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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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davonfuhr. Als er ein Geräusch hinter sich hörte, drehte er sich um.
    Jack Cane stand vor ihm. Er sah erschöpft aus, und seine Kleidung war zerknittert und schmutzig. »Hallo, Buddy.«
    »Ich glaub’s nicht.« Savage ging zu Jack und legte ihm einen Arm um die Schultern. »Mann, bin ich froh, dich zu sehen. Sergeant Mosberg war gerade hier und hat dich gesucht. Keine Sorge, ich hab dem Idioten nichts gesagt.«
    »Hat er eine Spur?«, fragte Jack. Sein Gesicht war schweißüberströmt.
    »Wenn du mich fragst, ist er so orientierungslos wie ein Hund in hohem Gras.« Savages Blick fiel auf einen Riss in Canes rechtem Hosenbein und den Verband, der unter dem Riss zu sehen war. Seine Kleidung war mit getrocknetem Blut befleckt. »Was ist passiert? Und wo sind Yasmin und Josuf? Wo wart ihr?«
    Jack konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, und sein Gesicht war schmerzverzerrt. »Ich habe ein bisschen Blut verloren. Yasmin holt einen neuen Verband aus dem Erste-Hilfe-Kasten. Ich muss mich hinsetzen, Buddy.«
    Als Savage Jack in sein Zelt führen wollte, brach er in seinen Armen zusammen.
54.
    »Hier, trink. Das beruhigt die Nerven.« Buddy Savage goss Whisky in zwei Gläser und reichte Yasmin eins.
    Yasmins Kleidung war schmutzig, ihr Haar zerzaust. Sie saß auf einem der Segeltuchstühle und nahm das Glas entgegen. »Danke. Wahrscheinlich sehe ich aus, als hätte ich schon ein paar intus.«
    Savage lächelte und setzte sich zu ihr. »Du siehst immer gut aus. Aber was ihr erlebt habt, war die Hölle. Jetzt trink einen Schluck, es wird dir guttun.« Er hob sein Glas. »Ich trinke immer nur ein Glas am Tag, aber nach dem, was ich gerade gehört habe, werden es heute bestimmt mehr.«
    Als Yasmin einen Schluck Whisky trank, schüttelte sie sich angewidert und stellte das Glas ab. »So was hab ich mal auf einer Uni-Fete getrunken. Das schmeckt grässlich.«
    »Eh, ihr lebt alle noch, und das müssen wir feiern. Die Geschichte ist unglaublich. Ihr müsstet euch wirklich mal auf euren Geisteszustand untersuchen lassen. Wie kann man nur illegal die syrische Grenze überqueren? Die Grenzsoldaten hätten euch erschießen können. Oder die Gangster, die ihr getroffen habt.«
    »Das war eine spontane Entscheidung, Buddy, und plötzlich steckten wir mittendrin. Jack wollte unbedingt die Schriftrolle finden.« Yasmin drehte sich um. »Weiß Pierre wirklich, was er tut? Sollten wir nicht einfach einen Arzt rufen?«
    Savage folgte Yasmins Blick. Jack saß am Ende des Zeltes auf einem Segeltuchstuhl. Vor ihm saß ein bebrillter Mann mit Ohrringen und Pferdeschwanz. Er konzentrierte sich auf seine Arbeit und säuberte Jacks Wunde, nachdem er das Hosenbein abgeschnitten hatte. Neben ihm lag ein geöffneter Verbandskasten; daneben stand eine Plastikschüssel mit dampfendem Wasser.
    »Wenn wir einen Arzt rufen, informiert der mit Sicherheit die Cops. Mach dir keine Sorgen wegen Pierre. Ob du es glaubst oder nicht, er war früher Sanitäter bei der französischen Fremdenlegion. Er hat schon eine Menge Schusswunden behandelt. Deshalb ist er bei uns im Camp für die Erste Hilfe zuständig. Er hat Jack eine Morphiumspritze gegeben, damit er nichts spürt.«
    »Meinst du, er wird wieder gesund?«
    Savage trank einen Schluck Whisky. »Jack ist zäh, und wenn Pierre wirklich meint, er braucht einen Arzt, dann rufen wir einen. Jetzt erzähl erst einmal deine Geschichte zu Ende.«
    »Nachdem die Männer das Kloster in Brand gesteckt hatten, zwangen sie uns, in die Wüste zu fahren. Ich musste Josufs Pick-up fahren, und Pasha ist mir im Mercedes gefolgt, zusammen mit Jack und Josuf. Dann schlug das Wetter um, und ein Sandsturm kam auf. Nach ungefähr zehn Kilometern mussten wir anhalten und aussteigen.«
    »Und dann?«
    »Wir waren sicher, dass Pasha uns erschießen würde. Er richtete seine Waffe auf Jacks Kopf, riss sie aber im letzten Moment herum und jagte ihm stattdessen eine Kugel ins Bein. Ich habesofort die Besinnung verloren. Ich kann nämlich kein Blut sehen.«
    »Ich weiß.«
    »Pasha ohrfeigte mich, bis ich aufwachte, und sagte dann: ›Lassen Sie sich das eine Warnung sein. Halten Sie sich aus der Sache raus und vergessen Sie die Schriftrolle, sonst werden Sie es bitter bereuen. Wenn Sie mich verfolgen, spüre ich jeden Einzelnen von Ihnen auf und erschieße ihn.‹ Ich hatte wahnsinnige Angst.«
    Savage runzelte die Stirn. »Erstaunlich, dass er euch hat laufen lassen, nachdem ihr gesehen habt, dass er den Priester erschossen

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