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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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verriet, mit einer geraden Nase und nahezu schwarzen Augen, in denen sich ihre Gefühle spiegelten. Zufällig zählte sie zu den wenigen Menschen in Grizzly Falls, denen Santana vertraute.
    »Eine Gewohnheit, die ich anscheinend einfach nicht ablegen kann.«
    Jordan betrachtete die Spuren hinterm Zaun, während Spitzer ins Handy sprach und die Situation schilderte. »Also, was hältst du von der Sache?«, fragte sie.
    »Nicht viel.«
    »Glaubst du, dass der Unglücksstern-Mörder am Werk war?«
    »Ich weiß es nicht.« Spitzer warf ihm einen bösen Blick zu. »Ich bin bloß der dumme Farmhelfer, der hinzukam, als Brady Long im Sterben lag.«
    »Ach ja?«, sagte sie, schüttelte den Kopf und lachte schnaubend. »So sehe ich das nicht, Santana. Ganz und gar nicht.«
    Spitzer beendete ihr Gespräch. »Die Kriminaltechniker sind auf dem Weg«, sagte sie. An Santana gewandt, presste sie hervor: »Können Sie mir vielleicht mal sagen, warum Sie sich nicht einfach um Ihre eigenen Angelegenheiten kümmern?«
    »Brady Long hat diesen Fall zu meiner Angelegenheit gemacht«, sagte er, behielt jedoch seine Gedanken über Regan Pescoli für sich. Noch war kein Zusammenhang zwischen ihrer Entführung und dem Mord an Long evident. Das war nur Spekulation.
    Bisher.
    »Das sehen Sie falsch«, sagte Spitzer.
    »Abwarten.« Statt sich noch weiter auf sie einzulassen, ging Nate zu seinem Pferd und ritt zurück.
     
    Die Bullen sind so bescheuert! Schwachköpfe! Ich kann’s nicht fassen, dass sie sich von einer idiotischen Trittbrettfahrerin, noch dazu einer schlechten, haben hinters Licht führen lassen, und jetzt drehen sie sich im Kreis und jagen ihren eigenen Schwanz wegen Brady Long.
    Ich sollte deswegen etwas wie Befriedigung empfinden, aber stattdessen bin ich enttäuscht. Ich befinde mich auf dem Rückweg zur Hütte, der Motor des Pick-ups heult auf, als ich die letzte Kurve nehme und in den Schuppen einfahre, in dem ich mein Schneemobil versteckt halte. Er bietet gerade ausreichend Platz für die zwei Fahrzeuge, und dieser Schuppen liegt immer noch eine halbe Meile entfernt von dem Ort, an dem ich sie untergebracht habe – die zwei Frauen, die als Nächste erfrieren sollen. Die Entdeckung ihrer Leichen wird der Polizei vor Augen führen, wie unfähig sie ist.
    In ihrer Verzweiflung hören sich die Leute vom Büro des Sheriffs jetzt sogar an, was der alte Mann über den »Yeti« zu sagen hat, den er auf Brady Longs Grundstück gesichtet hat.
    Was zum Teufel hatte Ivor dort zu suchen? Er hätte alles verderben können. Wieder einmal denke ich, ich müsste ihn vielleicht einfach umbringen.
    In gewisser Weise wäre es eine Gnade für ihn. Es würde ihn von seinem ihm unbewussten Elend erlösen. Ihn auf immer zum Schweigen bringen und ihm die Peinlichkeit ersparen, der Dorftrottel zu sein.
    Ich schalte den Motor ab und höre, wie er leise tickt, als er rasch herunterkühlt.
    Die Polizei wollte natürlich verhindern, dass er zu viel redet, aber wie immer ist es Ivor dank der Unfähigkeit der diensthabenden Deputys gelungen, Kontakt zu einem der zahllosen Fernsehreporter aufzunehmen, die in der Stadt herumlungern. Ich habe die Eilmeldungen im Fernseher über dem Tresen gesehen, als ich kurz auf einen Drink und ein Gespräch mit Nadine einkehrte. Da war Ivor Hicks in all seiner Pracht, mit großen Augen hinter den übergroßen Brillengläsern, und versicherte, ein riesiges weißes Wesen, ein Yeti mit einer langen Keule in der Hand, hätte Brady Long umgebracht.
    »Ich sag’s Ihnen, ich habe Todesängste ausgestanden. Ich dachte, das Scheusal hat vielleicht einen Röntgenblick oder so. Hat mich mit seinen glühenden Augen direkt angesehen.«
    Sosehr sie sich auch bemühten, gelang es der Polizei doch einfach nicht, ihn zum Schweigen zu bringen, und Talli Donahue, eine blonde Reporterin von KBTR , war jederzeit bereit, den Alten zu interviewen. Es sah fast so aus, als machte sie sich über ihn lustig, wenn sie ihm ihre Fragen stellte, als wollte sie der Kamera zuzwinkern. Ihre Augen blitzten, als wollte sie sagen: »Hört euch das an«, während sie mit Ivor sprach. Sie hatte ihn in der Stadt erwischt, auf dem Weg ins »Spot«, seiner Lieblingskneipe.
    Dieser Klatschpresse-Quatsch ist allmählich genauso schlimm wie die lausige Arbeit der Polizei. Ich kann’s kaum erwarten, meine Pläne zu intensivieren. Ich steige aus dem Pick-up und bedecke ihn mit einer großen Isolierplane. Ich will nicht das Risiko eingehen, dass der Motor

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