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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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bei Ausgrabungen mitgearbeitet. Die Grabungen werden noch immer sporadisch fortgesetzt.«
    »Ich kann mir gut vorstellen, wie du deine Abende in Straßencafés verbracht, Wein getrunken und hübsche Frauen angestarrt hast.«
    »Ich hatte viel zu wenig Zeit und Geld, um irgendwo Wein zu trinken.« Jack kniete sich auf den Boden, schob einen Arm zwischen die Gitterstäbe und tastete über den Mauersockel. »Das hier ist ein Zugang zum unterirdischen Rom, von dem ich dir erzählt habe. Die antike Stadt liegt genau unter unseren Füßen. Es ist zwar kein zweites Pompeji, aber so etwas Ähnliches.«
    »Nur kommen wir nicht dorthin, weil das Gitter verschlossen ist.«
    »Noch.« Als Jack lächelnd die Hand zurückzog, baumelte ein alter, verrosteter Metallschlüssel zwischen Daumen und Zeigefinger. »Rocco, der hier unten für Ordnung sorgt, lässt denSchlüssel immer hier hängen. Der Mann ist ein Gewohnheitstier.«
    »Wohin führt der Gang?«
    »Das wirst du gleich sehen.« Jack steckte den Schlüssel ins Schloss und drückte gegen das Tor, das knarrend nach innen schwang. Als sie hindurchgingen, spürten beide, dass die Luft kühler wurde. Aus der Tiefe stieg ein muffiger Geruch herauf. Jack schloss das Tor hinter ihnen ab und steckte den Schlüssel in die Tasche.
    »Ist es hier unten sicher?«, fragte Yasmin ängstlich.
    »Ja, wenn man sich auskennt.« Drei Öllampen aus Blech hingen an Wandhaken. Jack nahm eine der Lampen herunter.
    »Wie willst du die anzünden?«, fragte Yasmin.
    »Ich habe ein Feuerzeug dabei. Komm, wir müssen weiter.« Jack folgte dem Gang, der sich nach fünfzig Metern in der Dunkelheit verlor. Plötzlich hörten sie schnelle Schritte hinter sich.
    »Pssst«, flüsterte Jack und legte einen Finger auf die Lippen. Die Schritte verstummten. Einen Moment herrschte Stille; dann lief jemand die Treppe hinunter. Augenblicke später erschien der Araber hinter dem Tor. Wütend rüttelte er daran, trat zurück und feuerte auf das Schloss. Die Kugel prallte ab und sirrte gefährlich nahe an Jacks Kopf vorbei. Ein lauter Knall hallte durch den Tunnel. Eine zweite Kugel prallte von den Wänden ab, doch Jack lief bereits weiter in den Tunnel hinein und zog Yasmin hinter sich her.

    Nidal bedeckte sein Gesicht mit einem Arm und feuerte mit der Beretta ein zweites Mal auf das Schloss. Eisensplitter flogen durch die Luft. Der Serbe hämmerte mit dem Griff seiner Maschinenpistole die letzten Metallstücke weg und riss das knarrende Tor auf.
    Nidal trat hindurch und entdeckte die Öllampen an der Wand. Er nahm eine herunter und rannte in den Tunnel hinein, gefolgt von dem Serben.
77.
    Je tiefer Jack und Yasmin in den Tunnel eindrangen, desto kühler wurde es. Nach ungefähr sechzig Metern wurde der Tunnel nicht mehr beleuchtet; außerdem versperrte ein zweites Metalltor den Weg. Es war mit einem stabileren Schloss versehen. Hinter dem Tor herrschte undurchdringliche Dunkelheit.
    Diesmal entdeckte Jack einen Schlüssel an einem Haken an der Wand. Mit zitternden Fingern steckte er ihn ins Schloss. Das Tor ließ sich nur schwer öffnen, doch als er sich mit der Schulter dagegenwarf, sprang es knarrend auf. Der Platz reichte so eben, dass sie sich hindurchzwängen konnten. Als Jack das Tor wieder verschloss, hörten sie Schritte. »Taste dich an der Wand entlang und halt dich an meiner Jacke fest«, flüsterte er Yasmin zu.
    Er steckte den Schlüssel ein, und sie liefen weiter. Der Boden unter ihren Füßen war glatt, die Wände glitschig, die Luft schal und abgestanden. Es war stockdunkel, die Atmosphäre bedrückend und gespenstisch. Nur ein schwacher Schein der Tunnelbeleuchtung hinter ihnen drang durch die Finsternis.
    »Ich will nicht, dass wir uns zur Zielscheibe machen«, sagte Jack. »Wir warten, so lange es geht, ehe wir die Lampe anzünden. Aber sei vorsichtig. Ein paar Gänge hier haben offene Schächte, die hinunter zur nächsten Ebene führen. Pass auf, wohin du trittst.«
    »Als würde es nicht reichen, dass wir von zwei bewaffneten Irren gejagt werden, muss ich jetzt auch noch Angst haben, mir die Knochen zu brechen«, erwiderte Yasmin gereizt.
    Als Jacks Handy klingelte und die Tastatur aufleuchtete, zuckte er zusammen. »Verdammt!« Er stellte das Handy stumm und schaute auf die Nummer. »Schon wieder Buddy. Der hat ein Talent für schlechtes Timing.«
    Beide schalteten ihre Handys aus, um sich nicht zu verraten, und drangen tiefer in den Tunnel ein. Während Jack sich an den Mauern entlangtastete,

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