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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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gehe ich mit.«
    Coerria nickte. »So sei es denn.«
    »Aber ich weiß nicht . . .«, fuhr Elli fort, »ich weiß nicht, wie ich helfen soll.«
    »Du
kannst
nicht helfen.« Llynia kratzte ein wenig Lehm von ihrer Nase. »Du wirst nur im Weg sein.«
    »Vielleicht«, sagte Coerria leise, »hilft sie mehr, als du erwartest.«
    Llynia brüllte vor Wut. »Und vielleicht bist du eine verrückte komische Alte.«
    Alle im Bad wurden still. Bis auf das ständige Platschen des Wasserfalls, den Wasserstrudeln in den Teichen und dasleise Summen von Uzzzulas Flügeln war nichts zu hören. Noch nicht einmal ein Atemzug.
    Schließlich sagte Coerria: »Darf ich dich daran erinnern, Llynia, dass du noch nicht Hohepriesterin bist.« Sie sah Llynia direkt an, bis diese schließlich den Blick senkte. »Und ich hoffe von Herzen, dass du, wenn du diese Suche unternimmst, etwas so Kostbares wie einen Magier findest: ein wenig Bescheidenheit.«
    Llynia zwang sich zu nicken, obwohl sie die Fäuste geballt hatte. »Ja, Hohepriesterin. Ich . . . äh, bitte um Verzeihung. Und mit deiner Erlaubnis bin ich mit dieser Aufgabe einverstanden.«
    »Versuch nicht mich mit deinen Höflichkeiten zu täu schen .« Das faltige Gesicht wurde hart. »Es ist Zeit, dass wir ganz offen miteinander reden, du und ich. Denn wir haben vielleicht keine Gelegenheit mehr dazu.«
    Llynias Augen funkelten. »Was meinst du eigentlich mit Höflichkeiten? Ich war immer ehrlich mit dir. So ehrlich wie . . .«
    »Ein Wechselbalg! Glaubst du wirklich, dass ich so dumm bin, alle deine Intrigen, alle deine wahren Wünsche nicht zu durchschauen?«
    Die junge Priesterin starrte sie nur an, die Adern in ihren Schläfen pochten. Neben ihr zitterte Fairlyn, während es im Bad nach Angebranntem roch.
    »Hör mir jetzt zu, mein Kind.« Die Stimme der weißhaa rigen Frau wurde leiser, aber nicht weniger eindringlich. »Du hast tatsächlich große Gaben. Aber deine größte Gabe ist zugleich dein größter Fehler.«
    Llynia wurde wütend. »Wenn du offen reden willst, wie du es genannt hast, dann sprich nicht in Rätseln.« Sie fuhr sich übers Gesicht, der Lehmklumpen fiel ihr endlich vom Kinn – und hinterließ einen dunkelgrünen Fleck. »Sag, was du wirklich meinst!«
    »Nun gut. Deine besondere Fähigkeit mag es dir erlauben, in die Zukunft zu sehen. Aber es fehlt dir immer noch an Weisheit zu verstehen, was du siehst. Ja, das stimmt. Du bist dir zu sicher. Zu hochmütig.« Sie beugte sich näher zu der Priesterin. »Du verwechselst immer noch Wahrheit, die selten rein ist – mit Reinheit, die selten wahr ist.«
    Llynia kickte ins Wasser. »Noch mehr Rätsel! Ich verstehe nichts von dem, was du sagst.«
    »Schade, mein Kind, ich hatte gehofft, du würdest es begreifen.«
    »Sag nicht Kind zu mir!«
    Coerria schaute sie nur unergründlich an. Wehmütig sagte sie: »Vielleicht mit der Zeit.«
    »Zeit! Das Einzige, was wir nicht haben.« Llynia stand auf und spritzte dabei noch mehr Wasser auf den Boden. Sie schob Fairlyns ausgestreckten Arm zur Seite und schlang das tropfende Handtuch fester um sich. »Nun, ich will dir etwas sagen, Hohepriesterin. Ich unternehme diese gefähr liche Reise, egal wohin sie führt. Aber nicht für
dich

    Sie atmete geräuschvoll ein. »Nein, das mache ich für unseren geheiligten Orden. Er ist mir als Einziges wichtig. Als Einziges!«
    Sie stolzierte aus dem Bad ohne auf das Gewand zu achten, das Fairlyn ihr hinhielt. Doch als sie das Tor aufriss, sahsie sich zufällig in einem Spiegel, der an einer Birke hing. Plötzlich erstarrte sie am ganzen Körper.
    »Was . . . was könnte . . . was hat – wie . . .«, stotterte sie und brüllte dann nach einer langen Pause: »
Ooohh!«
    Mit blitzenden Augen fuhr sie herum und schrie Fairlyn an: »Diese verfluchten Feen! Sieh nur, was sie mir angetan haben! Wenn ich eine von ihnen zu fassen kriege, dann . . . dann . . .« Zusammenhanglos stammelte sie ein paar Sekunden lang, dann rief sie: »Bei den krummen Zähnen von Babd Catha, das mache ich!«
    Sie stapfte aus dem Tor. Fairlyn zögerte, sie roch wie ein Haufen fauler Kohl. Mit traurigen Augen schaute sie zur Hohepriesterin hinüber, dann eilte sie Llynia nach.

10
Merlins Stab
    D ie Hohepriesterin auf ihrem Eichenhocker drehte sich langsam um und musterte prüfend das Bad. Sie sah die dampfenden Teiche, die Regale mit Badesalzen und Ölen und den sprudelnden Wasserfall, wo Nuics blaugraue Gestalt mitten im Gischt stand. Schließlich wandte sie sich Elli

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