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Der Zeitspieler

Der Zeitspieler

Titel: Der Zeitspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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sie in ein ernstes Gespräch vertieft. Ein Offizier löste sich von ihnen und kam auf Greer und ihn zu. Cargill erkannte ihn. Es war Nallen, der Pilot, der ihn von Ann Reeces Haus zum Flugplatz gebracht hatte.
    »Sobald Sie bereit sind«, sagte er zu Cargill, »fliege ich Sie zurück.«
    Kommandeur Greer schüttelte Cargills Hand. »Wir werden uns bald wiedersehen. Ihre Empfehlungen haben mich erschreckt, aber ich verstehe bereits, was Sie meinen.«
    Cargill verabschiedete sich noch mit einer Verbeugung, aber seine Gedanken waren bei Nallen und Withrow. Die beiden gehörten zweifellos einer separaten Gruppe an. Er war fest entschlossen, deren Ziele kennenzulernen.
    Ein paar Minuten später saß er in einem schweberähnlichen Flugzeug und schaute auf die Stadt hinunter. Er war nicht überrascht, als Withrow, von zwei weiteren Offizieren begleitet, aus der Kanzel kam. Er ließ sich Cargill gegenüber nieder.
    »Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen«, sagte er. »Ich mußte mich arrogant geben, um meine wahren Absichten zu vertuschen. Ich gehöre einer Gruppe an, die gegen den Krieg mit den Schatten ist. Wir glauben, daß auch Sie nicht viel von dem Angriff halten. Deshalb möchten wir Sie um Ihren Rat bitten und auch Ihnen einen geben. Sie müssen versuchen, Miß Reece für unsere Sache zu gewinnen. Grannis meinte, das wäre am einfachsten zu bewerkstelligen, wenn Sie versuchten, ihre Liebe ...«
    »Grannis!« stieß Cargill hervor. Er schüttelte verwirrt den Kopf. Es ergab keinen Sinn. Grannis war doch der Schatten, der hinter diesen mörderischen Plänen steckte. Weshalb sollte er raten ... Cargill war wie erstarrt. Das Furchtbare war, daß Grannis nur eine Zeitkorrektur vorzunehmen brauchte, wenn ihm irgendeine Entwicklung nicht gefiel ... Zum Teufel, dachte Cargill grimmig. Er würde mit allen Mitteln für seinen eigenen Zweck kämpfen. Vielleicht waren Withrow und seine Gruppe eines dieser Mittel? »Welche Art von Organisation haben Sie denn aufgezogen?« fragte er.
    Er unterbrach ihn nicht, als Withrow ihm eine Beschreibung der losen Verbindung gab, die hauptsächlich aus Geschäftsleuten und erfahrenen Offizieren bestand, die sich abwechselnd in den Häusern der einzelnen traf und mehr oder weniger offen über ihre Opposition zu dem bevorstehenden Krieg diskutierten. Gerade diese Offenheit, dachte Cargill, dient ihnen als Schutz. Zweifellos war diese Opposition nicht verborgen geblieben, aber man hielt sie anscheinend wegen ihrer Offenheit nicht für gefährlich. Natürlich war es auch möglich, daß die Regierung so blind war, daß sie eine potentielle Rebellion nicht als solche erkannte.
    Als Withrow geendet hatte, fragte Cargill: »Wie viele gehören dieser Opposition an?«
    »Etwa sechzigtausend.«
    Die Zahl war unerwartet hoch. Cargill pfiff durch die Zähne. Überlegend sagte er: »Wir müssen die Struktur ein wenig ändern. Zu viele Ihrer Leute kennen einander. Außerdem ist nicht sicher, daß sie in einer Krise auch tatsächlich verläßlich sind.« Er beschrieb das Zellensystem der Kommunisten im zwanzigsten Jahrhundert, in dem immer nur sechs Mitglieder einander kannten, vom Zellenführer abgesehen, der Verbindung zu den Führern anderer Zellen hatte.
    Cargill erklärte: »Es fällt mir schwer, Ihnen ein solches System aufzuhalsen, aber es war in meiner Zeit sehr erfolgreich, und ich muß gestehen, daß mir einige der Methoden Respekt einflößten, obgleich ich natürlich nichts von der mörderischen Ethik dahinter hielt. Was es in unserem Fall rechtfertigt, ist die Tatsache, daß wir damit einen Krieg verhindern und nicht anzetteln wollen.«
    Mit fester Stimme fuhr er fort: »Jede Zelle oder Gruppe von Zellen sollte bestimmte Projekte zugeteilt bekommen. Berechnen Sie, wie viele Sie brauchen, teilen Sie sie ein und bilden Sie sie aus, damit jede Gruppe von Zellen, jede Zelle, jeder einzelne genau weiß, was er tun muß, wenn das Zeichen gegeben wird.
    Stellen Sie eine Liste aller Personen auf, die vielleicht Schwierigkeiten machen oder zu Verrätern werden könnten. Zu einem vorherbestimmten Augenblick verhaften Sie sie, reißen die Kontrolle über alle Kommunikationszentren an sich und beginnen Befehle zu erteilen. Sehen Sie zu, daß Sie die wichtigeren der führenden Offiziere auf Ihre Seite ziehen können. Eine schlagkräftige Streitmacht kann das Zünglein der Waage zu Ihren Gunsten neigen.«
    Withrow hatte eine Unmenge von Fragen, die jedoch zum größten Teil durch Wiederholungen des

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