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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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werden.«
    Andrew wirkte einen Moment lang verlegen. »Nein …«
    »Wie werden wir sie daran hindern, Andrew?«
    Andrew nickte. »Sie daran hindern …«
    Tanner musterte seinen Bruder und sagte abschätzig: »Ich wünschte, ich könnte mit jemandem reden, der ein bisschen Verstand hat.«
    Andrew sah, wie Tanner zu einem Computer ging und sich hinsetzte. »Wir werden ihnen die Finanzmittel streichen. Wir haben ihre Sozialversicherungsnummern.« Er tippte etwas in das Keyboard, während er sprach. »Diane Stevens …«, sagte er versonnen, während er die Backdoor-Software aktivierte, die die KIG installiert hatte, als man sie beauftragt hatte, das Experian-System Y2K-kompatibel zu machen. Durch diese Backdoor-Software konnte sich Tanner Zugang zu Programmen verschaffen, an die nicht einmal die oberste Geschäftsleitung von Experian herankam.
    »Schau. Experian verfügt über sämtliche Daten zu ihrem Bankkonto, einem Rückstellungskonto für die Steuer und ihrem Kreditrahmen bei der Bank.«
    Andrew schluckte. »Ja, Tanner. Ja.«
    Tanner wandte sich wieder dem Computer zu. »Wir geben ein, dass ihre Kreditkarten gestohlen gemeldet wurden … Jetzt machen wir bei Kelly Harris das Gleiche … Danach suchen wir die Website von Dianes Bank auf.« Er ging in die Website und klickte einen Link mit der Bezeichnung »Kontoführung« an.
    Anschließend gab er Diane Stevens’ Kontonummer und die letzten vier Ziffern ihrer Sozialversicherungsnummer ein, worauf ihm prompt Zugang gewährt wurde. Sobald er den entsprechenden Zugriff hatte, buchte er sämtliche Guthaben in Außenstände um, kehrte dann zur Kreditdatei von Experian zurück und sperrte ihr Girokonto unter dem Vermerk »Mangels Deckung«.
    »Andrew …«
    »Ja, Tanner.«
    »Siehst du, was ich gemacht habe? Ich habe Diane Stevens’ ganzes Vermögen in Schulden umgewandelt, die erst beglichen werden müssen, bevor man ihr wieder Kredit gewährt.« Ein selbstgefälliger Unterton schwang in seiner Stimme mit. »Jetzt verfahren wir mit Kelly Harris ebenso.«
    Als Tanner fertig war, stand er auf und ging zu Andrew.
    »Das wäre erledigt. Sie haben weder Geld noch einen Kreditrahmen. Ins Ausland kommen sie auf keinen Fall. Wir haben sie festgenagelt. Wie findest du deinen kleinen Bruder?«
    Andrew nickte. »Gestern Abend habe ich im Fernsehen einen Film über …«
    Außer sich vor Wut ballte Tanner die Faust und drosch sie seinem Bruder so heftig ins Gesicht, dass Andrew vom Stuhl fiel und mit einem lauten Schlag an die Wand prallte. »Du Mistkerl! Hör gefälligst zu, wenn ich mit dir rede.«
    Die Tür wurde aufgerissen, und Kathy Ordonez, Tanners Sekretärin, kam hereingestürzt. »Ist alles in Ordnung, Mr. Kingsley?«
    Tanner drehte sich zu ihr um. »Ja. Der arme Andrew ist nur gestolpert.«
    »Ach, du meine Güte.«
    Zu zweit halfen sie Andrew wieder auf die Beine.
    »Bin ich hingefallen?«
    »Ja, Andrew«, sagte Tanner beruhigend. »Aber jetzt ist alles wieder gut.«
    »Mr. Kingsley«, flüsterte Kathy Ordonez, »finden Sie nicht, dass Ihr Bruder zu Hause besser aufgehoben wäre?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Tanner. »Aber das würde ihm das Herz brechen. Hier ist sein wahres Zuhause, und außerdem kann ich mich hier um ihn kümmern.«
    Kathy Ordonez warf Tanner einen verzückten Blick zu.
    »Sie sind ein wunderbarer Mann, Mr. Kingsley.«
    Er zuckte bescheiden die Achseln. »Wir alle müssen unsere Pflicht tun.«
     
    Zehn Minuten später kam Kathy wieder in Tanners Büro.
    »Gute Nachrichten, Mr. Kingsley. Dieses Fax ist uns soeben von Senatorin van Luvens Büro aus zugegangen.«
    »Zeigen Sie her.« Tanner riss ihr das Blatt aus der Hand.
     
    Lieber Mr. Kingsley, hiermit teile ich Ihnen mit, dass der Senatsausschuss für Umweltfragen beschlossen hat, die erforderlichen Mittel zur weiteren Erforschung der Ursachen der globalen Erwärmung und möglicher Gegenmaßnahmen zu bewilligen. Mit freundlichen Grüßen Senatorin van Luven

33
    »Haben Sie einen Reisepass?«, fragte Diane.
    »Ich habe immer einen Reisepass dabei, wenn ich in der Fremde bin«, erwiderte Kelly. »Und hier komme ich mir in letzter Zeit sehr fremd vor.«
    Diane nickte. »Mein Pass liegt in einem Bankschließfach. Ich hole ihn. Außerdem brauchen wir Bargeld.«
     
    In der Bank angekommen, ging Diane nach unten in die Tresorräume und öffnete ihr Schließfach. Sie holte ihren Pass heraus, steckte ihn in ihre Handtasche, ging wieder nach oben und begab sich zum nächsten

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