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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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und Haushälterin.«
    »Was haben Sie sonst noch erfahren?«
    »Etwa eine halbe Stunde, nachdem der Papst dort eingetroffen war, betrat ein Arzt das Haus. Pater Kubel litt an Krebs im Endstadium und verstarb. Ich habe gesehen, dass Sanitäter seinen Leichnam aus dem Haus trugen. Einiges habe ich dann noch von den Nachbarn erfahren.«
    Ryan seufzte erleichtert. »Kubel, sagten Sie?«
    »Ja. Franz Kubel. Ich habe mich in der Diözese nach ihm erkundigt. Er war Archäologe und Priester und hat jahrelang in Israel gearbeitet. Kennen Sie ihn, Monsignore?«
    »Ja, der Name sagt mir etwas.«
    »Es scheint, als hätte der Papst Kubel in den letzten Tagen privat besucht. Der Priester lag im Sterben.«
    Ryan wischte sich mit einem Taschentuch über die Stirn. »Gott sei Dank haben wir eine einfache Erklärung. Aber warum hat der Papst ein so großes Geheimnis daraus gemacht?«
    Es klopfte, und ein Sicherheitsbeamter des Vatikans in Zivilkleidung trat ein. »Die Laborergebnisse, die Sie angefordert haben, Angelo«, sagte er und reichte Butoni einen Zettel.
    Butoni las mit gerunzelter Stirn und hob dann den Blick zu dem Mann. »Sind Sie ganz sicher?«
    »Hundertprozentig.«
    »Danke, Rico. Sie können gehen.«
    »Um was geht es?«, fragte Ryan, nachdem der Mann gegangen war.
    Butoni zeigte ihm das Blatt. »Es geht um den Drohbrief an den Papst, den ich nach Fingerabdrücken untersuchen lassen sollte. Den Brief, den Kardinal Cassini erhalten hat. Und um die Videobänder der Überwachungskamera in dem Archiv, wo die Geheimdokumente verschwunden sind. Sie baten mich, mir alle Videobänder seit dem Tag der Papstwahl anzusehen.«
    »Und?«
    »Auf dem Blatt haben wir keine Fingerabdrücke gefunden, aber ich habe mir aus jedem Kardinalsbüro Muster ausgedruckter Briefe aus den letzten Jahren besorgt und sie mit der Papierart und dem Druckbild des Drohbriefes verglichen.«
    Ryan nickte anerkennend. »Sehr gut, Angelo. Und gibt es interessante Ergebnisse?«
    »Das kann man wohl sagen. Ich würde Ihnen gerne eines der Videobänder aus der Überwachungskamera im Archiv zeigen, wo wir gerade dabei sind.«
    »Warum?«
    »Ich glaube, wir haben unseren Dieb gefunden.«

108.
    A VENTIN ,
R OM
    Das Taxi hielt vor dem uralten Kloster, und Jack stieg aus. Auf einer Marmortafel an einer Mauer stand: Weiße Väter. Kloster auf dem Aventin.
    Jack ging zu dem schmiedeeisernen Tor, das von zwei Sicherheitsbeamten in Zivil bewacht wurde, die ihn nicht aus den Augen ließen. Er zeigte ihnen seinen Reisepass und trug sein Anliegen vor, worauf einer der Wachmänner in ein Funkgerät sprach. Als er eine Antwort erhalten hatte, schloss er das Tor auf.
    Nachdem Jack das Tor passiert hatte, wurde es sofort wiederverschlossen. Lela hatte die Pistole, die er Pasha abgenommen hatte, an sich genommen – zum Glück, denn der zweite Wachmann tastete ihn mit einem Metalldetektor ab, ehe die Eingangstür geöffnet wurde und ein fröhlicher, bärtiger Mönch auf ihn zukam. »Ich bin Abt Fabrio. Wir haben Sie erwartet, Signor Cane.«
    Jack folgte ihm ins Gebäude. Zwei Posten, die die Tür bewachten, standen auf dem Korridor und musterten den Besucher.
    »Hier entlang, bitte.« Der Abt führte Jack den Gang hinunter zur einer geöffneten Tür. Dahinter befand sich ein blühender Garten mit Palmen und Olivenbäumen. Ein steinerner Fisch spritzte aus seinem Maul eine Wasserfontäne in einen von Seerosen bewachsenen Teich.
    Zwei weitere Sicherheitsbeamte in Zivil patrouillierten im hinteren Teil des Gartens. Einer der Männer hatte seine Jacke geöffnet, sodass die automatische Pistole in dem Holster zu sehen war. Sein Kollege trug eine Maschinenpistole über der Schulter.
    Der Abt zuckte mit den Schultern. »Ich hasse Waffen. Aber sie sind ein notwendiges Übel, um den Papst zu beschützen.« Er zeigte auf eine Bank am Teich. »Bitte nehmen Sie Platz. Ich sage dem Heiligen Vater, dass Sie da sind, Signor Cane.«

    Im Garten herrschte friedliche Stille. Es dauerte nicht lange, bis Jack Schritte hörte. Als er sich umdrehte, sah er, dass John Becket sich ihm näherte. Er trug abgetragene Ledersandalen und eine schlichte weiße Soutane.
    Jack musterte den Papst. Becket war gealtert. Tiefe Falten hatten sich in seine gebräunte Haut gegraben, doch der Blick aus seinen hellblauen Augen war so intensiv wie eh und je. Jacklief ein Schauer über den Rücken. Als der Papst näher kam, erhob er sich.
    Becket ergriff seine Hand. »Mr. Cane … oder darf ich Jack sagen? Es ist lange

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