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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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hatten sich endlich zum Schalter durchgekämpft.
    Die Frau an der Kasse lächelte sie an. »Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt bei uns.«
    »Sehr angenehm, vielen Dank«, sagte Diane. Immerhin leben wir noch.
     
    »Wissen Sie, wohin wir uns jetzt wenden sollen?«, fragte Kelly, als sie zur Tür gingen.
    »Nein. Ich will nur aus Manhattan weg. Was ist mit Ihnen?«
    Ich will von dir weg. »Zurück nach Paris.«
    Sie traten hinaus und blickten sich sorgfältig um. Auf dem Gehsteig herrschte das übliche Getümmel, aber ansonsten wirkte alles normal.
    »Wiedersehen, Mrs. Stevens«, sagte Kelly mit erleichtertem Unterton.
    »Wiedersehen, Kelly.«
    Kelly wandte sich nach links und lief auf die nächste Ecke zu. Diane blickte ihr einen Moment lang hinterher, drehte sich dann nach rechts und ging in die andere Richtung. Sie hatten kaum mehr als fünf Schritte getan, als plötzlich Harry Flint und Vince Carballo zu beiden Seiten der Häuserzeile auftauchten. Carballo hatte einen grimmigen Gesichtsausdruck. Flint grinste wie immer vor sich hin.
    Die beiden Männer drängten sich zwischen den Passanten hindurch und näherten sich den Frauen. Diane und Kelly wandten sich um und blickten einander erschrocken an. Man hatte ihnen aufgelauert. Beide gingen raschen Schrittes zum Eingang des Hotels zurück, aber vor der Tür herrschte so ein Gedränge, dass sie nicht hineinkonnten.
    Sie steckten in der Klemme, und die beiden Männer kamen immer näher.
    Kelly wandte sich an Diane, war aber wie vom Donner gerührt, als sie sah, dass Diane lächelte und Flint und Carballo fröhlich zuwinkte.
    »Sind Sie verrückt geworden?«, flüsterte Kelly.
    Diane, die immer noch lächelte, holte ihr Handy heraus.
    »Wir sind jetzt vor dem Hotel«, sagte sie rasch. »Ah, gut. Ihr seid um die Ecke?« Sie grinste und zeigte Kelly das Siegeszeichen. »Sie sind in einer Minute hier«, sagte sie laut. Sie blickte zu Flint und Carballo und sagte ins Telefon: »Nein, sie sind nur zu zweit.« Diane hörte einen Moment lang zu und lachte dann. »Genau … Sie sind hier? Okay.«
    Kelly und die beiden Männer beobachteten völlig verwirrt, wie Diane von der Bordsteinkante auf die Straße trat und die entgegenkommenden Autos musterte. Dann hob sie die Hand und winkte aufgeregt einem Wagen zu, der sich vom anderen Ende der Straße aus näherte. Flint und Carballo waren stehen geblieben, als wüssten sie nicht recht, was hier vor sich ging. Diane deutete auf die beiden Männer. »Da drüben«, rief sie einem entgegen kommenden Wagen zu und winkte aufgeregt. »Da drüben.«
    Flint und Carballo schauten sich an und fassten einen raschen Entschluss. Sie machten kehrt und verzogen sich um die nächste Ecke.
    Kelly starrte Diane an, während ihr Herz wie wild hämmerte. »Sie sind weg«, sagte sie. »Mit … mit wem haben Sie gesprochen?«
    Diane atmete tief durch, um sich wieder zu beruhigen.
    »Mit niemandem. Mein Akku ist leer.«

28
    Kelly starrte Diane verblüfft an. »Das war Klasse. Ich wünschte, ich wäre darauf gekommen.«
    »Das kommt schon noch«, erwiderte Diane trocken.
    »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Aus Manhatten abhauen.«
    »Wie denn?«, fragte Kelly. »Die überwachen bestimmt sämtliche Bahnhöfe, Flughäfen, Busbahnhöfe, Autovermietungen …«
    Diane dachte einen Moment lang nach. »Wir könnten nach Brooklyn fahren. Dort suchen sie uns bestimmt nicht.«
    »Gut«, sagte Kelly. »Nur zu.«
    »Was?«
    »Ich komme nicht mit.«
    Diane wollte etwas Unfreundliches sagen, dann überlegte sie es sich anders. »Sind Sie sich sicher?«
    »Ja, Mrs. Stevens.«
    »Nun ja, dann werden wir uns … Auf Wiedersehen«, sagte Diane.
    »Wiedersehen.«
    Kelly sah, wie Diane ein Taxi anhielt und einstieg. Einen Moment lang stand sie zögernd und unschlüssig da, an einer Straße, die sie nicht kannte, ohne zu wissen, wohin oder an wen sie sich wenden sollte. Die Tür des Taxis wurde zugeschlagen und der Wagen setzte sich in Bewegung.
    »Warten Sie!«, schrie Kelly.
    Das Taxi hielt an. Kelly rannte zu ihm hin.
    Diane öffnete die Tür, Kelly stieg ein und ließ sich in den Sitz sinken.
    »Wieso haben Sie es sich anders überlegt?«
    »Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch nie in Brooklyn war.«
    Diane schaute Kelly einen Moment lang an und schüttelte den Kopf.
    »Wohin soll’s gehen?«, erkundigte sich der Fahrer.
    »Bringen Sie uns bitte nach Brooklyn«, sagte Diane.
    Das Taxi fuhr los. »Welche Gegend?«
    »Fahren Sie einfach ein bisschen

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