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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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dass das Gebiet ganz braun und grau aussah statt grün. Staubwolken wurden von einem Windstoß aufgewirbelt; nirgendwo waberte Nebel. Und während der Wind über diesen kahlen Fleck blies, hörte man ein fernes Geräusch, das noch tiefer war als das endlose Grollen der Fontäne. Es war das Geräusch eines herzzerreißenden Stöhnens, davon war er überzeugt.
    »Was . . .«, fragte er laut, »was ist das?«
    Es kam keine Antwort außer dem langen, tiefen Seufzer des Windes.
    »Was es auch sein mag«, sagte Llynia, »es klingt schlimm. Vielleicht eine Krankheit.« Dann erklärte sie mit einem gewissen Stolz: »Ich werde die Herrin vom See danach fragen. Heute Nachmittag oder spätestens morgen, wenn wir uns endlich treffen.«
    »Hmmmpff«, knurrte eine vertraute Stimme. »Jetzt wissen wir, in welche Richtung der Pfad führt.«
    Alle fuhren herum und sahen Elli, die mit Nuic auf der Schulter im Gras stand. Sie sahen beide nicht im Geringsten mitgenommen oder auch nur zerzaust aus. Der Tannenzapfengeist strahlte in einer stolzen violetten Schattierung.
    Llynia schien nicht erfreut, sie zu sehen. Sie machte ein finsteres Gesicht und dafür war Tamwyn dankbar. Es war ziemlich zermürbend gewesen, sie bei ihrer Ankunft so zufrieden lächeln zu sehen.
    Er drehte sich um und bemerkte, wie Elli ihn prüfend betrachtete. »Du siehst gut aus«, sagte sie spöttisch. »War die Fahrt anstrengend?«
    Er kniff die Augen zusammen. »Ich wollte mir nur nochein paar Verletzungen passend zu den Wunden holen, die du mir zugefügt hast.«
    »Gut gemacht.«
    Sie lachte und zu Tamwyns Überraschung klang es so süß und melodisch wie das Lied eines Wiesenstärlings. Noch nie zuvor hatte er sie lachen hören . . . und das war ganz und gar nicht, was er erwartet hatte. Wie konnte eine so bösartige Person so fröhlich lachen?
    »Wie seid ihr beide überhaupt hierher gekommen?«, fragte er. »Ihr seht aus, als wärt ihr durch diesen Schacht geschwebt und nicht gefallen wie wir anderen.«
    »Gut geraten, Meisterführer.« Nuics violette Farbe verstärkte sich. Er hob den Arm und schnipste sich einen glän zenden Silberfaden von der Hand. Da bemerkte Tamwyn die vielen Silberfäden auf dem Gras hinter ihnen, die den Boden fast bis zur Höhlenöffnung bedeckten. Obwohl sie wirr und zerknittert waren, zeigten sie immer noch die Gestalt eines Fallschirms – den er zuvor in der Wildnis an verwehten Samen und den Rücken von wolkenstürmenden Vögeln gesehen hatte.
    »Du hast euch einen Fallschirm gemacht?«, fragte er ungläubig.
    Nuic betrachtete ihn stirnrunzelnd. »Nicht nur du kennst dich mit Tricks aus, weißt du.«
    Tamwyn errötete unter seinen Blessuren.
    »Was glaubst du, wie Bergbewohner von einer Tanne zur anderen kommen? Hinaufzusteigen ist schwer genug, hmmmpff. Aber wenn man hinunterwill, ist Schweben leichter als Klettern.«
    »Schau nur.« Elli betrachtete die grünen Hügel vor ihr, die mit Leben pulsierten. »Was für ein wunderbarer Wald.«
    Nuic, dessen Blick zu dem seltsamen weißen See gewandert war, murmelte: »Selbst hinter solcher Schönheit, Elliryanna, kann ernste Gefahr verborgen sein.«
    »Gefahr?« Henni schaute begierig in die Runde.
    Tamwyn wollte den Hoolah gerade ohrfeigen, da spähte ein winziges, grün beleuchtetes Gesicht aus seiner Tasche. »Huuah-uah-uah«, gähnte Flederwisch. »Ich habe gugut geschlalafen.«
    »Du hast das Ganze verschlafen?« Tamwyn schüttelte verwundert den Kopf und streichelte dem Geschöpf die großen Schalenohren. »Du bist der beste Schläfer, der mir je begegnet ist.«
    »Wijaja, Mannemann. Aber ich habe immer noch rumpelpumpelige Träume.«
    »Schön. Warum schläfst du nicht noch ein bisschen? Wo wir jetzt hingehen, ist noch Morgen.«
    »Ahuuah-uah«, kam das Antwortgähnen und Flederwisch verschwand wieder in der Tasche.
    »Um so zu schlafen«, sagte Tamwyn, »braucht man ein sehr gutes Gewissen.«
    »Oder einen sehr dicken Schädel«, fand Nuic. »Was jetzt, gehen wir zu dieser geheimnisvollen Herrin oder quatschen wir hier den lieben langen Tag?«
    »Ich wollte gerade vorschlagen, dass wir gehen«, erklärte Llynia. »Dort hinunter, in den tiefsten Wald. Das muss der Weg sein.«
    »Hmmmpff«, brummte der Geist. »Bereit zum Verirren, was?«
    Die Priesterin warf ihm einen mörderischen Blick zu, dann ging sie den Hügel hinunter zum dichtesten Grün. »Komm schon, Fairlyn, los jetzt.«
    Der Baumgeist schien nichts zu hören. Fairlyn starrte immer noch auf den kahlen Rand des

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