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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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ich habe den einzigen Schlüssel. Ich komme gleich mit jemandem zurück, der Sie kennen lernen möchte.«
    Der Pater ging hinaus, verschloss die Tür und eilte davon.
    Jack stellte sich an die Tür und lauschte, als Novaras Schritte sich entfernten. »Hört sich an, als wollte er zum Haupteingang.«
    Yasmin stellte sich neben ihn. »Glaubst du, das ist Pasha?«
    »Keine Ahnung. Aber ich habe die Schriftrolle gesehen.«
    Yasmin und Josuf starrten ihn ungläubig an.
    »Wo?«, fragte Yasmin.
    »In einem Raum im ersten Stock. Es sah aus, als hätte Pater Novara daran gearbeitet. Aber dass er eine Waffe hat, sagt mir, dass wir Probleme bekommen, wenn wir hier warten. Komm, Josuf, wir versuchen, die Tür aufzubrechen.«
    Jack drückte die Klinke herunter und zog daran. Als die Tür sich nicht öffnen ließ, warfen er und Josuf sich abwechselnd mit den Schultern dagegen, doch die Tür gab nicht nach.
    »So wird das nichts. Wir müssen sie aufhebeln.« Jack nahm die Öllampe in die Hand und leuchtete den Raum aus, entdeckte aber nichts, was sie hätten benutzen können. Die Stuhlbeine waren zu dünn und die Tischbeine zu dick, um sie zwischen den Türpfosten und den Beschlag zu schieben und als Hebel zu benutzen.
    »Hört mal!«, rief Yasmin.
    Auf dem Hof waren Schritte zu vernehmen. Jack legte die Lampe aus der Hand. Augenblicke später drehte sich ein Schlüssel im Schloss, und die Tür wurde aufgestoßen. Novara kam zurück. Er hielt noch immer die Waffe in der Hand.
    Hinter ihm standen zwei Männer. Einer von ihnen war in den Fünfzigern, mit grauem Bart und unstetem Blick. Er trug einen zerknitterten Panamahut, einen hellen Leinenanzug und eine Seidenkrawatte. Seine linke Hand war verstümmelt. In der rechten hielt er einen glänzenden Gehstock.
    Sein Begleiter war jünger und trug einen leichten Anzug, unter dem sich die Konturen seines muskulösen Körpers abzeichneten. Er hatte ein derbes Gesicht und einen gefährlichen, brutalen Blick.
    Novara betrat mit den beiden Männern den Raum. Der Mannim Leinenanzug humpelte auf den Tisch zu und legte seinen Hut ab. »Verzeihen Sie, Mr. Cane, dass wir Sie warten ließen. Bitte, nehmen Sie Platz. Sie alle.«
    Jack, Yasmin und Josuf setzten sich an den Tisch. Der Mann streckte dem Pater seine gesunde Hand hin und sagte: »Gib mir die Waffe, Vincento.«
    Novara reichte ihm die Pistole. »Und jetzt hol die Schatulle«, forderte der Mann ihn auf.
    »Ich soll sie hierher holen?«
    »Ja. Sofort.«
    Novara runzelte die Stirn. »Warum, Pasha?«
    »Frag nicht. Tu, was ich sage.«
    Novara schien es für besser zu halten, nicht weiter zu diskutieren. Er stand auf und verließ den Raum. Pashas Blick glitt über seine Gefangenen und blieb dann auf Jack haften. »Der Pater hat gesagt, dass Sie mir durch den Bruder des Beduinen auf die Spur gekommen sind. Ehe Sie meine Frage beantworten, würde ich Ihnen vorschlagen, die Wahrheit zu sagen. Es sei denn, Sie möchten wissen, wie grausam mein Bodyguard sein kann, Mr. Cane. Der Pater sagte mir auch, Sie hätten die Schriftrolle gefunden …«
    »Da hat er recht.«
    »Sie sind ein glücklicher Mann, Mr. Cane.«
    »Ich würde Ihnen gerne glauben.«
    Novara kam zurück. Er hielt die Schatulle ehrfurchtsvoll in den Händen. Pasha nahm sie ihm vorsichtig ab. »Deine Übersetzung, bitte.«
    Novara zog einen versiegelten weißen Umschlag unter der Kutte hervor. Auf seinem Gesicht spiegelte sich Erregung, als er Pasha den Umschlag reichte. »Wie ich bereits sagte, ist das sensationell.«
    »Wäre es möglich, die Übersetzung zu hören?«, fragte Jack.
    Novara warf ihm einen Blick zu. »Diese Schriftrolle soll nie jemand zu sehen bekommen, ebenso wenig wie die anderen.«
    »Welche anderen?«, fragte Cane.
    Ehe der Pater antworten konnte, sagte Pasha: »Das reicht jetzt, Vincento.« Er wandte sich seinem Bodyguard zu. »Kümmere dich um unser Problem, Botwan.«
    Der Bodyguard griff in seine Tasche und zog eine Automatikpistole und einen Schalldämpfer heraus, den er vor die Mündung der Waffe schraubte.
    Novara starrte ihn entsetzt an. »Du kannst sie nicht hier töten. Das ist ein Haus Gottes!«
    »Wir tun, was wir tun müssen. Wie viele Mönche leben hier im Kloster? Drei? Vier?«
    »Mit mir sind es vier. Aber darum geht es nicht …«
    »Ich fürchte, genau darum geht es«, erwiderte Pasha.
    Der Bodyguard richtete die Pistole auf Novara. Der Pater riss den Mund auf, und auf seinem Gesicht spiegelte sich Todesangst, als zwei fast lautlose Schüsse auf

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