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Der Zauberspiegel

Der Zauberspiegel

Titel: Der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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erzürnte und beunruhigte ihn. Er wusste, dass die anderen glauben würden, er hätte sie in eine Falle gelockt. Iorgen war schlau, wenn er erkannte, dass das Vertrauen der Rebellen zu erschüttern war, würde er dies tun. Teile und herrsche, damit hielt er auch seine Truppe im Zaum. Aran blickte in die Gesichter der vier Freunde. Kalira erbleichte und fixierte Iorgen mit zornigem Blick und zusammengekniffenen Lippen. Ranon starrte Aran überrascht an, als könnte er nicht begreifen, was geschah. In Torus´ Augen erkannte er zorniges Verstehen. Nur Juliane blickte ihn fest und voll Vertrauen an. Ihre Unerschütterlichkeit brachte sein Herz kurz zum Zucken.
    »Ein Hinterhalt«, murmelte Kalira fassungslos.
    »Ich konnte nicht wissen, dass wir in einen Hinterhalt geraten«, betonte Aran.
    Juliane schob sich vermittelnd zwischen Aran und die anderen. Ein verschlagenes Grinsen breitete sich auf Iorgens Gesicht aus. Aran musste sich zurückhalten, um sich nicht auf Iorgen zu stürzen. »Deine Geliebte, Aran?« Iorgen schnalzte mit der Zunge. »Sich Weißen anzuschließen, die dem Zauber des Morvannentals hilflos ausgeliefert sind. Ich wusste immer, dass du mir früher oder später in die Falle läufst.« Iorgen lachte schrill. »Alles kommt zu dem, der warten kann.«
    »Mieses Schwein«, zischte Aran.
    Der General feixte. »Du hast dich nicht verändert, Aran. Du neigst noch immer zu Gefühlsausbrüchen. Am Ende dieses Tages werden wir beide uns unterhalten. Zum Beispiel über die Tatsache, dass du meine fähigsten Soldaten getötet hast. Nicht zu vergessen das Chaos, das du unter meinen Leuten hier im Tal angerichtet hast. Aber wirklich übel nehme ich dir die Tatsache, dass du mir deine Herkunft verschwiegen hast, dreckiges Halbblut! Wie hast du uns getäuscht? Magie? Tinkturen?«
    Aran keuchte und hinter ihm reagierte Juliane genauso. Er fühlte, wie das Verlangen, sich auf Iorgen zu stürzen, in ihr explodierte. Und wie sie dennoch die Kontrolle über ihre Handlungen behielt.
    Der General wandte sich an Kalira. »Legt eure Waffen ab und ergebt euch.«
    »Niemals«, entgegnete Kalira. »Das hatten wir schon einmal. Eher sterben wir.« Sie zog ihr Schwert und stieg vom Pferd, ihre Freunde taten es ihr nach. Auch Aran rutschte aus dem Sattel.
    »Wie Ihr wünscht, Prinzessin, doch schließen sich Eure Freunde Euch tatsächlich an?«, höhnte Iorgen. Er starrte einen nach dem anderen an, als wären sie widerliches Geschmeiß. »Scheint so«, sagte er gelangweilt und gab seinen Männern das Zeichen zum Angriff.
    Plötzlich erfüllten die Geräusche aufeinanderschlagenden Stahls, Kampfrufe und Schmerzenslaute die Luft.
    Aran stürzte sich in den Kampf. Er griff vier Soldaten zugleich an. Einer der Krieger lebte nicht einmal lange genug, um sein Schwert zu heben. Mit einer einzigen Bewegung rammte Aran dem Kämpfer die Klinge mitten ins Herz. Den Angriff des nächsten Soldaten wehrte er ab und trat seinem zweiten Gegner mit dem Fuß in die Weichteile.
    Die Attacken seiner beiden Kampfgegner konterte er mit Leichtigkeit. Als der eine unachtsam war, flogen Arm und Schwert des Mannes in hohem Bogen durch die Luft. Der Soldat stieß einen gellenden Schrei aus und fiel bewusstlos zu Boden. Der Todesreiter, den Aran getreten hatte, näherte sich ihm von hinten mit erhobenem Schwert, doch bevor der Krieger zum tödlichen Schlag ausholen konnte, hatte Aran die Gefahr gewittert. Er duckte sich und der Hieb traf einen anderen Soldaten.
    Aran wirbelte herum. Er stieß dem Soldaten das Schwert in den Bauch, riss die Stahlklinge nach oben und schlitzte ihn bis zur Kehle auf.
    Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als die Klinge mit Knirschen die Rüstung und die Haut zerschnitt. Der Todesreiter gab einen unartikulierten Laut von sich und kippte vornüber. Hastig sah er sich nach Juliane um.
     
    *
     
    Julianes Gegner erwies sich als fast zwei Meter groß und so muskulös, dass er zweimal so breit war wie sie. O nein!
    Sie wehrte die Angriffe ab. Die Wucht der Hiebe brachte sie zum Wanken. Ein erneuter Stoß kostete sie beinahe das Leben. Die Schmerzen in ihrer Schulter wuchsen ins Unermessliche. Um einem neuerlichen Hieb zu entgehen, ließ sie sich zu Boden fallen. Sie holte mit dem Schwert aus und zerschlug ihrem Gegner die Kniescheibe. Blut spritzte ihr ins Gesicht. Mit einem dumpfen Schlag fiel der Soldat auf die Erde und brüllte wie am Spieß. Der Boden schien unter ihren Füßen zu wanken. Sie rutschte ein paar

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