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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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sich Tamwyn zum Herumrollen. Langsam und unter Schmerzen kroch er auf den Hoolah zu. »Dich krieg ich, du hässlicher Haufen stinkender Scheiße! Du dämlicher Dreckfleck von einem . . .«
    »Uuhuu, iihii, das war vielleicht eine Rutschpartie!« Henni reckte den Kopf und zog sich das Stirnband von den Augen. Er setzte sich und stützte sich auf einen aufgeschürften Ellbogen – gerade rechtzeitig, um zu sehen,dass Tamwyn sich auf ihn stürzte. Er versuchte wegzurollen.
    Nicht schnell genug. Tamwyn packte ihn am Kragen der sackförmigen Tunika und schüttelte ihn heftig. »Weißt du noch, wie ich gesagt habe, dass ich dich leben lassen will, damit ich dich später töten kann?«
    »Ja, iihii, das war komisch.«
    »Nun, vergiss es!«, knurrte Tamwyn, seine Augen blitzten. »Jetzt habe ich lange genug gewartet.«
    Henni grinste nur und zog die runden Augenbrauen zusammen. »Gut, uuhuu iihii. Sterben ist etwas, das ich noch nicht probiert habe.«
    »Ich meine es ernst, Hoolah!« Tamwyn zog Hennis Kragen hoch. »Diesmal bist du zu weit gegangen.«
    Plötzlich fiel ein Schatten auf Tamwyn. Durchdringend süßer Fliedergeruch umfing ihn. Ohne den Griff an Hennis Kragen zu lockern drehte er sich um, auch wenn ihn dabei jeder Hals- und Rückenmuskel schmerzte.
    Fairlyn stand über ihnen. Obwohl ihr weitere Äste und Zweige abgebrochen waren und Rinde von ihrem Stamm hing, war der Blick ihrer braunen Augen zweifellos dankbar. Und neben ihr stand offenbar unverletzt Llynia. Die Priesterin lächelte tatsächlich.
    »Tamwyn«, sagte sie, »du hast es geschafft.«
    Er blinzelte und wusste nicht, was er seltsamer fand – aus ihrem Mund seinem Namen zu hören statt »einfacher Trä ger « oder sie so glücklich zu sehen.
    »Wirklich?«, fragte er unsicher. »Was denn?«
    »Uns hierher zu bringen natürlich.« Sie legte die Handauf Fairlyns schlanken Stamm. »Du hast den Pfad nach Waldwurzel gefunden. Meine Suche wird Erfolg haben, da bin ich mir jetzt sicher. Und alle meine Hoffnungen . . .« Sie hielt inne. »Aber schaut euch beide nur an, ihr seid voller Wunden und Blut.«
    Tamwyn holte trotz des bohrenden Schmerzes in seinen Rippen tief Luft. »Oh, ich bin bald wieder in Ordnung.«
    »Ich auch«, sagte Henni, »wenn ich nicht getötet werde, iihii iihii.«
    Tamwyn knurrte nur und packte ihn fester. Dann fragte er die Priesterin: »Du bist nicht verletzt?«
    Llynia lächelte wieder. »Nein, nein. Dank der kräftigen Äste meines Maryths hier, die mich den ganzen Weg hinuntertrugen. Und auch dank euer beider Mut.«
    »Mut?«
    »Natürlich, indem ihr vorausgegangen seid! Ihr habt uns allen den Weg frei geräumt. Das war so tapfer von euch beiden, wie ihr in die Höhle gesprungen seid!«
    Tamwyn tauschte einen Blick mit Henni, der ebenso überrascht aussah wie er. »Äh, nun, wir haben nicht gerade . . .«
    »Seid jetzt bloß nicht bescheiden«, sagte sie. »Ihr habt sowohl mir wie der Gemeinschaft einen großen Dienst erwiesen. Wenn Elen die Gründerin hier wäre, würde sie euch dankbar umarmen.«
    »Nicht zu fest, hoffe ich«, murmelte Tamwyn und rieb sich die Rippen.
    Llynia richtete sich majestätisch auf. »Du hast bewiesen, dass mein Glaube an dich berechtigt war.«
    »Glaube?«
    »Nun ja, in deine Fähigkeit als Führer.«
    Tamwyn hätte gelacht, wenn die Schmerzen in seiner Brust nicht gewesen wären.
    »Ich wusste immer, dass du dieser Herausforderung schließlich gewachsen sein würdest«, fuhr Llynia würde voll fort. »Wie der
Cyclo Avalon
über den Glauben des wahren Gläubigen sagt:
     
    Härter als Stein,
    Stärker als Stahl;
    Tiefer als Meere,
    Heller als Sternenstrahl.«
     
    Sie tätschelte Fairlyns Stamm. »Und obwohl meine liebe Freundin hier nicht immer meinen Glauben an dich geteilt hat, bedeutet deine Tat auch für sie ein großes Geschenk. Den Anblick ihres Heimatlands! Sie hat ihr geliebtes Waldwurzel seit vielen Jahren nicht mehr gesehen, seit sie dem Großen Tempel beitrat.«
    Der süße Duft von Fliederblüten nahm zu. Fairlyn richtete die großen Augen auf das, was hinter dem Kastanienbaum zu sehen war. Zum ersten Mal schaute auch Tamwyn in diese Richtung. Was er sah, nahm ihm den Atem.
    Eine schier unendliche Reihe grün bewaldeter Hügel erstreckte sich vor ihm, sie hoben sich sanft zu blauen Bergen, die schließlich mit der Luft verschmolzen. Nebel stieg in kreisenden Spiralen von den Bäumen auf und mit ihm Lieder, Pfiffe und Geschrei von mehr Vogelarten, alsTamwyn je zuvor gehört hatte. Einige

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