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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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»Und wenn du Merlins Erben nicht finden kannst, bleibt dir nur eine Möglichkeit: Merlin selbst zu finden, wenn er noch lebt.«
    Fairlyns viele Arme, selbst die, mit denen sie verirrte Feen über den Zaun scheuchte, erstarrten. Sie gab einen seltsamen, unentschiedenen Geruch von sich wie die nassen Flügel eines jungen Vogels, der gerade aus dem Nest fliegen will – oder zu Boden fällt.
    »Aber . . .«, begann Llynia.
    Coerria gebot ihr mit einer Handbewegung Schweigen. »Ich fürchte, es gibt keinen anderen Weg, unsere Welt zu retten. Du hast selbst die Ältesten gehört. Avalons Schwierigkeiten wachsen wie Pilze nach dem Regen! Und der wahre Sturm hat erst begonnen.«
    »Der wahre Sturm?«
    »Das wird eine gefährliche Reise, Llynia. Dunkle Tage – und dunkle Widersacher – erwarten dich. Vielleicht sogar das Kind der Prophezeiung. Diese Feinde werden alles tun, auch Morde begehen, um dich zurückzuhalten. Ich kann nur hoffen, dass deine Sehergabe dir hilft, genau wie deine . . . deine Einladung von der Herrin. Aber so sehr ich wünsche, dass du gehst, und so sehr wir deinen Erfolg brauchen – ich fürchte um dich. Und deshalb kann ich dir nicht befehlen zu dieser größeren Suche auszuziehen. Ich kann dich nur bitten.«
    Llynia schluckte.
Dunkle Widersacher . . . Morde . . .
Damit hatte sie nicht gerechnet.
    Dann kniff sie plötzlich die Augen zusammen. »Ich weiß, was du machst. Du versuchst nur mir Angst einzujagen! Mich einzuschüchtern! Du willst nicht, dass ich gehe – und schon gar nicht, dass ich Erfolg habe.« Gehässig fügte sie hinzu: »Du weißt genau, was es für dich bedeutet, wenn ich welchen habe.«
    Coerrias Augen blitzten, doch ihr Gesichtsausdruck war eher besorgt als wütend. »Glaubst du das wirklich?«
    »Du wolltest nie, dass ich deine Nachfolgerin werde. Nie! Du hast am Ende nur die Entscheidung für mich als Auserwählte unterstützt, weil du wusstest, dass mein Sieg sicher war.«
    »Nein, mein Kind. Ich habe dich am Ende unterstützt, weil ich glaubte, dass du mit der Zeit zu einer Führerin heranreifen würdest mit einem Maß an Weisheit, das deinen Gaben entspricht.« Sie schüttelte den weißen Kopf. »Stattdessen entwickelst du dich zu . . .«
    ». . . einer blöden jungen Gans«, rief eine raue Stimme vom Wasserfall.
    Alle Augen wandten sich Nuic zu. Der runde kleine Geist stand im schäumenden Gischt oben auf dem Wasserfall und erwiderte die Blicke.
    Llynia mit ihrem jetzt rötlich grünen Gesicht knurrte zornig: »Was machst du da? Ich habe dir und deiner Elevin gesagt, ihr sollt gehen!«
    Nuics eigene Farbe wurde so dunkel, dass es fast ihrer glich. »Nun, ich war ungehorsam.«
    Hinter dem Regal zuckte Elli zusammen.
Nein, Nuic, bitte. Bitte verrat ihnen nicht . . .
    Der Geist deutete mit der winzigen Hand auf die Stelle, wo sie sich versteckte. »Genau wie sie.«
    Elli trat vor, sie biss sich auf die Lippe.
    »Du elende Person!«, kreischte Llynia, stampfte auf und bespritzte sich mit Wasser. »Ich hätte wissen sollen, dass du uns belauschst. Warte nur, bis . . .«
    »Still jetzt.« In der Stimme der Hohepriesterin war ein neuer Ton, eine Strenge, die selbst Llynia nicht ignorieren konnte.
    Zitternd vor Wut gehorchte die junge Priesterin – aber nicht bevor sie Elli einen letzten vernichtenden Blick zugeworfen hatte.
    Sie wandte sich wieder Coerria zu und wünschte von Herzen, diese alte Frau wäre nicht mehr ihre Vorgesetzte. Kein Wunder, dass der Orden zu kämpfen hatte, bei einer solchen Führerin! Dennoch versuchte Llynia mit großer Anstrengung ruhig zu wirken. »Aber sie hat gehört . . .«Krampfhaft suchte sie nach den passenden Worten. »Aber sie hat von der Aufgabe gehört.«
    »Das stimmt.« Die Hohepriesterin nickte, ihr weißes Haar schimmerte fast so wie ihr Gewand aus Spinnenseide. »Aber das ist nur angemessen, weil auch sie eine Wahl hat. Die Wahl, dich zu begleiten.«
    Llynia erstickte fast. »Sie? Mich begleiten? Aber, aber, nicht im Traum würde mir das einfallen!«
    »Genau.« Die Augen der Älteren blitzten. »Deshalb befehle ich es. Wenn du gehst, dann geht sie auch – falls sie sich dafür entscheidet.«
    Sie wandte sich an die Elevin. »Nun, Elliryanna, mein Kind, was sagst du dazu? Diese Reise wird sehr gefährlich werden. Niemand würde weniger von dir halten, wenn du nicht mitgehen willst.«
    Elli fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, die plötz lich trocken geworden waren. »Wenn . . . wenn es Avalon hilft, Hohepriesterin, dann . . .

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