo zum Teufel war sie? In ihrem eigenen Bett – gut, das war gut. War sie …? Sie hob die Bettdecke an … nein, sie war nicht nackt. Unterwäsche und T-Shirt. Auch gut. Obwohl sie sonst nie im BH schlief. Seltsam, seltsam. Aber gleich würde sie wieder Herr der Lage sein.
    Gut. So, und jetzt … Vorsichtig befühlte sie die Matratze, erst auf der einen Seite, dann auf der anderen. Sie war allein, in ihrem eigenen Bett und nicht nackt. Umso besser.
    Dann die nächste Panikattacke: Wo war Nicolas? Ach ja, natürlich. Er hatte bei ihren Eltern

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