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Der Zauber eines fruehen Morgens

Der Zauber eines fruehen Morgens

Titel: Der Zauber eines fruehen Morgens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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herkommt, und dann knöpfe ich ihn mir vor!«
    Mog schüttelte den Kopf. »Du kannst Broadhead nicht erzählen, was der Mann zu Belle gesagt hat.«
    »Nein, wirklich nicht«, gab Belle ihr recht. Sie hatte PC Broadhead gern, er war ein guter Mann, doch sie wusste, dass er eine Schwäche für sie hatte und wahrscheinlich sofort losstürzen würde, um den Reporter zu verhaften. Und wenn ein Mann wie Blessard in die Enge getrieben wurde, würde er alles über ihre Vergangenheit herausposaunen. Das durfte sie nicht riskieren. »Lass die Sache lieber auf sich beruhen! Wenn ich erst in Frankreich bin, kann er mich nicht mehr belästigen.«
    Trotz ihrer Worte war sie sehr beunruhigt, als sie an diesem Abend an Jimmy schrieb. Da Blessard sie so lange in Ruhe gelassen hatte, hatte sie geglaubt, er hätte das Interesse an ihr verloren. Die heutige Begegnung bewies, dass dem nicht so war und sie einfach Glück gehabt hatte, dass er sie nicht schon bei einer früheren Gelegenheit abgepasst hatte. Aber durch die Art ihrer Reaktion hatte sie gewissermaßen Farbe bekannt, und das würde ihn wahrscheinlich nur in seiner Entschlossenheit bestärken, sie bloßzustellen.
    Um sich selbst machte sie sich dabei kaum Sorgen. Wenn nichts anderes zuvor, hatte der Krieg und alles, was sie gesehen hatte, sie gelehrt, dass schlimme Dinge passieren konnten und nichts so blieb, wie es war. Jimmy und sie konnten wegziehen, wenn alles vorbei war, doch wie immer waren es Mog und Garth, deren Wohl Belle am Herzen lag. Sie waren hier sehr glücklich, alle mochten und respektierten sie. Im letzten Jahr war Mog bei allen wohltätigen Zwecken zu einer führenden Persönlichkeit geworden: Sie kochte, nähte, strickte, stand an Verkaufsbuden und fertigte Kostüme für Wettbewerbe und Paraden an. Zum ersten Mal in ihrem Leben blickte man zu ihr auf und zählte auf sie.
    Belle wusste, dass Mog darunter zu leiden haben würde, wenn ihre Vergangenheit ans Licht kam. Auch wenn nichts über Mogs frühere Tätigkeit bekannt wurde, würde man sie als Belles Tante genauso ächten.
    Aber Belle konnte Blessard leider nicht daran hindern, sie bloßzustellen, wenn das seine Absicht war. Sie konnte nur hoffen, dass jeder Schaden, der daraus entstand, sich auf sie selbst beschränken würde.
    Zwei Wochen später waren Belle und Miranda endlich im Zug nach Dover. Er war voller Soldaten, die nach Frankreich zurückkehrten, aber sie hatten das Damenabteil für sich allein.
    »Dem Himmel sei Dank, dass das ausgestanden ist!«, bemerkte Miranda fröhlich, während sie sich vom Fenster abwandte, aus dem sie gewinkt hatte, und sich auf den Sitz fallen ließ. Ihre Eltern hatten sie zum Bahnhof begleitet, und ihre Mutter hatte sie in Verlegenheit gebracht, indem sie laut schluchzte und sich gebärdete, als würde sie ihre Tochter nie wiedersehen.
    Belle schloss das Fenster, wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Auge und setzte sich hin. Mog war auf dem Bahnsteig ruhig und gefasst geblieben, aber Belle wusste, dass sie zu Hause bei Garth zusammenbrechen und weinen würde, und ihre Tränen würden echt sein. Wieder einmal wurde Belle daran erinnert, wie glücklich sie sich schätzen konnte, geliebt zu werden. Miranda mochte alle Vorteile genießen, die vermögende und einflussreiche Eltern mit sich brachten, doch wenn sie nur ein klein wenig vom Pfad der Tugend abwich, würden ihre Eltern sie sofort verstoßen. Sie zweifelte nicht daran, dass Mrs. Forbes-Alton vor ihren Freundinnen mit der wichtigen Arbeit prahlen würde, die Miranda leistete, doch die Tränen heute Morgen waren nicht von Herzen gekommen, und in Wirklichkeit war sie froh, ihre anstrengende Tochter loszuwerden.
    »Mama ist so eine Heuchlerin«, stellte Miranda fest. »Noch bevor wir heute Morgen das Haus verlassen haben, habe ich gehört, wie sie das Stubenmädchen anwies, meine Sachen zusammenzupacken und in den Keller zu räumen und mein Zimmer für ihre Schwester vorzubereiten, die auf Besuch kommt. Ich werde nie in dieses Haus zurückkehren, weißt du. Heute ist der erste Tag meines neuen Lebens in Unabhängigkeit.«
    »Meine Mutter ist genauso schlimm«, gestand Belle. »Ich habe ihr vor zwei Wochen geschrieben, dass ich nach Frankreich gehe, und sie gefragt, ob sie Sonntag nicht herkommen will, um mich vor der Abreise noch einmal zu sehen. Sie hat mir ganz kurz geantwortet, dass sie leider keine Zeit habe, mir aber alles Gute wünsche. Ich habe eigentlich auch keine Lust mehr, mich mit ihr

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