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Der zeitlose Winter

Der zeitlose Winter

Titel: Der zeitlose Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Owen
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müssen.«
    Unvermittelt zerriss ein neues Geräusch die Morgenluft - der Motor der Beechcraft, der mit voller Kraft aufheulte. Fisch blickte entsetzt zu Wasily hinunter.
    »Hammurabi«, flüsterte er. »Er lässt uns hier zurück.«
     

     
    Fisch lief so schnell er konnte auf das Geräusch zu und erreichte das Flugzeug, als es gerade wendete um abzuheben. Unglücklicherweise traf im selben Augenblick auch Pickering ein.
    Der Minotaurus schlug das Heckfenster ein, während das Flugzeug Geschwindigkeit aufnahm. Ham riss die Seitentür auf und winkte. »Beeil dich«, schrie er seinem Bruder zu, »wirf den Korb herein!«
    Fischmehl wuchtete den Weidenkorb mit dem Skalden hoch und schleuderte ihn ins Cockpit. Dann sprang er auf die Kufe unter der Tür. Pickering hatte sich auf der anderen Seite einen besseren Halt verschafft und begann zur Überraschung des Piloten am Flugzeugrahmen zu zerren.
    Blitzartig sprang George aus dem Nichts auf das Flugzeug zu und schwang seinen Seesack nach dem riesenhaften Geschöpf. Ein schweres, dumpfes Geräusch war zu hören, gefolgt von einem Schmerzensschrei, der in ein wütendes Brüllen überging. Dann ließ der betäubte Minotaurus von der Beechcraft ab.
    »Meine Bowling-Kugel«, rief George strahlend, während er neben dem Flugzeug herlief. »Ich hatte sie unter meinem Chemiekasten.«
    »Hier«, sagte er und warf Hammurabi eine andere Tasche zu, »die werdet ihr früher oder später brauchen.«
    Es waren Fischmehls Bücher und Karten. Fisch konnte zum Dank nur nicken, während er sich und Wasily auf den Sitzen festschnallte und Ham Gas gab. George zwinkerte ihm zu und ließ sich zurückfallen. Dann lief er zu dem immer noch schwankenden Minotaurus hinüber, schwang die Bowling-Kugel und stieß seinen Schlachtruf aus: »Hinky dinky parle-vu!«
    »Hey!«, rief Wasily und fluchte in mehreren Sprachen, die Fisch nicht identifizieren konnte. »Auf meinem Sitz liegt ein Arm!«
    »Was?«
    »Ein Arm!«, wiederholte der Skalde. »Auf meinem Sitz liegt ein Arm – und er bewegt sich noch.«
    Fischmehl blickte zu der blutverschmierten Scheibe des Heckfensters hinüber und seine Augen weiteten sich, als er begriff. Der Minotaurus hatte zwar von dem Flugzeug abgelassen, doch ein Teil von ihm war zurückgeblieben.
    »Stell dich nicht so an«, schrie Ham über seine Schulter, während er an den Flugzeugkontrollen hantierte. »Was drin ist, bleibt drin.«
    Als das kleine Flugzeug vom Eis abhob und in den Himmel über ihnen aufstieg, bildete sich Fischmehl ein, er könnte das wilde Brüllen des wütenden Pickering hören. Leise murmelte er ein Gebet für seine Freunde. Stunden später und zu weit entfernt, als dass es hätte real sein können, hallte das Brüllen noch immer in seinem Geist nach.
     

     
    »Also, wo fliegen wir hin?«, fragte Hammurabi schließlich. »Wir werden bald über Land sein und wir sollten uns auf eine Richtung einigen.«
    »Das kommt darauf an«, sagte Wasily. »Wie viel Treibstoff hast du?«
    »Gar keinen. Der Tank ist leer.«
    »Was?«, kreischte Fischmehl. »Bist du wahnsinnig?«
    »Nein«, sagte Ham gelassen. »Ich habe schon seit drei Tagen keinen Treibstoff mehr, aber seit ich dieses ›Ziehen‹ gespürt habe oder was immer es war, das mich zu euch geführt hat, konnte ich das verdammte Ding nicht einmal mehr zum Landen bringen.«
    »Wieso fliegt es überhaupt?«, fragte der Skalde. »Wir dachten, technische Geräte funktionieren nicht mehr?«
    Ham zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Ich war unterwegs, um ein paar, ähm, Freunde abzuholen«, sagte er mit einem vorsichtigen Blick auf Fischmehl, »als ich plötzlich feststellte, dass das Flugzeug sich selbstständig gemacht hatte. Ich hatte mich schon fast mit dem Absturz abgefunden, doch als der Treibstoff aufgebraucht war, passierte nichts. Dann spürte ich den Schmerz in meiner Hand, und zu meiner Überraschung ließ mich das Flugzeug in die entsprechende Richtung fliegen. Den Rest kennt ihr.«
    »Werden deine Freunde dich nicht vermissen?«, fragte Fisch mit leiser Stimme. »Du willst doch sicher nicht, dass ihnen etwas geschieht, weil du nicht da gewesen bist?«
    Ham starrte einen Augenblick vor sich hin und ignorierte die Frage seines Bruders. Schließlich drehte er sich um und wandte sich an den Skaldenschädel: »Was hast du vor, Wasily?«
    »Ich kenne einen weisen alten Mann, der vielleicht das einzige lebende Wesen ist, das über genügend Wissen verfügt, um unsere Lage zu beeinflussen«,

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