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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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klammerte Yasmin sich an seiner Jacke fest. Bei einem Blick über die Schulter sah er Schatten durch den Tunnel huschen. Der Araber und sein Begleiter hatten das zweite Tor erreicht und rüttelten wütend daran. Dann leuchtete ein Mündungsfeuer auf, und ein Querschläger sirrte durch die Luft.
    »Duck dich!« Jack kauerte sich auf den Boden und zog Yasmin zu sich herunter. »Mach dich nicht zur Zielscheibe.«
    Yasmin kauerte sich neben ihn. »Was passiert, wenn die beiden durch das Tor kommen? Hier können wir uns nirgendwo verstecken.«
    »Ein Stück weiter müsste eine Kurve kommen. Dann können wir die Lampe anzünden und versuchen, die Kerle abzuhängen.«
    »Bist du sicher, dass wir im richtigen Tunnel sind?«
    Jack tastete sich weiter vor und zog Yasmin tiefer in die Dunkelheit. »Ganz sicher bin ich mir nicht. Ich weiß nur, dass dieser Teil des unterirdischen Roms aus einem Labyrinth von Gängen und Stollen besteht, in dem man sich leicht verirren kann.«
    »Wir könnten uns verirren? «, fragte Yasmin mit panischer Stimme.
    Jack nickte. »Gut möglich.«Nidal rüttelte am Tor, doch es gab keinen Millimeter nach. Eine Kugel aus der Beretta war vom Eisenschloss abgeprallt. »Übernimm du das«, befahl er dem Serben.
    Der Serbe besah sich das verrostete Schloss. Es bestand aus massivem Gusseisen. Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass wir das mit einer Pistolenkugel zerschmettern können. Geh zurück.«
    Nidal trat zehn Schritte zurück. Der Serbe richtete die Maschinenpistole auf das Tor und drückte ab. Die Mac 10 ratterte los.

    Jack und Yasmin, die sich an den feuchten Wänden entlangtasteten, gelangten an eine scharfe Rechtskurve.
    »Jetzt müssten wir an der Biegung sein«, sagte Jack. Er umklammerte Yasmins Hand und bog mit ihr um die Ecke. Dann holte er das billige Plastikfeuerzeug aus der Tasche und zog den Glasschutz von der Öllampe. Er schnippte das Feuerzeug an und hielt die Flamme an den Docht, der sich sofort entzündete, worauf gelbes Licht in der Dunkelheit aufflackerte und riesige Spinnweben sichtbar wurden.
    »Mein Gott!« Yasmin taumelte zurück. Vor ihnen wimmelte es von unzähligen großen, schwarzen Spinnen mit haarigen Körpern, die in wilder Panik umherhuschten. Einige landeten auf ihrer Kleidung, ehe sie in den Schatten der Mauerritzen verschwanden.
    »Was zum Teufel ist das?«, fragte Yasmin angeekelt.
    Jack schwenkte die Lampe und zerriss die Spinngewebe. »Das sind Springspinnen, die in dunklem, feuchtem Untergrund leben. Sobald sie Licht sehen, springen sie herum, als würden sie unter Drogen stehen.« Er lächelte. »Wenn man sie zum ersten Mal sieht, kriegt man es mit der Angst zu tun, aber sie sind harmlos.«
    Das Klirren des Metalltores hallte durch den Tunnel; dann folgte eine Salve aus einer Maschinenpistole.
    »Es wird nicht lange dauern, bis die Kerle das Tor aufgebrochen haben«, sagte Yasmin und strich sich die Reste von Spinnweben aus dem Haar. »Hältst du noch andere Überraschungen bereit, auf die du mich schon mal vorbereiten könntest?«
    Jack hielt die Lampe in die Höhe. Überall sahen sie das unverkennbare Fischgrätenmuster im Mauerwerk des antiken Rom; hoch über ihren Köpfen befand sich ein Tonnengewölbe. »Überraschungen? Eine ganze Menge. Diese unterirdische Stadt ist voll davon, du wirst gleich sehen.«

    Als sie um die nächste Ecke bogen, gelangten sie zu einem zweistöckigen Mausoleum, vor dem zwei große Marmorpfeiler standen. Sie traten hindurch, wobei das Licht ihrer Lampe über eine Reihe von Grabstätten huschte. Eine war mit einer Steinplatte abgedeckt, in die Männergestalten gemeißelt waren, die Christus und seine Apostel darstellten. Auf einem anderen Grab war eine Darstellung des Apollo zu sehen. Wieder ein anderes zeigte Bacchus, den römischen Gott des Weins und der Vegetation, umringt von gehörnten Satyrn.
    »Wo sind wir?«, fragte Yasmin mit ängstlicher Stimme.
    »Das hier ist Teil eines römischen Gräberfelds, der so genannten Stadt der Toten. Sie wurde vor Hunderten von Jahren entdeckt, beim Wiederaufbau der Basilika, und stammt aus der Zeit zwischen dem zweiten und vierten Jahrhundert nach Christus. Es ist eine sonderbare Mischung aus Heidnischem und Christlichem aus einer Zeit, als Rom noch in zwei Lager gespalten war.«
    Jack schwenkte die Lampe, als sie an einer Reihe heidnischer Gräber vorbeigingen. Einige waren mit Stein- oder Marmortafeln bedeckt, auf denen christliche Symbole zu sehen waren.
    »Was ist hier

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