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Der Zauber eines fruehen Morgens

Der Zauber eines fruehen Morgens

Titel: Der Zauber eines fruehen Morgens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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bitte nicht, dass es mich nicht interessiert, denn ich fühle aufrichtig mit Ihnen. Aber nach allem, was wir miteinander durchgemacht haben, hatte ich das Gefühl, nicht das Recht zu haben, Sie danach zu fragen. Wahrscheinlich glauben Sie ja, dass mir der Verlust meines Babys nichts ausmacht.«
    Ihre Ehrlichkeit rührte Belle. »Ich weiß genau, was Sie meinen, Miranda. Aus demselben Grund habe ich Ihnen in jener Nacht nicht erzählt, dass ich ein Kind erwarte. Wir haben beide unsere Babys verloren, doch ob nun absichtlich oder durch einen Unfall, der Schmerz in unserem Inneren ist derselbe. Ich finde es sehr tapfer, dass Sie mich besuchen gekommen sind; Sie mussten doch befürchten, dass ich Sie jetzt ablehnen würde. Aber Sie haben mir geholfen und mir die Hoffnung gegeben, dass ich im Lauf der Zeit darüber hinwegkommen werde. Das ist viel mehr wert als Worte des Mitgefühls.«
    Miranda wischte sich hastig eine Träne aus dem Auge. »Darf ich wiederkommen? Mir ist klar, dass Sie sich schonen müssen, um wieder zu Kräften zu kommen, doch wie wäre es mit übermorgen?«
    »Das wäre schön«, sagte Belle. »Und das mit der Arbeit in meinem Laden war ernst gemeint. Überlegen Sie sich also lieber schon mal, wie Sie es Ihrer Mutter beibringen wollen!«
    Darüber mussten beide wieder lachen, und Belle lächelte immer noch, als Miranda das Zimmer verließ und die Treppe hinunterging.

KAPITEL 8
    In einem Verhörraum des Polizeireviers Deptford zog Police Constable Broadhead die Zeichnung, die Belle Reilly von dem Räuber angefertigt hatte, aus einer Mappe und zeigte sie Sergeant Wootton.
    Garth Franklin hatte das Bild vor ein paar Tagen auf die Polizeistation Blackheath gebracht, und Broadhead hatte keine Zeit verloren, sich auf sein Fahrrad zu schwingen und allen Personen, die im Umkreis Opfer ähnlicher Verbrechen geworden waren, die Zeichnung zu zeigen. Alle bis auf einen bestätigten, dass es sich um denselben Mann handelte.
    Zum ersten Mal, seit James Broadhead abgelehnt worden war, als er sich freiwillig zur Armee hatte melden wollen, hatte er das Gefühl, dass er vielleicht auch etwas für sein Land tun konnte, wenn er bei der Polizei blieb.
    Mit fünfunddreißig, unverheiratet und stark wie ein Pferd, hatte er sich verpflichtet gefühlt, sich zum Militär zu melden, aber er war für untauglich befunden worden, weil ihm an der rechten Hand zwei Finger fehlten. Er hatte sie vor elf Jahren bei dem Versuch eingebüßt, einen kleinen Jungen zu befreien, der gerade in einem baufälligen Gebäude spielte, als es zusammenbrach und Broadheads Hand unter einem Metallgitter eingequetscht wurde.
    Die Rekrutierungsbehörde war der Meinung gewesen, dass er nicht in der Lage wäre, ein Gewehr abzufeuern. Er hätte gern Gelegenheit gehabt, das Gegenteil zu beweisen – immerhin hatte der Verlust seiner Finger bisher nicht seine Polizeiarbeit beeinträchtigt. Die Ablehnung machte ihm eine ganze Weile zu schaffen und gab ihm das Gefühl, als Mann minderwertig zu sein, aber die Aufregung, die er jetzt empfand, da er Beweise hatte, dass Mrs. ReillysAngreifer auch andere Verbrechen auf dem Kerbholz hatte, ließ alles andere in den Hintergrund rücken.
    »Was hat er angestellt?«, wollte Wootton wissen, während er die Zeichnung näher ans Licht hielt und sie eingehend musterte. Er war in den Fünfzigern, hatte schwere Hängebacken und einen militärisch geschwungenen Schnauzbart.
    Broadhead gab ihm eine Zusammenfassung über die Vergehen des Mannes und berichtete, dass andere Opfer ähnlicher Verbrechen bestätigt hatten, dass dies das Gesicht des Mannes war, der sie ausgeraubt hatte.
    »Wer hat das Bild gezeichnet? Jemand aus der Truppe?«
    »Mrs. Reilly, die Modistin in Blackheath. Sie hat wegen des Überfalls das Kind verloren, das sie erwartete, und wäre an den Folgen beinahe gestorben.«
    Wootton runzelte die Stirn. »Dann sollten wir ihn lieber erwischen, bevor er noch mehr Unheil anrichtet. Sein Gesicht kommt mir bekannt vor, auch wenn mir jetzt kein Name dazu einfällt. Aber irgendjemand hier wird ihn erkennen, wenn wir ihn schon einmal geschnappt haben.«
    James Broadhead strahlte. Die Untersuchung war für ihn zu einer persönlichen Angelegenheit geworden. Er war der erste Polizist am Tatort gewesen, und es hatte ihn erschüttert, dass eine Frau, die er schon seit Langem aus der Ferne bewunderte, so übel zugerichtet worden war. Das Railway Inn war seine Stammkneipe, und da er auch für Jimmy Reilly große Hochachtung

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