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Der Zauber eines fruehen Morgens

Der Zauber eines fruehen Morgens

Titel: Der Zauber eines fruehen Morgens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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also die Hochzeitssuite«, stellte Belle fest, als sie später nach oben gingen. Das Zimmer auf der Rückseite des Hauses war sehr klein, kaum groß genug für das gewaltige Doppelbett, und die geblümte Tapete blätterte an einigen Stellen bereits ab.
    »Na ja, immerhin ein Doppelbett«, sagte Etienne und testete die Matratze. »Und nebenan ist ein Bad – ich hatte eine Latrine im Hinterhof erwartet.«
    Belle fühlte sich befangen, als er ans Fenster trat und hinausschaute. Sie war weder eine Hure, von der erwartet wurde, die Initiative zu ergreifen, noch eine Ehefrau, die normalerweise als Erste zu Bett ging und abwartete, in welcher Stimmung ihr Mann war. Sie genierte sich, sich vor Etienne auszuziehen, was ihr angesichts der Tatsache, dass sie mit sechzehn auf dem Schiff nach New Orleans einfach in seine Koje gekrochen war und sich ihm angeboten hatte, lächerlich erschien.
    Er drehte sich um und lächelte sie an. Die Abendsonne fiel durch das Fenster und tauchte sein Haar in einen goldenen Glanz. »Angst?«
    Sie nickte. Er quetschte sich am Bett vorbei und nahm Belle in die Arme. »Dafür habe ich ein Heilmittel«, sagte er leise und küsste sie.
    Als sich seine Lippen auf ihre pressten und seine Zunge in ihren Mund glitt, war sie sofort erregt, und jeder Gedanke an Scham oder Furcht verschwand.
    Er drängte sie sanft zurück, bis sie aufs Bett fiel, und küsste sie, bis sie sich unter ihm wand und an seiner Uniform zerrte.
    »Du zuerst«, flüsterte er, schob ihre Hände weg und drehte sie um, damit er ihr Kleid aufknöpfen konnte. Bei jedem Knopf, der aufsprang, küsste er ihren Rücken, schob dann einen Ärmel an ihrem Arm hinunter, überhauchte ihn mit Küssen und verfuhr auf dieselbe Art mit dem anderen Arm. Dann streifte er das Kleid über ihre Schultern und drehte sie auf den Rücken, um ihre Brüste zu küssen, die von ihrem Hemd kaum verhüllt wurden.
    »Sie sind größer als damals, als du sechzehn warst«, raunte er. »Die schönen Brüste einer Frau.«
    Er fuhr fort, sie zu küssen, während er ihren Unterrock an der Taille aufhakte und auf den Boden warf, ihr dann Strümpfe und Höschen und schließlich das Hemd auszog, sodass sie nackt war.
    Der raue Serge seiner Uniform auf ihrer nackten Haut steigerte ihre Erregung, und Etienne schien keine Eile zu haben, sich auszuziehen. Er schob seinen Oberschenkel zwischen ihre Beine und rieb ihn an ihrem Fleisch, während er ihre Brüste küsste und liebkoste.
    Ungeduldig nestelte sie an den Knöpfen seiner Uniformjacke. Sie wollte seine Haut fühlen. Er trug Hosenträger über dem blauen Baumwollhemd, und sie riss sie herunter.
    »Warum so eilig, meine Kleine?«, murmelte er. »Wir haben die ganze Nacht Zeit.«
    Auf dem Weg nach Amerika hatte sie seinen nackten Oberkörper Dutzende Male gesehen und insgeheim seine breiten, muskulösen Schultern und seine schlanke Taille bewundert, doch als sie jetzt das Unterhemd herunterzog, entdeckte sie eine deutliche Narbe, die sich von seiner Schulter über seine Seite zog.
    »Du bist verwundet worden!«, rief sie und berührte die Narbe behutsam. Sie sah viel schlimmer aus als Jimmys Verletzung, aber sie wünschte, sie wäre nicht gerade in diesem Augenblick an ihren Mann erinnert worden.
    »Nicht so schlimm«, meinte er. »Als Junge habe ich mir immer eine furchterregende Narbe gewünscht. Ich dachte, wenn ich eine hätte, würde ich wie ein richtig harter Bursche aussehen.«
    »Das tust du auch ohne Narbe«, sagte sie und strich mit einem Finger darüber.
    Etienne zog sie an sich, brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen und vergrub seine Hände in ihrem Haar.
    Belle hörte nicht mehr das Reden und Lachen der Soldaten unten im Café, sie merkte nicht, wie der Tag zum Abend wurde, und es kümmerte sie nicht, welchen Preis sie für diese eine Nacht der Glückseligkeit würde zahlen müssen. Etiennes Narbe war eine eindringliche Erinnerung an seine Worte von vorhin: dass es keineGarantie gab, diesen Krieg zu überleben. Belle war nie auf den Gedanken gekommen, dass Miranda oder sie ums Leben kommen könnten, doch ihre Freundin war tot. Und obwohl es eher wahrscheinlich war, dass Jimmy und Etienne im Kampf fallen würden, als dass auch sie bei einem tragischen Unfall umkam, konnte sie sich dessen nicht sicher sein.
    Sicher war sie sich nur in ihrer Überzeugung, dass das Schicksal eingegriffen und ihr Etienne zurückgegeben hatte. Dafür musste es einen guten Grund geben. Mit sechzehn hatte sie ihn geliebt. Er war es,

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