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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Ausgabefach. »Gibt es sonst noch etwas Neues?«
    »Ja, etwas sehr Interessantes. Es ist ziemlich sonderbar, und der Fall wird dadurch noch verworrener …«
    »Sonderbar?«
    Lela beobachtete Ari, der die Coladose aufriss. Er trank einen Schluck, drehte sich langsam um und ließ den Blick durchs Terminal schweifen. Lela spürte, dass ihr Puls sich beschleunigte.
    »Sie hatten mich gebeten, Yasmin Green zu überprüfen«, fuhr Mosberg fort. »Ich habe die Verwandten ihres Onkels in New York angerufen. Und jetzt halten Sie sich fest …«
    Lela zuckte zusammen, als Ari sich umdrehte und sie entdeckte. Ihre Blicke trafen sich. Ari runzelte die Stirn. Lela winkte verlegen.
    »Nach den Aussagen von Professor Greens Verwandten«, fuhr Mosberg fort, »ist seine Nichte Yasmin Green vor zehn Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen.«
66.
    R OM
    »Ich helfe Ihnen persönlich bei der Suche nach der Akte, Jack«, sagte Kardinal Kelly. »Ich fürchte, unsere Archivare sind hoffnungslos überlastet.«
    Der Kardinal führte Jack und Yasmin zum Belvedere-Hof. Trotz seiner kräftigen Statur war der Amerikaner erstaunlich schnell. »Warum so eilig?«, fragte Jack.
    »Tausende von Wissenschaftlern und zahllose Besucher kommen Jahr für Jahr in die Vatikanische Bibliothek. Im Augenblickwerden allerdings keine Besucher zugelassen, weil historische Dokumente studiert werden. Aber bei Ihnen machen wir eine Ausnahme. Ihr Vater war ein guter Freund; deshalb habe ich persönlich mit dem Papst gesprochen. Er erinnert sich noch sehr gut an Sie und Ihre Eltern.«
    »Das ist erstaunlich. Es ist sehr lange her.«
    »Wie könnte er diese Tragödie jemals vergessen? Der Papst hat die Arbeit Ihres Vaters sehr geschätzt und mir erlaubt, Ihnen bei Ihrer Suche zu helfen.«
    »Pater Becket hat eine steile Karriere gemacht.«
    »Oh ja. Was ist mit diesem Dokument, das von Pater Kubel stammt und das Sie sich ansehen wollen?«
    »Kubel erzählte mir, dass er damals beauftragt wurde, einen Bericht über den Unfall zu schreiben, bei dem mein Vater starb, und über die Zerstörung der Schriftrolle.«
    Kelly nickte. »Wie Sie sicher wissen, haben Kardinal Cassini und ich unsere Priesterkollegen, die in Qumran bei den Grabungen geholfen haben, ab und zu besucht. Unsere Vorgesetzten im Vatikan hatten uns damals gebeten, dafür zu sorgen, dass Pater Kubel den Bericht schreibt.«
    »Warum?«
    »Sie hatten Interesse an der Schriftrolle. Es war ein ganz normales Vorgehen, im Fall ihrer Vernichtung zu ermitteln. Ich kann Ihnen aber versichern, dass keine Unregelmäßigkeiten aufgedeckt wurden. Was mit Ihren Eltern und der Schriftrolle passiert ist, war ein tragischer Unfall.«
    »Haben Sie den Bericht gelesen?«
    »Ja, kurz nachdem Pater Kubel ihn geschrieben hatte. Aber das ist lange her.« Kelly führte sie mit schnellen Schritten über den Hof und zu einem stattlichen Gebäude mit einer massiven Eichentür. »Verzeihen Sie die Eile, aber ich habe noch einenwichtigen dienstlichen Termin. Erzählen Sie mir etwas über die Schriftrolle, die Sie gefunden haben. Könnte sie bedeutsame Informationen enthalten?«
    »Ich glaube schon. Es wurde bereits festgestellt, dass sie aus dem ersten Jahrhundert nach Christus stammt.«
    »Wissen Sie etwas über den Inhalt?«
    »Nein«, log Jack. »Wir wollten das Pergament nicht abrollen, weil wir Angst hatten, es zu beschädigen. Und die wenigen Zeilen, die lesbar waren, ergaben keinen Sinn. Für die Übersetzung brauchen wir die Hilfe von Fachleuten.«
    »Könnte ich die ersten Zeilen sehen?«
    »Es wäre mir lieber, wenn zuerst die Experten einen Blick darauf werfen.«
    Kelly sah enttäuscht aus. »Ich verstehe. Ihre Entdeckung könnte für die Wissenschaftler des Vatikans von großem Interesse sein. Kann ich mich auf Ihr Versprechen verlassen, dass Sie mir eine Kopie der Übersetzung schicken?«
    »Sie haben mein Wort.«
    Kelly legte Yasmin eine Hand auf den Arm. »Ihr Onkel hatte in Wissenschaftlerkreisen großes Ansehen, junge Dame. Ich werde eine Messe für sein Seelenheil lesen.«
    »Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen.«
    »So, da wären wir.« Kelly blieb vor der breiten Eichentür stehen und öffnete einen Flügel. Dann betraten sie eine Eingangshalle mit glänzenden Holzdielen, die nach frischem Bohnerwachs rochen. Zwei Wachposten in Zivil standen neben einer Metalltür in der Nähe.
    »Erzählen Sie mir etwas über die Bibliothek, Kardinal Kelly«, bat Yasmin.
    »Sie wurde Ende des fünfzehnten Jahrhunderts

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