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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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aber …«
    »Fällt dir ein anderer Hauptverdächtiger ein, der einen Mord begehen würde, um in den Besitz meiner Schriftrolle zu gelangen?«
    »Ich gebe es nur ungern zu, aber auch der Mossad hat Morde für den israelischen Staat begangen.«
    Jack nickte. »Daran habe ich auch schon gedacht. Aber der Mossad ist ein Geheimdienst, der sich normalerweise um die Sicherheit des Staates kümmert. Das hier ist eigentlich nicht sein Gebiet. Es wurden ja keine israelischen Nukleargeheimnisse gestohlen oder so etwas. Es geht um eine zweitausend Jahre alte Schriftrolle.«
    »Mit einem brisanten Inhalt. Der Mossad-Chef hat verlauten lassen, die Schriftrolle sei für den Staat Israel von größter Bedeutung.«
    »Wie ist das möglich? Das Dokument hat mit Jesus zu tun, und der steht in der jüdischen Religion nicht im Mittelpunkt.« Jack schüttelte den Kopf. »Wir haben irgendetwas übersehen, Lela. Irgendein Puzzleteil fehlt uns noch. Zeig mal die Sachen, die du in Pashas Taschen gefunden hast.«
    Lela wühlte in ihren Jackentaschen und reichte ihm das Handy und die Brieftasche.
    Jack schüttete den Inhalt der Brieftasche auf seinen Schoß. Ein paar Euroscheine und Münzen fielen heraus, aber kein Ausweis. »Pasha ist kein Risiko eingegangen. Okay, sehen wir uns mal das Handy an.«
    Jack steckte das Geld wieder in die Brieftasche und schaltete Pashas Handy ein. Der Klingelton war zu vernehmen, und das Display leuchtete auf. »Verdammt. Er hat einen PIN-Code.«
    »Es gibt immer Möglichkeiten, den PIN-Code eines Handys zu knacken.«
    »Kümmern wir uns später darum.« Jack klappte das Handyzu. Als er es sich in die Tasche steckte, berührte er die Visitenkarte mit dem Prägedruck, die Kardinal Kelly ihm gegeben hatte. Er zog sie hervor und drehte sie nachdenklich zwischen den Fingern. »Wir müssen ein paar Leuten auf die Füße treten, um Antworten zu bekommen«, sagte er. »Wir müssen mit jemandem sprechen, der in der Hierarchie des Vatikans ganz oben steht und alles wissen müsste, was da vor sich geht.«
    »An wen denkst du?«
    »Wir könnten mit unserem alten Freund John Becket anfangen. Wenn ich an die vielen sonderbaren Zufälle denke, hätte Becket eine Menge Fragen zu beantworten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ob er meinem Vater die Schriftrolle gestohlen und einen Mord begangen hat.«

106.
    Es war noch dunkel, und es regnete in Strömen, als Hassan in seinem Mercedes S 600 auf das Ende des Dorfes zuhielt. Ein paar Minuten später fuhr er durch einen Zitronenhain und stoppte. Zehn Schritte entfernt stand eine verfallene Wellblechhütte mit verdreckten, einstmals weiß getünchten Wänden.
    Der Serbe hielt die Tür auf. Hassan stieg aus und trat hinaus in den strömenden Regen. Gefolgt von dem Serben, betrat er die Hütte eines Ziegenhirten, in der es nach Urin und vergammeltem Futter stank. Josuf wartete bereits auf sie. Der Beduine trug eine Galabija und hielt eine elektrische Laterne in der Hand. Das gebogene Messer steckte unter seinem Gürtel.
    Sie küssten sich nach arabischer Sitte, und Josuf legte voller Mitleid eine Hand auf Hassans Arm. »Es tut mir leid, Hassan. Möge Allah die Seele deines Bruders beschützen. Mögen seine Engel ihn trösten.«
    »Du hast alles getan, worum ich dich gebeten habe, Josuf. Du hast meine Aufträge erfüllt. Jetzt bekommst du die versprochene Belohnung.«
    Die Augen des Beduinen leuchteten. »Ich danke dir, Hassan. Für dich würde ich alles tun.«
    Hassan zog seine Hand zurück. »Bestimmt, Josuf. Du würdest mich sogar an die Israelis verraten.«
    Josuf wurde blass. »Was sagst du da? Ich habe Cane nach Maalula gebracht, um zu versuchen, in den Besitz der Schriftrolle zu gelangen, so wie du es verlangt hast. Wir sind alte Freunde, du und ich! Ich habe alles getan, worum du mich gebeten hast!«
    »Und einige Dinge, um die ich dich nicht gebeten hatte.«
    »Aber …«
    »Ich bin nicht dumm, Josuf. Meine Augen und Ohren sind überall. Du hast die Israelis eingeweiht und ihr Geld genommen. Du hast ihnen gesagt, dass du mit Cane zu dem Kloster fährst.«
    Auf Josufs Stirn schimmerten Schweißperlen, und sein gehetzter Blick huschte hin und her. »Ich … ich habe ihnen nur ganz wenig gesagt, Hassan. Nichts, was dich verraten hätte. Ich schwöre. Nur so viel, dass ich ein bisschen Geld bekomme. Du weißt ja, wie das ist. Wir erzählen den Juden nur, was sie wissen dürfen.«
    »Du bist ein Spion. Du hast mich verraten, und dein Verrat könnte Nidal das Leben gekostet

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