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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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lange.«
    »Ich war viele Jahre mit seinem Vater befreundet. Wir haben gemeinsam Grabungen durchgeführt, und Jack war schon als Kind dabei. Er ist ein guter Mensch, Mosberg, kein Mörder.«
    »Sie scheinen sich ganz sicher zu sein.«
    »Das bin ich. Er ist nicht der Mörder des Professors. Für Jack gab es nichts Größeres, als diese Schriftrolle zu finden. Es ist für ihn wie eine Fortsetzung des Lebenswerks seiner Eltern.«
    »Sie sagen, er wollte unbedingt eine Schriftrolle finden?«
    »Klar. Wie alle anderen im Team.«
    »Und er hat eine Schriftrolle gefunden, die jetzt verschwunden ist. Aber da wäre noch eine Kleinigkeit. Es war Jack Canes Messer, das in der Brust des Professors steckte.«
    »Jack würde doch nicht alles, was er sich aufgebaut hat, aufs Spiel setzen, indem er einen Mord begeht, verdammt! Er ist unschuldig. Und was das Messer angeht, so ist das eher eine Waffe, die Juden und Arabern vertraut ist. Deshalb würde ich an Ihrer Stelle woanders suchen.«
    »Wir werden sehen, Mr. Savage. Wenn ich tief genug grabe, finde ich vielleicht ein Motiv.«
    Savage schob seine Baseballkappe ein Stück zurück und schüttelte den Kopf. »Wenn Sie das wirklich glauben, sind Sie ein Idiot, Mosberg. Aber ich wünsche Ihnen viel Glück, denn das werden Sie brauchen.«
    Mosberg stieg vor Wut die Röte ins Gesicht. Er schaute auf das Camp und fragte: »Würden Sie mir sagen, wer das alles bezahlt, Savage? Wer trägt die Kosten für die Grabungen und zahlt die Gehälter der Mitarbeiter?«
    Savage trank noch einen Schluck. »Die Leute hier sind größtenteils freiwillige Helfer. Einige, die es beruflich machen, so wie ich, bekommen ein bescheidenes Gehalt, aber es ist nicht der Rede wert. Und was die Kosten betrifft, werden sie bei archäologischen Grabungen meist von Sponsoren übernommen. In unserem Fall sind es eine Reihe internationaler Geschäftsleute und eine religiöse Stiftung.«
    »Und was bekommen die Sponsoren im Gegenzug?«
    Savage zuckte mit den Schultern. »Einige haben Steuervergünstigungen, aber den meisten geht es darum, einen Beitrag zu leisten.«
    »Wozu?«
    »Unsere Kenntnisse der Religion und der Geschichte der Menschheit zu verbessern.«
    Mosberg machte sich ein paar Notizen. »Das ist alles sehr nobel, aber ich brauche eine Liste Ihrer Sponsoren, Mr. Savage.«
    »Sie bekommen Ihre Liste, Mosberg, auch wenn ich bis zum Hals in Arbeit stecke.«
    »Heute noch, wenn es geht.« Mosberg reichte ihm seine Visitenkarte. »Hier haben Sie meine E-Mail-Adresse und meine Faxnummer. Darf ich fragen, welchem Glauben Sie angehören, Mr. Savage?«
    »Was spielt denn das für eine Rolle?«
    »Das ist eine ganz einfache Frage.«
    »Es gab eine Zeit, da hätte ich sagen können, dass ich Katholik bin, aber ich habe meinen Glauben verloren. Jetzt bin ich Agnostiker. Aber das ist doch völlig unwichtig.«
    »Wo wohnen Sie, wenn Sie nicht gerade mit Ausgrabungen beschäftigt sind, Mr. Savage?«
    »In einer Junggesellenbude in einem kleinen Ort im Norden von New York.«
    »Finden Sie, dass diese Arbeit sich lohnt?«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, Mosberg, aber die Antwort lautet ja.« Savage zeigte ihm seine schwieligen, schmutzigen Hände. »Würde ich mir meine Finger wund arbeiten, wenn ich diese Arbeit nicht lieben würde? Ich mache diesen Job schon über zwanzig Jahre, und das nur, weil er mir gefällt.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich. Wobei ich mich zum jetzigen Zeitpunkt meines Lebens sicher eher für eine Eigentumswohnung in Florida, ein Mustang-Cabrio und eine anschmiegsame Frau entscheiden würde. Wenn Sie mir jetzt alle Fragen gestellt haben, würde ichgerne weiterarbeiten.« Savage stand auf und warf die leere Cola-Dose in den Papierkorb.
    Mosberg erhob sich ebenfalls. »Sie haben gesagt, Professor Green sei bereits tot gewesen, als Sie ihn gefunden haben. Haben Sie jemanden gesehen, der sich in der Nähe des Zeltes aufgehalten oder das Zelt verlassen hat? Haben Sie irgendetwas bemerkt, auch wenn es Ihnen unbedeutend erscheint? Es könnte wichtig sein, Mr. Savage. Denken Sie bitte noch einmal genau nach.«
    »Ich habe Inspektor Raul bereits alles gesagt, was ich weiß.«
    »Bitte beantworten Sie mir die Frage noch einmal.«
    »Ich habe nichts gesehen. Niemanden. Ich habe nichts gehört. Sind wir jetzt fertig?«
    Mosberg klappte seinen Notizblock zu. »Im Augenblick ja, Mr. Savage.«

    Savage beobachtete Mosberg, der in einen Nissan-Geländewagen stieg und in Richtung des Beduinendorfes

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