Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
hat.«
    »Das haben wir auch nicht verstanden. Aber wir waren froh, mit dem Leben davonzukommen. Pasha warf Josufs Autoschlüssel in den Sand und fuhr mit seinem Bodyguard davon. Zum Glück hatte Josuf einen Erste-Hilfe-Kasten in seinem Pick-up. Er hat Jacks Wunde verbunden. Es dauerte eine Stunde, bis wir die Schlüssel in der Dunkelheit gefunden hatten und losfahren konnten.«
    »Hattet ihr keine Probleme an der Grenze?«
    »Die Jordanier haben uns gleich weiterfahren lassen, aber die israelischen Grenzposten waren misstrauisch. Sie haben Josufs Pick-up durchsucht, ehe sie uns durchließen.«
    »Habt ihr von diesem Priester, diesem Novara, irgendwas erfahren, was uns weiterhelfen könnte?«
    »Jack glaubt, er hat ein paar übersetzte Sätze der Schriftrolle gefunden. Auf der Rückfahrt hat er sich nur mit seinen Notizen beschäftigt.«
    »Erzähl mir mehr darüber«, drängte Savage.
    »Am besten, du wartest, bis du mit Jack sprechen kannst. Er kann es dir besser erklären als ich.«
    Als Pierre Jacks Wunde versorgt hatte, kam er zu ihnen undwischte seine Hände an einem Handtuch ab. Dann nahm er den Whisky und schenkte sich einen ordentlichen Schluck ein.
    »Wie lautet die Diagnose?«
    Der Franzose hob sein Glas, ehe er einen Schluck trank und den Kopf schüttelte. »Wisst ihr, manchmal ist es kaum zu glauben.«
    Yasmin stand auf. »Wie meinst du das?«
    »Manche Leute haben mehr Glück als Verstand. Wäre die Kugel ein paar Zentimeter weiter rechts ins Bein eingedrungen, hätte sie eine Arterie verletzt, und dann läge Jack jetzt in einer Holzkiste.«
    »Wird er wieder gesund?«
    Der Franzose lächelte Yasmin an und trank sein Glas aus. »Ich bin kein Arzt, aber ich glaube, er erholt sich wieder. Es ist nur eine hässliche Fleischwunde.«
    Yasmin stellte sich auf Zehenspitzen und küsste Pierre auf die Wange. »Danke.«
    Der Franzose zwinkerte ihr zu und reichte ihr zwei Plastikfläschchen mit Tabletten aus dem Erste-Hilfe-Kasten. »Hier sind Schmerztabletten, falls er welche braucht. In dem anderen Fläschchen sind Antibiotika, um einer Infektion vorzubeugen. Jack soll in den nächsten vier Tagen jeden Tag eine davon nehmen. Dank des Morphiums schläft er jetzt, aber ich sehe später noch mal nach ihm.«
    Yasmin nahm die Tabletten entgegen. »Ich gebe dir einen aus.«
    Pierre grinste. »Nicht nötig. Es war ein interessanter Morgen. Fast wie damals in der Fremdenlegion.«
    Ehe der Franzose ging, klopfte Savage ihm auf die Schulter. »Gute Arbeit, Pierre. Aber vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Kein Wort zu niemandem.«
    Pierre presste die Lippen zusammen und zwinkerte ihm zu. »Versprochen.«

    Savage und Yasmin schauten noch einmal nach Jack. Er schlief tief und fest auf dem Stuhl. Sein Kopf war auf die Schulter gesunken, sodass sein Haar zur Seite fiel. Die Wunde war frisch verbunden.
    Savage beobachtete Yasmin, die sich neben Jack auf den Boden kniete. Sie wischte seine Stirn behutsam mit einem feuchten Tuch ab. »Er sieht erschöpft aus. Kein Wunder, er hat auf der Rückfahrt heute Nacht keine Sekunde geschlafen. Er war viel zu beunruhigt.«
    »Wegen der Schusswunde?«, fragte Savage.
    »Das auch, aber vor allem wegen der Notizen, die er sich gemacht hatte. Er wird dir alles erzählen, sobald er aufwacht.«
    »Ist Josuf in sein Dorf zurückgekehrt? Der muss doch hundemüde sein.«
    »Ja, stimmt.«
    »Ich habe das Gefühl, dass er kaum zum Schlafen kommen wird. Sergeant Mosberg war vorhin hier und hat Fragen gestellt. Anschließend ist er in Richtung des Beduinendorfes gefahren. Ich hoffe, Josuf hält den Mund.«
    »Keine Sorge. Wir haben uns geeinigt, außer dir niemandem zu erzählen, was passiert ist. Jack meinte, dir sollten wir es sagen.«
    Savage warf Jack noch einen Blick zu. »Komm, wir lassen ihn schlafen. Ich muss mit dir reden, Yasmin.«
    »Worüber?«
    »Ich glaube, ich weiß, wer die Schriftrolle gestohlen hat«, erwiderte Savage grimmig.
55.
    »Wer war es?«, fragte Yasmin erwartungsvoll.
    Sie gingen hinaus und liefen ein Stück auf die Qumran-Ruinen zu. Savage zündete sich eine Zigarette an und nahm einen Zug. »Ehe ich dir die Frage beantworte, würde ich gerne etwas loswerden. Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe. Ich habe gesehen, wie du dich um Jack kümmerst. Dir liegt offenbar sehr viel an ihm.«
    Yasmin errötete. »Was hat das denn jetzt damit zu tun?«
    »Vielleicht eine ganze Menge. Kein Grund, gleich in Verlegenheit zu geraten. Du magst ihn, nicht wahr?«
    Yasmin schaute

Weitere Kostenlose Bücher