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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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Umgebung blendete. Und Regan wusste immer noch nicht, wo sie sich befand. Wenn es zu einem Kampf mit Hicks kam, würde sie verlieren.
    Da sie das Messer verloren hatte, blieb ihr als einzige Waffe nur noch ein Schraubenzieher. Sie musste Hicks also überlisten. Irgendwie. Doch innerlich war sie völlig zerrissen. Die körperliche Anstrengung war zu groß und beeinträchtigte auch ihr Denkvermögen.
    Keuchend, mit dem Gefühl, ihr Herz würde bersten, schleppte sie sich weiter bergab, ohne zu wissen, wohin. Die Bäume wurden spärlicher, und schließlich stand sie in einer offenen Bergschlucht, wie ihr schien. Vor ihr lag eine ausgedehnte, von Wald gesäumte ebene Fläche.
    Wie bitte? Warum war der Boden hier völlig eben?
    Ein See! Zugefroren. Das Eis von Schnee bedeckt.
    Wenn sie den See erreichte, bevor er sie eingeholt hatte, vielleicht gelang es ihr dann, ihn hinaus aufs überfrorene Wasser zu locken. Er wog mindestens siebzig Pfund mehr als sie, und die Seilrolle war schwer und erhöhte sein Gesamtgewicht. So bestand die Chance, dass er als Erster einbrach.
    Ein verrückter Einfall. Du selbst wirst einbrechen und ertrinken. Er aber auch.
    Einen anderen Ausweg sah sie nicht.
    Besser, sie ließ es auf einen Versuch ankommen, als sich kampflos von dem Bastard umbringen zu lassen.
    Probier’s doch, Billy. Ich bin bereit!

31. KAPITEL
    E s sollte mich eigentlich nicht wundern.
    Ich verfolge sie, und ich weiß, sie ist ein Schwachkopf.
    Pescoli, die angeblich so schlaue Polizistin, ist genauso dumm wie die anderen in diesem unfähigen Büro des Sheriffs, das meine Bewerbung abgelehnt hat. Tja, stell dir vor, Grayson. Wie fühlt man sich als Lachnummer des ganzen Landes? Ganz recht, du Idiot, von Nashville bis Los Angeles hat dich die Presse im Visier; ich, der nicht gut genug war, lasse dich und deine lächerliche Mannschaft dumm aussehen. Ob es dir passt oder nicht!
    Warum zum Teufel rennt sie geradewegs zum See? Noch so eine idiotische Entscheidung!
    Auch Regan Pescoli hat zweifellos immer wieder über mich gelacht. Jedes Mal, wenn ich kam, um meinen Vater, diesen Versager, aus seiner Zelle abzuholen, wo er seinen Rausch ausschlief.
    Ja, sie hatte ihren Spaß auf meine Kosten. Nicht anders als die anderen. Gewöhnliche, hirnlose, grausame Schlampen!
    Die einzige nette Frau, die ich je kannte, war Padgett. Wenn ich an sie denke, schnürt sich mir die Kehle zu.
    Sie war schön. Gebildet. Mit intelligenten blauen Augen und zärtlichen Händen. Sie hat nicht gelacht. Ist mir nicht aus dem Weg gegangen, weil ich der Sohn des verrückten Ivor Hicks bin.
    Selbst als ihr Vater uns verboten hatte, einander zu sehen, hat sie sich weggeschlichen, um mit mir zusammen zu sein. Damals, vor so langer Zeit, habe ich mich gefragt, ob ihr Interesse an mir nur ihrem Trotz entsprang. Aber es war mir gleich. Ich hatte die Trophäe gewonnen! Sie war der einzige Lichtblick in meinem ansonsten so erbärmlichen Leben.
    Ich lächle bei dem Gedanken an sie, gleite leicht aus, fange mich aber wieder. Allmählich gerate ich außer Atem, bekomme Muskelkrämpfe in den Beinen. Ich muss dieser Sache bald ein Ende machen. Um meinetwillen. Um Padgetts willen.
    Damals, als wir uns unter den Sternen am Sommerhimmel liebten, habe ich ihr versprochen, sie immer zu beschützen.
    Das stellte sich natürlich als Lüge heraus.
    Wie hätte ich wissen sollen, dass Brady uns folgte? Uns fotografierte, als wir einander in den Armen lagen? Schnappschüsse von Padgetts nackten Brüsten, von mir, wenn ich in ihren Armen kam? Wer hätte gedacht, dass er etwas so Schönes dermaßen gemein in den Schmutz ziehen und Padgetts Vater die Fotos zeigen würde?
    Der Alte war außer sich gewesen, verbot uns noch einmal, uns
jemals
wiederzusehen. Als hätte das nicht schon gereicht, beging Padgett den fatalen Fehler, sich auf einen Bootsausflug mit ihrem Bruder einzulassen. Um ein Haar wäre sie ums Leben gekommen.
    Das hirnlose Schwein hatte versucht, sie umzubringen!
    Ich zweifle keine Sekunde daran, dass Brady ihren Tod wollte. Tja, nun lebt er auch nicht mehr.
    Wegen mir. Dank meiner Geduld. Oft genug in den vergangenen fünfzehn Jahren stand ich kurz davor, ihn zu erwürgen oder ein Messer in sein schwarzes Herz zu stoßen. Aber ich habe gewartet. Die Gelegenheiten waren nicht günstig.
    Doch dieses Mal passte alles perfekt.
    Brady hat mich angesehen, als er verblutete, hat gewusst, dass ich sein Mörder war, erkannt, dass er schließlich doch für seine Sünden büßen

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