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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Sorgen, daß er mir meine Verstrickung in die Sache wie ein Damoklesschwert übers Bett hängen kann. Wenn ich aber was gegen ihn in der Hand habe, kann er sein Wissen nicht mehr gegen mich verwenden. Es ist zwar nicht das Optimale, aber wir werden zumindest auf der gleichen Ebene stehen. Sonst bekomme ich nie Ruhe vor ihm.«
    »Hast du das Aufnahmegerät?« fragte Lisa Nathan.
    Nathan hob den kleinen blauen Matchsack auf den Schoß und öffnete den Reißverschluß. »Da haben wir unser drahtloses Mikrophon. Übrigens, nur damit ihr's wißt - es ist Handwerkszeug wie dieses, was aus den Vereinigten Staaten die einzige noch bestehende Supermacht unserer Zeit macht.«
    »Ausgezeichnet, Colonel«, sagte Ben. »Von wem hast du die Sachen?«
    »Von einem Freund, der unten in der Sicherheitsabteilung arbeitet. Ich hab' gehofft, er könnte uns was wirklich Tolles beschaffen, aber das war das beste, was er besorgen konnte. Ohne Genehmigung verläßt die beste Ausrüstung nie den Panzerschrank.«
    »Haben die auch diese in Manschettenknöpfe eingebauten Mikrophone?« wollte Ober wissen.
    »Die sind phantastisch«, bestätigte Nathan. »Außerdem hatte ich auf die Giftpfeile gehofft, die man aus Armbanduhren abschießt. Aber das war das beste, was er für uns loseisen konnte.« Nathan stand auf und zog verschiedene Kabel aus dem Matchsack. »Steh auf und zieh dein Hemd aus«, forderte er Ben auf.
    »Puuuuuuuuh!« heulte Lisa, während Ben sein Bürohemd aufknöpfte.
    »Wart's ab, bis du seinen Luxuskörper siehst«, sagte Ober. »Der gute Mann hat keinerlei Brusthaar.«
    »Hey, wenigstens hab' ich nicht die Insel Capri auf meiner Brust.« Ben reckte seinen nackten Oberkörper ins Wohnzimmer. »Obers einzige Behaarung ist nämlich eine große Insel mitten auf der Brust.«
    »Falsch«, sagte Ober.
    »Zieh dein Hemd aus«, forderte Ben ihn auf.
    »Das ist nicht notwendig«, sagte Ober grinsend. »Aber du kannst mir glauben, es entspricht nicht ganz dem Umriß von Capri.«
    »Mal sehen, wie das funktioniert.« Nathan versuchte, die Kabel zu entwirren.
    »Ich geb's nicht gern zu«, sagte Lisa, »aber deine Figur ist wirklich sexy.« Ben versuchte, ein Erröten zu unterdrücken. »Ganz ehrlich«, fuhr Lisa fort. »Ich hätte es nicht erwartet, aber du hast eine tolle Brust.« Sie sah zu Ober hinüber. »Ich hab' tatsächlich den Eindruck, das mich das anmacht.«
    »Tja, ich hab' eben so eine Wirkung auf die Menschheit«, erwiderte Ober.
    »Na also«, sagte Nathan und sah Ben an. »Warum wirst du denn rot?«
    »Zeig mir einfach, wie das Ding da funktioniert«, lenkte Ben ab.
    »Okay. Du nimmst dieses Klettband und legst es um deine Brust. Die Mikrophone sind an diesen Stellen eingebaut.« Nathan zeigte auf zwei winzige Erhebungen auf dem breiten Band. »Das ist die Energiequelle.« Er tippte auf eine größere Verdickung am hinteren Ende. »Sie sollte für mindestens acht Stunden reichen. Ich hab' die Batterie neu eingelegt, also ist das bestimmt kein Problem.« Als letztes zog Nathan einen großen schwarzen Kasten aus dem Matchsack. »Das ist der Empfänger. Er hat einen Kassettenrecorder eingebaut, so daß wir das gesamte Gespräch mitschneiden können.«
    »Ist das Ding eingeschaltet?«
    »Moment.« Nathan zog eine Antenne aus der Kiste und drehte an ein paar Knöpfen. »Geh mal ins nächste Zimmer und sag etwas.«
    Ben verschwand in Lisas Schlafzimmer, während die anderen drei schweigend auf den schwarzen Kasten starrten. Plötzlich erscholl Bens Stimme: »Ich bin jetzt in Lisas Schlafzimmer. Die Satinbettwäsche überrascht mich nicht, aber ich bin schockiert, ein Porträt meiner Wenigkeit auf dem Nachttisch zu finden.«
    »Laß bloß mein Bett in Frieden!« brüllte Lisa.
    »Und halt ... Was ist denn das? Da sind ja Spuren von Lippenstift auf meinem Gesicht. Ach, Lisa, es ist so unendlich traurig.«
    »Raus aus meinem Schlafzimmer!«
    »Moment, ist das die Schublade mit Unterwäsche? Ja, ich glaube, sie ist es, Jungs!«
    Lisa sprang auf, doch Ben kam schon um die Ecke ins Wohnzimmer. Nathan drückte die Rücklauftaste, wartete einen Augenblick und schaltete dann auf »Play«. »... Schlafzimmer. Die Satinbettwäsche überrascht mich nicht, aber ...«
    »Es funktioniert«, stellte Nathan fest.
    Ben nahm den Mikrophongürtel ab und schlüpfte wieder in sein Hemd. »Ich muß also bloß mit normaler Lautstärke reden, dann müßte alles rüberkommen?«
    »Richtig.«
    »Vielleicht solltest du das Ding in deine Unterhose stopfen,

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