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Der zugeteilte Rentner (German Edition)

Der zugeteilte Rentner (German Edition)

Titel: Der zugeteilte Rentner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Schulte
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zurück.
„Egoist!“
Clara packte das Kissen und schlug es Maximilian immer wieder gegen den Kopf.
„Egoist! Egoist!“
Plötzlich griff Maximilian sich an die Brust. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse. Clara wusste nicht, was sie machen sollte. Ihr Medizin-Lexikon holen und nachschlagen? Sie stand nur da und starrte ihn an. Er hätte vor ihren Augen umfallen können und sie hätte nicht gewusst, wie sie reagieren sollte. Doch dann machte er Handbewegungen und deutete auf eine Pillendose, die in der Nähe auf einem Beistelltisch stand.
Sofort holte Clara die Medikamente. Warum musste er jetzt einen Herzanfall bekommen? Und nicht zum Beispiel einen Magenkrampf? Da hätte sie ihm helfen können. Herzprobleme kamen erst nächstes Semester dran. Maximilian war zu früh.
Sie packte die Tablettendose und öffnete sie. Zwei, drei Pillen auf die zittrige Hand, Maximilians Körper verkrampfte sich, dann warf er die Tabletten in den Mund und schluckte sie mit etwas Wasser herunter. Zuerst passierte gar nichts. Er blickte zur Decke und verdrehte die Augen, bis nur noch das Weiß zu sehen war. Clara hielt das Telefon bereits in der Hand und wählte die Nummer des Notartes.
„Es ist in Ordnung!“, ächzte er und sammelte sich. „Es ist in Ordnung!“
„Soll ich nicht doch den Notarzt rufen? Wollen Sie Wasser? Ich hole Ihnen Wasser!“
Clara rannte mit einem Glas in die Küche, warf dabei ihren Stuhl um und stolperte über eine Schuhreihe, die den Abschnitt zwischen Küche und Wohnzimmer markierte. Als sie endlich die Spüle erreichte und den Wasserhahn aufdrehte, spritzte das Nass in alle Richtungen, nur nicht ins Glas.
Maximilian blickte ihr hinterher. Der kleine Dackel sprang aufs Sofa, ließ sich auf seinem Bauch nieder und streckte genüsslich alle Vieren von sich.
„Ich bin sofort da!“
Dann rannte sie los, sprang über die Schuhe, verschüttete die Hälfte des Wassers, stolperte, stieß sich am Stuhl und erreichte Maximilian.
„Hier, Wasser! Trinken Sie!“
Unter ihrer Aufsicht leerte Maximilian das ganze Glas, was ihm schwer fiel. Das meiste lief über sein Kinn herunter. Erst als ein kleiner Rülpser das Ankommen der Flüssigkeit im Magen ankündigte, beruhigte sich Clara.
„Soll ich nicht doch einen Arzt rufen?“
„Nein!“, röchelte er. „Das habe ich öfters. Kein Grund zur Sorge.“, dann richtete er sich auf, machte ein leidendes Gesicht und blickte sich um. „Gleich kommt meine Serie. Wo ist die Fernbedienung?“
Clara konnte es nicht fassen: Zuerst brach er zusammen, dann benahm er sich plötzlich so, als wäre nichts vorgefallen. Diese Gelassenheit kam ihr merkwürdig vor. Bestimmt spielte er ihr etwas vor. Zumindest beherrschte er das recht gut. Unter Ächzen und Stöhnen suchte und fand er die Fernbedienung. Als er ihr Stirnrunzeln bemerkte, begann er wieder, Geräusche von sich zu geben, dann seufzte er und fasste sich an die Stirn. Als er schließlich den Fernseher einschaltete, schnappte Clara ihm die Fernbedienung weg.
„Wenn ich den Anfang verpasse, weiß ich nicht mehr, worum es geht.“
„Wenn ich herausfinde, dass Sie mich belügen, fliegen Sie hier raus. Und wenn Sie weiterhin für Unordnung und Chaos sorgen, setze ich Sie genauso für die Tür. Versprechen Sie mir, dass sie damit aufhören?“
„Kann ich dann MacGyver sehen?“
„Vielleicht!“
„Versprochen! Ich rühre nichts mehr an! Kann ich jetzt die Fernbedienung haben?“
Clara überlegte sich, ob sie ihm glauben sollte. Maximilian war wie ein kleines Kind, das alles getan und gesagt hätte, nur um seinen Willen zu bekommen. Schließlich gab sie ihm die Fernbedienung und trottete zurück in ihr Zimmer. Sie ließ den Kopf hängen, konnte kaum die Füße vom Boden heben. Eigentlich wollte sie nur mit jemanden reden. Ihre Freundin Zoe schlief bestimmt und Finn wäre der letzte gewesen, den sie angerufen hätte.
Maximilian blickte ihr nach.
„In Ordnung! Erzählen Sie!“
„Nicht so wichtig!“
„Gerade war es das noch!“
Natürlich wollte sie ihm das erzählen, eigentlich alles. Am liebsten hätte sie es heraus geschrieen, die Konflikte mit Finn, die Streitereien wegen seinen Eltern, seine permanente Kontrolle, es gab so viel, das aus ihr heraussprudelte.
„Was ist, wenn ich und Finn nicht zusammen passen? Was dann?“
„Finden Sie es heraus!“
„Und wenn es ein Fehler ist?“
Maximilian überlegte, seine Stirn legte sich immer mehr in Falten, dann schaltete er den Fernseher ein. MacGyver lief schon. Die

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