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Der Zeitdieb

Der Zeitdieb

Titel: Der Zeitdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ANDEREN BEIDEN GEWESEN, sagte Tod.
    HUNGER SCHERT SICH NICHT DARUM, UND PESTILENZ
    FÜRCHTET SICH.
    »Wir beide gegen die Revisoren?«, fragte Krieg.
    DAS RECHT IST AUF UNSERER SEITE.
    »Wenn ich als Krieg sprechen soll…«, sagte Krieg. »Ich weise dich nur ungern darauf hin, was mit sehr kleinen Armeen geschieht, die das Recht auf ihrer Seite haben.«
    ICH HABE DICH KÄMPFEN SEHEN.
    »Mein rechter Arm ist nicht mehr das, was er einmal war…«, murmelte
    Krieg.
    DU BIST UNSTERBLICH, sagte Tod. DU KANNST NICHT
    ALTERN UND GEBRECHLICH WERDEN. Aber er bemerkte den
    besorgten und auch ein wenig gehetzten Ausdruck in Kriegs Gesicht und erkannte, dass diese Sache nur auf eine Weise enden konnte.
    Mensch zu sein bedeutete, sich zu verändern, begriff Tod. Die Reiter der Apokalypse… Menschen hatten sie geschaffen und ihnen eine
    bestimmte Gestalt gegeben.
    Und es wiederholte sich, was bereits bei den Göttern, der Zahnfee und dem Schneevater geschehen war: Durch ihre Gestalt veränderten sie
    sich. Sie konnten nie ganz zu Menschen werden, aber sie übernahmen
    Aspekte der menschlichen Natur, als hätten sie sich damit angesteckt.
    Denn, und diesem Punkt kam zentrale Bedeutung zu: Nichts hatte nur
    einen einzigen Aspekt. Menschen stellten sich ein Wesen namens
    Hunger vor, aber wenn sie ihm Arme, Beine und Augen gaben, so
    musste es auch ein Gehirn bekommen. Mit dem es dachte. Und ein
    Gehirn kann nicht dauernd an Seuchen und Heuschrecken denken.
    235

    Dinge entwickeln sich. Immer wieder gibt es Komplikationen. Der
    Wandel war allgegenwärtig.
    ZUM GLÜCK HABE ICH MICH NICHT VERÄNDERT UND
    BIN IMMER DER GLEICHE GEBLIEBEN, dachte Tod.
    Und dann war es nur noch einer.

    Tick

    Der Hammer verharrte auf halbem Wege durch den Raum. Herr Weiß
    trat näher und zog ihn aus der Luft.
    »Ich bitte dich, Ladyschaft«, sagte er. »Glaubst du, wir hätten dich nicht beobachtet? Du, der Igor, bereite die Uhr vor!«
    Igors Blick wanderte zwischen Lady LeJean und Herrn Weiß hin und
    her. »Ich nehme meine Anweifungen nur von Herrn Jeremy entgegen,
    beften Dank«, sagte er.
    »Die Welt endet, wenn du die Uhr in Betrieb nimmst!«, warnte Lady
    LeJean.
    »Welch eine törichte Vorstellung«, kommentierte Herr Weiß. »Wir
    lachen darüber.«
    »Hahaha«, sagten die anderen Revisoren gehorsam.
    »Ich brauche keine Medizin!«, rief Jeremy und stieß Dr. Hopkins beiseite. »Und ich brauche niemanden, der mir sagt, was ich tun soll.
    Ruhe!«
    In der folgenden Stille grollte Donner.
    »Danke«, sagte Jeremy etwas ruhiger. »Nun, ich glaube, ich bin
    vernünftig, und deshalb werde ich mit Vernunft an diese Sache
    herangehen. Eine Uhr ist ein Messapparat. Ich habe eine perfekte Uhr gebaut, Lady. Äh, meine Damen. Und Herren. Sie wird die Zeitmessung
    revolutionieren.«
    Er streckte die Hand aus und rückte die Zeiger des Zifferblattes auf fast ein Uhr. Anschließend setzte er das Pendel in Bewegung.
    Das Universum existierte weiterhin.
    236

    »Seht ihr?«, fuhr Jeremy fort. »Selbst meine Uhr hat nicht dafür
    gesorgt, dass die Welt ein Ende findet.« Er setzte sich und faltete die Hände. »Passt auf«, sagte er ruhig.
    Die Uhr tickte vor sich hin. Dann klirrte etwas in ihr, und brutzelnde Geräusche kamen von den großen grünen Glasröhren mit der Säure.
    »Nun, es ist nichts passiert«, stellte Dr. Hopkins fest. »Zum Glück.«
    Funken knisterten über den Blitzableiter über der Uhr.
    »Dadurch schaffen wir einen Weg für den Blitz«, erklärte Jeremy
    zufrieden. »Wir schicken einen kleinen Blitz hinauf, und ein viel größerer kommt herab…«
    Dinge bewegten sich in der Uhr. Etwas zischte, und grünlich blaues Licht füllte das Gehäuse.
    »Ah, die Kaskade ist initialisiert«, sagte Jeremy. »Ich habe mir erlaubt, die, äh, traditionelle Pendeluhr mit der Großen Uhr zu verbinden, so dass sie in jeder Sekunde auf die richtige Zeit eingestellt wird.« Er lächelte, und in einer Wange zuckte es. »Eines Tages werden alle Uhren so
    beschaffen sein«, fügte er hinzu. »Eigentlich verabscheue ich so
    ungenaue Ausdrücke wie ›Es müsste gleich soweit sein‹, aber…«

    Tick

    Auf dem Platz tobte ein Kampf. Sie erkannten die Einzelheiten in den hellblauen Tönen des Zeitschneidens, das die Geschichtsmönche
    ›Zimmermanns Tal‹ nannten.
    Offenbar traten zwei Wächter gegen eine ganze Bande an. Ein Mann
    hing über dem Boden, ohne von irgendetwas gehalten zu werden. Ein
    anderer hatte seine Armbrust auf einen der Wächter abgefeuert

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