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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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Spalt?", fragte Fletcher.
    "Weißt du überhaupt, wie deine Kraft
funktioniert?"
    Fletcher konnte Gordon während der Fahrt nicht ansehen,
weshalb er stur auf die Windschutzscheibe blickte. "Klar. Ich denke an
einen Ort, an dem ich schon mal war, und gehe dorthin. Ich öffne keinen Spalt
im Raum."
    "In Wirklichkeit tust du aber genau das. Emmett
Peregrine hat mir erzählt, wie er dahintergekommen ist, und ich kann mir
vorstellen, dass es dir hilft. Hm, Fletcher, ich will nicht schulmeisterlich
klingen oder so, aber könntest du mich anschauen, wenn ich mit dir rede?"
    "Tut mir leid", antwortete Fletcher. "Geht
nicht. Wenn ich dich anschaue, wird mir schlecht."
    Grässlich runzelte die Stirn. "Wie kann dir schlecht
werden, wenn du Gordon anschaust?"
    "Na ja, er rutscht immer wieder weg. Quasi aus dem
Wagen hinaus."
    "Dafür kann ich nichts", wehrte sich Gordon.
"Manchmal merke ich nicht, wenn eine Kurve kommt, oder Grässlich wechselt
die Spur, ohne mir Bescheid zu sagen."
    "Tut mir leid", entschuldigte sich Grässlich.
    "Ist schon gut. Fletcher, ich verspreche dir, dass ich
mich noch mehr anstrenge."
    Fletcher atmete langsam aus, nickte dann und wandte sich
Gordon zu. "Okay. Weiter."
    Gordon lächelte dankbar. Einen Augenblick später holperte der
Bentley über eine Bodenwelle und sein Gesicht verschwand in der Rückenlehne. Er
musste sich vorbeugen, um wieder sichtbar zu werden. Fletcher wurde es bei der
ganzen Sache ziemlich flau.
    "Statt dich auf die Entfernung zu konzentrieren, die du
zurücklegst", erklärte Gordon weiter, "stellst du dir in Zukunft vor,
dass nicht du derjenige bist, der sich bewegt."
    "Ach nein?"
    "Du nutzt deine Kräfte, um vollkommen still zu stehen,
und die Welt dreht sich um dich, bis du genau da bist, wo du hinmöchtest."
    "Äh..."
    "Es ist wie bei mir im Moment. Ich bin mit dem
Echostein verbunden und der Echostein bewegt sich, aber ich nicht. Die Welt
bewegt sich um mich herum. Und gelegentlich durch mich hindurch. Für dich,
Fletcher, dreht und bewegt sich alles entsprechend deinem Willen. Ich bin mir
sicher, dass jemand mit deinem Selbstwertgefühl kein Problem hat mit der
Vorstellung, dass das Universum um ihn kreist. Habe ich recht?"
    "Ich hab noch nie etwas anderes angenommen."
    Gordon lächelte. "Ich kenne das Gefühl gut. Emmett pflegte
zu sagen, dass er der Welt das Reisen überlässt, während er immer am selben Ort
bleibt. Er konzentrierte sich auf den Platz, an dem die Welt für ihn anhalten
sollte, mehr hat er nicht getan. Er hat sich nicht mit Gedanken an Entfernungen
belastet oder wie viele Leute er mitnimmt oder wie schwer die Last ist, die er
transportiert. Er sah sein Ziel als festen Punkt in einem Wirbelsturm und hat
gewartet, bis es zu ihm kam. Verstehst du das?"
    "Ich ... ich glaube schon."
    "Gut. Verständnis ist der erste Schritt. Akzeptanz der
zweite. Sobald du dies als Tatsache akzeptiert hast, stehen dir endlose
Möglichkeiten offen."
     
    BEIM MEISTER DER SCHWERTKUNST
     
    Das Haus, in dem Burgundy Dalrympel wohnte, war nicht
besonders schön. In Chinas Augen war es baufällig, an der Grenze zum Verfall.
Es stand allein auf weiter Flur, ein Bungalow am Ende einer Sackgasse. Zwei
Fenster waren erleuchtet, aber selbst das Licht wirkte kränklich. Der Garten
war ein Dschungel aus Unkraut und hohem Gras. Fairerweise muss man sagen, dass China
im Dunkeln nicht viel erkennen konnte, und dafür war sie dankbar. Verwahrlosung
war ihr ein Gräuel.
    Walküre rief in dem Moment an, als Skulduggery den Motor des
Lieferwagens ausschaltete. China wartete, während er mit ihr sprach. Offenbar
war es Tanith und ihr gelungen, sich ihre Hälfte des Schlüssels zu verschaffen.
Skulduggery wies Walküre an, auf sie zu warten, dann aktivierte er seine
Fassade und nickte China zu. Sie stiegen aus und gingen auf das Haus zu.
    Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit.
    "Verschwindet!", brüllte eine Männerstimme von
drinnen.
    Skulduggery und China blieben stehen und Skulduggerys
künstliches Gesicht lächelte. "Hallo, Burgundy", grüßte er.
    "Das bin ich nicht", entgegnete der Mann.
"Das ist jemand anders. Verschwindet."
    "Wir wollen nur mit dir reden, Burgundy",
versuchte Skulduggery es noch einmal. "Nur eine Minute, dann sind wir
wieder weg."
    "Ich bin nicht Burgundy!"
    "Du bist Burgundy Dalrympel", meldete sich nun
China, "Kriegsheld und Meister der Schwertkunst."
    Das Lachen des Mannes klang wie Gebell. "Kriegsheld?
Niemand nennt mich einen Kriegshelden!"
    "Nun", fuhr China fort

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