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Der Zorn Gottes

Der Zorn Gottes

Titel: Der Zorn Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Harding
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brave
     Jungs. Hiergeblieben!«
    Die beiden Tiere kauerten
     sich nieder, und Cranston schob den protestierenden Boscombe und den
     willigeren Leif vor sich her zur Tür.
    »Sollten wir nicht
     abschließen?« fragte Boscombe, als sie auf der Cheapside
     waren.
    »Hör mal zu, Mann«,
     erwiderte Cranston. »Was glaubst du, was diese braven Jungs machen würden,
     wenn irgendein Nachschwärmer versuchen wollte, da hineinzuspazieren?«
    Boscombe grinste.
    »Jetzt kommt«, drängte
     Cranston. »Diese Pastete hat köstlich geduftet. Ich will dir
     deine gerechte Belohnung geben.«
    Zwei Stunden später,
     angefüllt mit Rotwein und der Zwiebelpastete der Wirtin, verließ
     Cranston das »Heilige Lamm Gottes«, den einen Arm um Boscombe, den anderen um Leif gelegt, und
     schaute über die Cheapside.
    »Ihr wart also in
     Poitiers?« fragte Boscombe.
    »Oh ja«, sagte
     Cranston. »Schlanker und hübscher war ich damals …«
    Er sprach nicht weiter, denn
     er hatte einen leisen Hilfeschrei aus einer nahen Gasse gehört. Ohne
     auf Boscombes Warnungen zu achten, und dem Rotwein, den er getrunken
     hatte, zum Trotz, schoß er pfeilschnell in die Dunkelheit. Er sah
     zwei Gestalten in Schwarz, die mit erhobener Fackel über einem
     Dritten standen, der am Boden lag. Cranston sah Stahl blinken und hörte
     erneut ein mitleiderregendes Stöhnen. Er schlang sich den Mantel um
     den linken Arm und stürmte vorwärts wie ein wütender Bulle.
    »Aidez! Aidez!«
     brüllte er den gebräuchlichen Hilfeschrei.
    Die beiden Gestalten blickten
     auf, und er wußte sofort, daß hier etwas nicht stimmte. Sie
     wichen nicht zurück; sie hatten Masken auf den Gesichtern, und das
     »Opfer« sprang plötzlich auf. Cranston blieb schwer
     atmend stehen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Man lernt nie aus«,
     knurrte er und verfluchte sich dafür, daß er in eine
     altbekannte Falle gerannt und einem mutmaßlichen Opfer zu Hilfe
     geeilt war, nur um selbst in einen Hinterhalt zu tappen. Rasch sah er sich
     um und die Gasse hinauf, wo Boscombe und Leif langsam herankamen.
    »Lauft zurück!«
     brüllte er.
    Er zog sein Schwert und wich
     langsam zurück. Er wagte nicht, sich umzudrehen und zu rennen. Er könnte
     ausrutschen, oder ein fliegendes Messer könnte ihn zur Strecke
     bringen. Außerdem war er alt und fett, und die drei Angreifer bewegten
     sich geschmeidig wie makabre Tänzer auf ihn zu. Cranston zog sich
     weiter zurück und sprang unvermittelt zur Seite, um an einem schmalen
     Stützpfeiler an der Hauswand seinen Rücken zu schützen.
    Die drei schwarzgekleideten
     Attentäter kamen näher. Jeder trug ein Schwert und einen Dolch.
     Im Näherkommen teilten sie sich, und Cranston erkannte sie als
     Berufsmörder, sehr viel gefährlicher als die Gassenratten, die
     der bloße Anblick von blankem Stahl in die Flucht schlagen würde.
     Er bemühte sich, beherrscht zu atmen. Wer mochte sie geschickt haben?
     Ira Dei? Cranston blinzelte. Nein, nein, das wäre allzu
     offensichtlich. Dann fiel ihm Rosamund Inghams haßerfülltes
     Gesicht ein, ihre unausgesprochenen Drohungen - und Wut verdrängte
     seine Angst.
    Die drei glitten vorwärts;
     breitbeinig und mit ausgestreckten Armen vollführten sie den ausgeklügelten
     Tanz berufsmäßiger Kämpfer. Cranston behielt den mittleren
     im Auge und erhaschte einen kurzen Blick; dann wandte er sich den beiden
     Kumpanen zu, als bereiteten sie ihm größere Sorge.
    »Na, kommt schon, ihr Böckchen!«
     höhnte er. »Jetzt habt ihr den alten John auf den Tanzboden
     geholt. Dann wollen wir doch auch ein Tänzchen wagen!«
    Die beiden Mörder rechts
     und links rückten weiter vor. Cranston schaute weiter hin und her,
     aber er kannte die Sorte. Sie wollten ihn täuschen. Er schaute nach
     rechts und dann rasch geradeaus, als der mittlere Mörder vorsprang,
     das Schwert nach unten, den Dolch in die Höhe gereckt. Cranston
     schwang sein langes Schwert und ließ es in einem blinkenden Bogen
     nach vorn sausen. Der Mörder war tot, ehe er es recht begriffen
     hatte. Die spitze, scharfe Klinge von Cranstons Schwert hatte ihm die
     ungeschützte Luftröhre durchtrennt.
    Cranston grinste und parierte
     erst nach rechts, dann nach links. Er spürte, daß der eine der
     beiden Angreifer unerfahren war und weiter zurückwich als nötig.
     Cranston fuhr herum und attackierte den anderen, daß es dem den Atem
     verschlug. Dann wich er zurück und rammte dem Kerl das Schwert mit
     aller

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