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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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sprachen, war er mehr und mehr davon fasziniert. Wenn sich diese Probleme lösen ließen, wäre das ein großer technologischer Durchbruch.
    Eine Stunde später sah Andrew, wie ein Militärlastwagen, begleitet von zwei Jeeps mit bewaffneten Soldaten, durch das Werkstor der KIG fuhr. Er ging hinaus, um den Colonel, der für den Konvoi verantwortlich war, in Empfang zu nehmen.
    »Hier ist es, Mr. Kingsley. Was sollen wir damit machen?«
    »Ab jetzt kümmern wir uns darum«, sagte Andrew. »Laden Sie es einfach ab. Alles Weitere übernehmen wir.«
    »Ja, Sir.« Der Colonel wandte sich an zwei Soldaten, die hinter dem Lastwagen standen. »Abladen! Aber seien Sie vorsichtig! Ganz vorsichtig.«
    Die Männer beugten sich in den Lastwagen und holten behutsam einen kleinen Metallbehälter heraus.
    Wenige Minuten später hatten zwei Mitarbeiter den Behälter unter Andrews Aufsicht in ein Labor getragen.
    »Auf den Tisch«, sagte er. »Ganz vorsichtig.« Er sah zu, wie sie ihn abstellten. »Gut.«
    »Den hätte auch einer tragen können. Er ist ganz leicht.«
    »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie schwergewichtig er ist«, erklärte ihnen Andrew.
    Die beiden Assistenten blickten einander verwundert an.
    »Was?«
    Andrew schüttelte den Kopf. »Ist schon gut.«
    Die beiden von der Army ausgewählten Chemiker, Perry Stanford und Harvey Walker, die mit Andrew an diesem Projekt arbeiten sollten, hatten bereits die dicken Schutzanzüge angelegt, die bei diesem Experiment erforderlich waren.
    »Ich ziehe mich kurz um«, sagte Andrew. »Bin gleich wieder da.«
    Er ging den Korridor entlang zu einer verschlossenen Tür und öffnete sie. In dem Zimmer befanden sich etliche Kleiderständer, an denen mehrere Schutzanzüge hingen, dazu Gasmasken, Schutzbrillen, Spezialschuhe und dicke Handschuhe.
    Andrew ging hinein und zog seinen Anzug an. Tanner, der ebenfalls da war, wünschte ihm viel Glück.
    Als Andrew ins Labor zurückkam, warteten Stanford und Walker bereits. Sorgfältig dichteten sie den Raum ab und sicherten dann die Tür. Alle drei spürten die Spannung, die in der Luft lag.
    »Alles bereit?«
    Stanford nickte. »Wir sind so weit.«
    »Alles klar«, sagte Walker.
    »Masken.«
    Sie legten die Gasmasken an.
    »Fangen wir an«, sagte Andrew. Behutsam nahm er den Deckel von dem Metallbehälter ab. Im Innern befanden sich sechs kleine Phiolen, die in Schaumgummipolstern steckten.
    »Vorsicht«, warnte er, »diese Dinger sind auf mehr als hundert Grad unter null abgekühlt.« Seine Stimme wurde durch die Gasmaske gedämpft.
    Stanford und Walker sahen zu, als Andrew behutsam das erste Fläschchen herausnahm und aufschraubte. Unter leisem Zischen traten Dämpfe aus und bildeten eine eisige Wolke, die den ganzen Raum auszufüllen schien.
    »Also gut«, sagte Andrew. »Nun, zunächst müssen wir … Zunächst …« Er riss die Augen auf, fing an zu würgen und wurde kreidebleich. Er versuchte etwas zu sagen, brachte aber kein Wort heraus.
    Stanford und Walker sahen voller Entsetzen, wie Andrew zu Boden stürzte. Walker schraubte sofort das Fläschchen zu und verschloss den Behälter. Stanford stürmte zur Wand und drückte auf den Knopf, mit dem die riesige Abzugsvorrichtung eingeschaltet wurde, das die eisigen Dämpfe binnen kurzer Zeit aus dem Labor saugte.
    Als die Luft gereinigt war, öffneten die beiden Wissenschaftler die Tür und trugen Andrew rasch hinaus. Tanner, der gerade den Flur entlangkam, blieb erschrocken stehen.
    Dann rannte er zu den beiden Männern und blickte auf seinen Bruder hinab. »Was zum Teufel geht hier vor?«
    Stanford sagte: »Es hat einen Zwischenfall gegeben und …«
    »Was für einen Zwischenfall?« Tanner schrie, als wäre er von Sinnen. »Was habt ihr mit meinem Bruder gemacht?«
    Weitere Mitarbeiter kamen hinzu und scharten sich um sie.
    »Ruft die 911. Ach, lassen Sie das. Dafür haben wir keine Zeit. Wir bringen ihn mit einem unserer Wagen ins Krankenhaus.«
     
    Zwanzig Minuten später lag Andrew auf einer Bahre in der Notaufnahme des St. Vincent’s Hospital in Manhattan. Er hatte eine Sauerstoffmaske auf dem Gesicht, und in seinem Arm steckte eine Kanüle. Zwei Ärzte beugten sich über ihn.
    Tanner ging hektisch auf und ab. »Stellen Sie fest, was ihm fehlt, und unternehmen Sie etwas dagegen«, brüllte er.
    »Sofort!«
    »Mr. Kingsley«, sagte einer der Ärzte, »ich muss Sie bitten, das Zimmer zu verlassen.«
    »Nein«, schrie Tanner. »Ich bleibe bei meinem Bruder.« Er ging zu der

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