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Der Zorn der Trolle - Hardebusch, C: Zorn der Trolle

Titel: Der Zorn der Trolle - Hardebusch, C: Zorn der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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krumm!«
    »Denk an die Karren«, erinnerte ihn Kerr an das Transportmittel, auf das er sich mit den Menschen verständigt hatte. »Das wird nicht so angenehm wie ein Weg unter der Welt.«
    »Pah! Hauptsache unterwegs. Und weg von den stinkigen Menschen.«

    Jetzt seufzte Kerr. Er hatte Andas Kind oft erklärt, dass sie an der Oberfläche auf die Hilfe der Menschen angewiesen waren, aber Wrag vergaß diesen Umstand gern. Doch er würde sich noch daran gewöhnen müssen, denn unterwegs würden sie nicht immer einen Unterschlupf finden, und Wrag würde die Hilflosigkeit bei Tag bald genauso hassen, wie Kerr es tat. Und froh sein, dass wir Begleiter haben, denen wir trauen können.
    Tatsächlich standen im Hof schon drei große Wagen, aus schwerem Holz gezimmert, vor die jeweils zwei Ochsen gespannt waren. Die Menschen hatten es zunächst mit Pferden versucht, aber Wrags Nähe hatte die Tiere immer zu nervös werden lassen. Dunkel erinnerte sich Kerr an Druans Erzählungen von der Oberfläche und daran, dass schon beim ersten Aufeinandertreffen von Menschen und Trollen die Pferde ein Problem gewesen waren.
    Natiole hatte schließlich den Vorschlag gemacht, es mit den schwerfälligeren Ochsen zu probieren, und wirklich hatten sich die Tiere nach einigen Tagen an Wrags Geruch gewöhnt. Jedenfalls zumindest so weit es ihnen möglich war, denn Kerr konnte ihre Angst immer noch riechen.
    Bei den Karren standen Şten, Natiole und zwei Trollhände Menschen. Gerüstete Menschen, mit eingefettetem Leder und scharfem Metall und wachsamen Augen. Menschen, die ihrer Angst Einhalt gebieten konnten und trotz ihrer Furcht vor den Trollen zu handeln vermochten. Gefährliche Menschen.
    »Ah, unsere Ehrengäste«, rief Şten, als die Trolle in den Hof traten.
    Sofort duckte sich Kerr unwillkürlich, ein wenig nur, doch er merkte es und richtete sich wieder auf. Wenn die Menschen ihre Angst nicht zeigten, würde er es auch nicht tun.
    »Wir sind bereit«, erklärte der Troll, woraufhin Wrag in die Hände klatschte, was ein so lautes Geräusch erzeugte,
dass einige zusammenzuckten. Schwermütig dachte Kerr an Pard, dem diese Geste der Freude auch zu eigen gewesen war.
    »Ja! Bereit!«
    »Sehr gut. Das sind eure Begleiter. Unsere besten Soldaten«, erwiderte Şten und ignorierte Wrags abfälliges Schnauben. »Sie werden von Natiole befehligt und werden alles tun, um euch bei Tage zu schützen.«
    Bei der Nennung seines Namens verlagerte Natiole beinahe unmerklich sein Gewicht von seinem verletzten Bein auf das andere. Er stand jetzt ohne Krücken, ein Zeichen der Macht der Sonnenmagier, aber Kerr wusste, dass noch lange nicht alle Wunden verheilt waren, die er davongetragen hatte. In den Augen des jungen Menschen lag eine Traurigkeit, die der Troll zu verstehen versuchte. Vielleicht, weil er noch um seinen Bruder fürchtet. Ich habe mich so gefühlt, als Druan fort war.
    »Wir sollten bald aufbrechen«, befand Natiole leise. »Dann nutzen wir noch einen Teil der Nacht, bevor ihr auf die Karren müsst. Wir werden versuchen, möglichst oft dann zu reisen, wenn ihr selbst laufen könnt.«
    »Wir sind bereit.«
    Mit einem Nicken nahm der junge Mensch Kerrs Aussage zur Kenntnis, dann wandte er sich an seinen Vater. Einige Herzschläge lang standen die beiden sich gegenüber, so unbeweglich wie Felsen.
    »Wenn du deine Cousine Ana siehst, richte ihr meine Grüße aus«, sagte Şten schließlich. »Sie ist uns immer willkommen, und ich möchte, dass sie das weiß.«
    »Das werde ich. Wenn ich sie sehe.«
    Şten trat einen Schritt vor und umarmte seinen Sohn. »Sichere Wege, Nati.«
    Die Antwort seines Sohnes war nur ein Murmeln. Dann lösten sich die beiden Menschen voneinander und traten wieder zurück.

    »Also«, erklärte Natiole und wies auf das Tor, das hinaus in die Stadt führte. »Brechen wir auf.«
    Es bedurfte keines weiteren Wortes, um die Trolle in Bewegung zu setzen. Einige der Soldaten kletterten auf die Karren, trieben die Ochsen an, und schon bald rumpelten die Räder über die Pflastersteine. Doch bevor sie das Tor erreicht hatten, ertönte hinter ihnen ein lautes »Halt!«.
    Überrascht sah Kerr sich um und erblickte ein Menschen-Mädchen, die Halbzwergin, die sich ihnen mit großen Schritten näherte. Sie war in unverständlich komplizierte Kleidung gehüllt, und sie roch nach fremden Pflanzen. Es war ein schwer erträglicher, süßer Geruch, der Wrag einen Schritt zurückweichen ließ. Mit entblößten Hauern knurrte er, um

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