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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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nicht, sondern hakte sich bei ihr ein. »Siehst du den Kerl in der Lederjacke auf der anderen Straßenseite?«
    »Ja, das ist er«, flüsterte Yasmin.
    »Komm, wir tun so, als würden wir spazieren.« Jack ging los. »Siehst du den anderen Burschen neben dem Laternenpfahl?«
    Yasmin klammerte sich an Jacks Arm. »Ja. Das ist der Araber, der uns beobachtet hat. Glaubst du, das sind Pashas Komplizen?«
    »Möglich. Los, wir rennen zum Taxi und versuchen, die Kerleabzuschütteln. Egal was passiert, bleib immer in meiner Nähe.« Jack schaute nach rechts und überzeugte sich davon, dass ihr Taxi noch immer in der Nähe des Eingangs zum Vatikan stand. »Kann’s losgehen?«
    Ehe Yasmin antworten konnte, jagte ein grauer Fiat mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu und zwang die Touristen und Spaziergänger, zur Seite zu springen. Der Wagen hielt mit kreischenden Reifen. Zwei Personen sprangen heraus.
    »Das ist ja Inspektor Raul!«, stieß Yasmin erstaunt hervor.
    »Was zum Teufel …« Jack blieb wie angewurzelt stehen. Während der Fahrer im Wagen sitzen blieb und den Motor laufen ließ, rannte Lela mit ihrem Begleiter auf Jack zu. Ihre Blicke trafen sich. Plötzlich riss Lela die Hand hoch und rief: »Vorsicht, Jack! Hinter dir!«
    Jack drehte sich um. Der Mann in der Lederjacke näherte sich ihm und riss eine Maschinenpistole aus seiner Reisetasche. Sofort griffen auch Lela und ihr Begleiter nach ihren Waffen.
    Der Mann feuerte. Die Maschinenpistole ratterte, und eine Salve schlug dicht vor Lela und ihrem Begleiter in die Straße ein. Asphaltsplitter sirrten durch die Luft. Menschen schrien und rannten um ihr Leben. Lelas Partner zog seine Waffe, doch der Serbe feuerte eine weitere Salve auf sie ab. In der Menschenmenge brach Panik aus. Als die Touristen in sämtliche Richtungen flohen, verlor Jack Lela und ihren Partner aus den Augen.
    Sein Herz raste. Überall witterte er Gefahren. Ängstlich ließ er den Blick auf der Suche nach Lela über die Menge schweifen. Zwei weitere Schüsse peitschten. Wieder brach Geschrei aus. Yasmin zog Jack am Arm. »Lauf, Jack.«
    Jacks Blick war auf den Schützen mit dem brutalen Gesicht gerichtet, der sich mühsam einen Weg durch die Menge bahnte.Der bärtige Araber folgte ihm mit einer Automatikpistole in der Hand. Er ließ Jack und Yasmin nicht aus den Augen.
    »Lauf los, sonst knallen die uns ab!«, schrie Yasmin, doch Jack packte ihren Arm und rannte mit ihr in die nächste Gasse.
76.
    Sie liefen ungefähr fünfzig Meter, ehe Jack einen Blick über die Schulter warf. Der Araber verfolgte sie noch immer und versuchte, sie einzuholen. Jack sah auch den Mann in der Lederjacke, der die Maschinenpistole unter seiner Jacke versteckte. Jack fluchte lautlos. Roms Straßen waren voller Menschen, aber nirgendwo war ein Polizist zu sehen.
    Er rannte weiter und zog Yasmin durch die Menge. Als sie um die nächste Ecke bogen, sah Jack, dass sie in einer Sackgasse gelandet waren. Hastig machten sie kehrt und bogen wieder in die Straße ein. Der Araber war nur noch fünfzig Meter entfernt. Jack umklammerte Yasmins Hand und rannte so schnell, dass seine Lungen brannten. Sein Blick huschte über die Straßenschilder. Unvermittelt bog er scharf rechts in eine Gasse mit glänzendem Kopfsteinpflaster ein.
    »Die Straße, die ich suche«, stieß er keuchend hervor, »muss hier irgendwo sein. Ich erinnere mich nicht mehr, wo genau sie war, aber wir müssten es gleich geschafft haben.«
    Sie gelangten auf eine breite, gepflasterte Straße, die von jahrhundertealten Häusern mit schmiedeeisernen Balkonen und verrußten gelben Steinfassaden gesäumt war. Kurz darauf erreichten sie ein Gebäude mit einem Kellerreingang. Ein paarStufen führten hinunter zu einem Metallgitter mit einem verrosteten Vorhängeschloss. Jack sprang die Stufen hinunter und rief Yasmin zu: »Halte nach den Kerlen Ausschau und sag Bescheid, wenn sie auftauchen.«
    Yasmin holte tief Luft und warf einen Blick über die Schulter. »Niemand zu sehen.«
    »Wir dürfen kein Risiko eingehen. Komm runter.«
    Yasmin stieg die Treppe zu ihm hinunter. Jack rüttelte am Metallgitter, hinter dem es stockdunkel war. »Verdammt! Zu!«
    »Wo sind wir hier?«, fragte Yasmin.
    Jack schob die linke Hand zwischen den Gitterstäben hindurch und tastete über die Wand. Ein leises Klicken war zu hören. Glühlampen leuchteten an der Granitwand auf. Ein mit Steinbrocken übersäter Tunnel wurde sichtbar, der in die Tiefe führte. »Ich habe hier zwei Jahre

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