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Der Zeitenherrscher

Titel: Der Zeitenherrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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den er am Fenster der Kajüte hatte vorbeihuschen sehen.
    Sofort schoss ihm das Adrenalin in die Adern.
    „Was ist mit dir?“, erkundigte sich die Ägypterin. Sie wandte den Kopf ebenfalls schnell zur Kajüte herum.
    Die anderen bemerkten, dass etwas vor sich ging. Moon und Caspar sprangen auf die Füße. „Simon, was ist los?“
    Auch Nin-Si kam zu ihm gelaufen. „Was hast du?“
    Simon nickte kurz in Richtung der Kajüte. „Wir sind nicht allein.“
    Moon sprach so leise, dass er kaum zu hören war: „Bist du sicher?“
    „Ich habe jemanden hinter den Scheiben gesehen.“
    Caspar griff nach seinen Messern. „Kommt!“
    Langsam schritten sie nebeneinander auf die Kajüte zu, ihre Blicke fest auf das Fenster gerichtet. Und tatsächlich: Noch einmal huschte etwas hinter den Scheiben vorbei.
    Die Jugendlichen hielten kurz inne. Sie wurden sich plötzlich der Gefahr bewusst.
    Wieder gingen sie auf die Kajüte zu. Caspar und Moon postierten sich rechts und links des Türrahmens, während Nin-Si und Neferti Simon zur Seite standen. Der ergriff vorsichtig die Türklinke, nickte seinen Freunden noch einmal bestätigend zu, dann riss er die Tür mit einem Ruck auf.
    Was er sah, ließ ihn an seinem Verstand zweifeln. Er hatte mit allem gerechnet, doch niemals mit diesem Anblick. Sein Gegenüber strahlte ihm freudig entgegen.
    Simon riss die Arme hoch: „Papa!“ Und schon sprang er ihm um den Hals.
    Die Zeitenkrieger blickten sich erstaunt an.
    „Vorsicht!“, zischte Caspar. „Das könnte eine Illusion sein! Ein Trick des Schattengreifers!“
    Doch Simon winkte schnell ab. „Nein. Das ist keine Illusion.
    So fühlt sich kein Zauber an. Leute, darf ich euch meinen Vater vorstellen?“
    Christian trat aus der Kajüte heraus und besah sich interessiert die ungewöhnliche Schiffsmannschaft.
    Caspar stieß ihm mit einem Finger in die Hüfte. „Das ist tatsächlich keine Illusion“, bestätigte er lachend. „Aber, wie kommt er hierher?“
    Der Vater lachte ebenfalls. „Das ist eine lange Geschichte.
    Ich war schon einmal vor euch auf diesem Deck.“ Er sah belustigt in die staunenden Gesichter. „Ich denke, wir alle haben uns viel zu erzählen.“
    „Dann schlage ich vor, ich bereite ein Lagerfeuer vor“, sagte Moon. „Im Anblick eines prasselnden Feuers lässt es sich am besten …“
    Ein Stoß gegen das Schiff unterbrach den Indianer. Der Seelensammler knarrte laut auf. Wie ein lautes Stöhnen dröhnte es aus seinen alten Dielen. Er schwankte und begann sich zur Seite zu neigen.
    „Papa, schnell! Such dir einen Halt!“
    Christian krallte sich an der Tür der Kajüte fest, ebenso wie Simon. Der Schattengreifer hätte zu keinem unpassenderen Moment erscheinen können.
    Das Schiff richtete sich wieder auf, und Simon schob seinen Vater in die Kajüte zurück. „Versteck dich hier“, sagte er hastig. „Was auch geschieht, komm nicht heraus.“ Normalerweise wäre es ein hoffnungsloses Unterfangen gewesen, sich auf dem Schiff vor dem Magier verstecken zu wollen. Doch nach den Attacken auf Simon und Neferti war er vielleicht zu geschwächt, um die Anwesenheit von Simons Vater sofort zu spüren. Das hoffte Simonzumindest. Laut sagte er nur: „Es hat sich sehr viel getan, seit du hier gewesen bist. Auch der Schattengreifer ist nicht mehr der, den du kennengelernt hast.“
    Christian zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe. „Du weißt, dass ich schon einmal hier war?“
    „Ich weiß noch viel mehr! Doch jetzt versteck dich erst einmal. Wir können später immer noch …“
    Ein zweiter Stoß erschütterte das Schiff. Wieder suchten sie Halt, und wieder wurde das Schiff nicht geschont.
    Am Bug entstand eine Nebelwolke, aus der wütend der Schattengreifer trat, nachdem sich das Schiff wieder aufgerichtet hatte.
    Mit vor Wut funkelnden Augen baute sich der Magier vor Simon auf. „Es reicht!“, stieß er hervor. „Ich bin es leid mit dir!“
    Simon wollte etwas erwidern, doch der Schattengreifer hob seine Klaue und gebot ihm zu schweigen. „Genug geredet. Du hast mich enttäuscht. Und du hast dich entschieden, dich gegen mich zu stellen. Der Platz an meiner Seite sagt dir nicht zu. Nun, das ist deine Entscheidung, und ich muss sie akzeptieren. Doch gleichzeitig musst du einsehen, dass deine Entscheidung Konsequenzen haben wird!“
    Simon sah, wie sich am Himmel über dem Schiff Wolken bildeten. Dichte, riesige Wolken, aus denen ein grünes Licht schimmerte, ähnlich dem, das der Schattengreifer ihnen im

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