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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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verschiedenen römischen Provinzen, die fast hundert Kilometer entfernt waren. Wir haben auch den Hinweis nicht verstanden, dass es ihm nicht gelungen sei, die Blinden und Kranken zu heilen. Das alles ist sehr verworren. Wenn es uns gelungen wäre, den gesamten Text zu übersetzen, hätte das neues Licht auf anerkannte biblische Fakten werfen können.«
    »Hast du was dagegen, wenn ich mir eure Übersetzung abschreibe?«
    »Natürlich nicht.« Jack reichte ihr sein Notizheft.
    Lela notierte sich den Text. »Meinst du, das könnte historisch von großer Bedeutung sein?«
    »Da bin ich sicher.«
    »Gibt es in eurem Team noch andere Experten für Aramäisch?«
    »Buddy Savage ist zwar kein Experte, aber er weiß eine Menge. Und dann gibt es noch einen Deutschen, Wolfgang, der gute Kenntnisse des Aramäischen besitzt, aber er ist in München. Und ein paar von den Israelis, die mit uns arbeiten, sind Hebräisch-Experten. Warum?«
    »Was ist mit Savage? Hat der Professor ihn zu Rate gezogen?«
    Jack runzelte die Stirn. »Machst du Scherze? Er hätte Buddy nicht einmal gefragt, welches Hemd er zum Abendessen anziehen soll.«
    »Warum nicht?«
    »Ich weiß, man soll nicht schlecht über Tote sprechen, aber Green konnte ein ziemlich arroganter Mistkerl sein. Er hieltsich für schlauer als alle anderen und hat selten jemanden um Rat gefragt.«
    »Hört sich an, als wäre er nicht der ideale Grabungsleiter gewesen.«
    »Green hat die Gelder für die Ausgrabungen aufgetrieben. Er war es auch, der unsere Sponsoren für das Projekt begeistert hat, und darum war er unser Boss.«
    »Wer sind die Sponsoren?«
    »Reiche Gönner aus den USA. Ich habe mich nicht sonderlich dafür interessiert, aber ich glaube, diese Leute haben in der Vergangenheit schon zahlreiche Ausgrabungen in dieser Gegend finanziert. Frag mich nicht, wer sie sind und warum sie das tun. Einige wollten wohl anonym bleiben. Buddy Savage könnte mehr wissen. Er hat Green oft im Büro geholfen.«
    »Wie sieht es mit religiösen Motiven aus?«
    »Was meinst du damit?«
    »Sind Leute aus eurem Team wegen Glaubensüberzeugungen hier?«
    Jack zuckte mit den Schultern. »Ich würde sagen, die Hälfte interessiert sich für Religion, ob es nun Christen, Juden oder Muslime sind. Die andere Hälfte ist hier, um etwas zu lernen und weil sie die Grabungen nach antiken Schätzen aufregend finden. Und einige davon – junge, unbekümmerte Leute – wollen einfach nur Party machen oder sich von jemandem flachlegen lassen.«
    Lela lächelte und setzte die Sonnenbrille auf, als sie die Klippenwand erreichten, die mindestens dreißig Meter in die Höhe ragte. Am Fuße lagen große Felsstücke, die sich aus der Wand gelöst hatten. Jack führte Lela zum Eingang einer etwa zwei Meter breiten Schlucht auf der rechten Seite, ungefähr zwanzig Schritte entfernt. Hier endete der Pfad. Kalksteinbrocken waren neben dem Eingang aufgetürmt.
    »Hier haben wir unseren Schatz gefunden. Hast du Angst vor engen Räumen, Lela?«
    »Wenn du wissen willst, ob ich unter Klaustrophobie leide – ja, manchmal.«
    »Dann ist es vielleicht besser, du hältst dich bei mir fest. Dort, wo wir gegraben haben, sind ein paar Löcher.« Jack reichte ihr die Hand. »Kann es losgehen?«
    »Ich glaub schon.«
    Jack zwinkerte ihr zu und lächelte verschmitzt. Lela nahm seine Hand, hielt den Atem an und folgte ihm in die Höhle.
15.
    Im Innern der Höhle erblickte Lela sofort die Löcher, die in den Boden gegraben worden waren. Jack leuchtete den Weg mit der Taschenlampe aus und führte Lela an den Löchern vorbei. Als sie an eine Grube gelangten, etwa einen Meter breit und tief, blieb er stehen. Hinter der Grube war ein Haufen Sand aufgetürmt.
    »Hier haben wir den Tonkrug gefunden.« Jacks Stimme hallte von den Wänden der Höhle wider.
    »Und in dem Krug hast du nur eine einzige Schriftrolle entdeckt?«
    »Genau.«
    »Ist das jedes Mal so?«
    »Nein. Manchmal wurden einzelne Schriftrollen gefunden, manchmal ein ganzes Bündel. Manchmal war es nur eine einzige Seite mit zwanzig Zeilen, manchmal ein Dutzend Seiten, die zusammengerollt waren. Es gibt keine Regeln.«
    Jack richtete den Strahl der Taschenlampe auf den Boden, als Lela sich hinkniete und in das Loch schaute, in dem der Tonkrug gelegen hatte. Sie nahm eine Handvoll Sand, ließ ihn durch die Finger rieseln, rieb sich die Hände ab und stand auf. »Erzähl mir, wann du den Professor zum letzten Mal gesehen hast.«
    »Wir alle haben ein paar Gläser

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