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Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg

Titel: Der Zweite Weltkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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nur begrenzten Zusammenarbeit mit Deutschland wurde Bulgarien seit dem 5.9.1944 von der Roten Armee besetzt, die Gebietsgewinne musste es wieder herausgeben
.
    Am selben 23.8., an dem sich die sowjetische Zange schloss, befahl der junge rumänische König Michael I. seinen Regierungschef zum Gespräch. Und wie im Fall Mussolini ging der Monarch auf Distanz zum inzwischen glücklosen Diktator und ließ ihn noch im königlichen Palast verhaften. Eine neue Regierung bat umgehend bei den Sowjets um Waffenstillstand. Die rumänische Staatlichkeit sollte unbedingt über den Zusammenbruch gerettet werden, und Stalin erklärte, wie schon einige Wochen zuvor, erneut, dass er Rumänien in den Vorkriegsgrenzen ebenso wie seine Gesellschaftsordnung erhalten wolle. Am 25.8. erklärte Rumänien dem Deutschen Reich den Krieg, am 30.8. ging für die Wehrmacht das wertvolle Ölgebiet bei Ploeşti verloren und am 31.8. rückte die sowjetische 53. Armee in Bukarest ein.

Die Einwohner von Botoflani (im Nordosten Rumäniens) begrüßen im August 1944 eine einfahrende Panzertruppe der vorrückenden Roten Armee
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    (c) dpa/picture alliance

Paris brennt nicht
Befreiung der französischen Hauptstadt (25.8.1944)
    Nach dem Zusammenbruch der Front an der Aisne 1940 hatte das französische Oberkommando Paris zur offenen Stadt erklärt, die am 14.6.1940 von der deutschen 87. Infanteriedivision besetzt wurde. In den folgenden 1537 Tagen der Besetzung war Paris mit seinem trotz aller Einschränkungen pulsierenden kulturellen und gesellschaftlichen Leben der beliebteste Standort deutscher Besatzungssoldaten. Das änderte sich trotz einiger alliierter Luftangriffe erst im August 1944, als Paris beim Herannahen alliierter Truppen zur Frontstadt wurde. Zum Militärbefehlshaber Groß-Paris hatte Hitler am 7.8.1944 General von Choltitz ernannt und ihm die Verteidigung bis zum letzten Mann unter Sprengung sämtlicher Seine-Brücken befohlen.
    Entgegen der deutscher Annahme zielte der alliierte Stoß jedoch zunächst an Paris vorüber, da der alliierte OB Eisenhower eine Einschließung der Stadt dem Risiko von Straßenkämpfen vorzog. Trotz seiner Warnungen kam es jedoch in Paris zu Unruhen, und am 19.8. proklamierten Résistance-Führer den bewaffneten Aufstand. Deutsche Fahrzeuge wurden beschossen, Ministerien und Rathäuser besetzt. Choltitz hatte Befehl, die Rebellion erbarmungslos zu ersticken. Dafür standen ihm ungefähr 20 000 Mann mit 60 Panzern und ebenso vielen Geschützen zur Verfügung. Aufrührerische Viertel sollten von der Luftwaffe bombardiert werden.
Zerstörung hinausgezögert
    In dieser Lage appellierte de Gaulle, der vor wachsendem kommunistischen Einfluss in der Hauptstadt warnte, an Eisenhower, Hilfe nicht länger zurückzuhalten. Das V. US-Korps gab daraufhin die französische 2. Panzerdivision unter Leclerc zum Eilmarsch auf Paris frei. Die Vorhut traf am 24.8. vor der Polizeipräfektur ein, das Gros folgte am nächsten Tag unter unbeschreiblichem Jubel der Bevölkerung. Choltitz, der mit den Aufständischen unter schwedischer Vermittlung Waffenruhe verabredet und die Zerstörungsbefehle Hitlers geschickt hinausgezögert hatte, kapitulierte am 25.8. vor Leclerc.
    Brest
    Einer der wichtigsten Atlantikhäfen, den die deutsche Kriegsmarine durch den Sieg im Frankreichfeldzug gewonnen hatte, war Brest an der Westspitze der Bretagne. Hier brachten sich gefährdete Großkampfschiffe vor der britischen Flotte in Sicherheit, hier richtete man eine UBoot-Basis für die Atlantikschlacht ein. Kurz nach dem alliierten Ausbruch aus dem Invasionsraum in der Normandie starteten die Amerikaner eine Offensive gegen die zur „Festung“ erklärte Stadt. Am 6.9.44 tauchten die Panzerspitzen der 3. US-Armee (Patton) vor Brest auf, wo sich Teile der deutschen 2. Fallschirmdivision (Ramcke) sowie Marine- und Luftwaffeneinheiten, insgesamt 29 000 Mann, zur Verteidigung einrichteten. Brest erlitt bis zur Einstellung des letzten Widerstands am 18.9.1944 verheerende Luftangriffe: am 9.9. kamen 394 Zivilisten, darunter der Bürgermeister, sowie zahlreiche deutsche Soldaten durch explodierende Munition in einem öffentlichen Luftschutzbunker ums Leben
.
    12 800 seiner Soldaten gingen in Gefangenschaft, 3200 waren gefallen. Die Verluste der französischen 2. Panzerdivision beliefen sich auf 310 Gefallene und 319 Verwundete, während die Freischärler der Forces Françaises de l’Intérieur (FFI) 1000 Tote und 1500 Verletzte verloren hatten, hinzu kamen 582

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