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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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wie hell", rief die alte Frau erleichtert.
"Ich möchte euch nicht zur Last fallen, aber besteht denn überhaupt die
Möglichkeit, dass ihr mich mitnehmt, wenn euer Freund kommt? Ich würde nur
ungern allein hier zurückbleiben."
    "Wir finden bestimmt eine Lösung", versprach
Walküre. Sie sah in dem flackernden Licht zu Tanith hinüber; ihre Freundin
schien nicht begeistert. "Ich geh mal eine Taschenlampe suchen."
    Walküre ging in das Büro, durchsuchte die beiden
Schreibtische und dann die Regale. Dort fand sie eine Taschenlampe und knipste
sie an. Der Lichtstrahl erhellte den ganzen Raum.
    "Ich hab eine!", rief sie.
    Sie hörte Tanith würgen und bekam plötzlich panische Angst.
Als sie aus dem Büro rannte, hatte die alte Frau ihre zerbrechlichen Hände um
Taniths Hals gelegt.
    Walküre brüllte etwas und die alte Frau fluchte in einer
Sprache, die Walküre noch nie gehört hatte. Sie war fast über ihr, als die Frau
ihre spindeldürre Faust ausfuhr und ihr fast den Kopf abriss. Die Taschenlampe
schlitterte über den Boden und Walküre stürzte, rollte sich instinktiv ab, kam
wieder auf die Beine und wusste nicht, was Sache war. Sie hatte weiche Knie und
schwankte und musste mit ansehen, wie die alte Frau Tanith mit Fausthieben
traktierte.
    Walküre drückte mit der Handfläche gegen die Luft. Sie
kräuselte sich und die alte Frau flog zur Seite weg, wobei sie ein
Triumphgeheul ausstieß. Tanith lag bewusstlos auf dem Boden.
    Die Frau rappelte sich auf. Im Licht der Taschenlampe sah
Walküre die schwarzen Lippen in dem von dunklen Adern durchzogenen Gesicht.
    "Du entkommst uns nicht", sagte die alte Frau.
"Und warum solltest du das überhaupt wollen? Auf dich wartet ein
glorreiches Schicksal."
    "Es ist nicht mein Schicksal", zischte Walküre und
trat näher. "Und selbst wenn es mein Schicksal gewesen wäre - ich habe es
in eine andere Richtung gelenkt. Es wird nicht mehr so eintreffen."
    "Deshalb sind wir hier", erklärte die Frau.
"Um sicherzustellen, dass es doch so eintrifft. Wir hatten kein Ziel,
Darquise. Wir waren nichts. Nichts als Wut und Hass und Boshaftigkeit. Aber
jetzt? Jetzt haben wir ein Ziel. Jetzt haben wir eine Zukunft. Mit dir."
    "Wenn ihr wollt, dass ich eure Anführerin bin, lass uns
jetzt gleich damit anfangen. Ich habe ein Paar Handschellen in meiner Tasche
und möchte, dass du sie anziehst."
    Die alte Frau schüttelte lächelnd den Kopf. "Du musst
noch ein Stück weit geführt werden auf deinem Weg", sagte sie. "Dann
erst wirst du dein Amt antreten. Dann werden wir dir gehorchen. Im Augenblick
glaubst du immer noch, du seist Walküre Unruh. Du glaubst immer noch, du
hättest Freunde. Wie die da." Die alte Frau kniete sich neben Tanith und
strich ihr übers Haar. "Lass mich deine Freundin sein. Ich werde diesen
Körper verlassen, dieses alte, klapprige Ding, und eins werden mit ihr. So eine
schöne Gestalt und alles so fest und stark. Diese vielen Muskeln und das ganze
Leder."
    "Hör auf, sie so zu beschreiben", verlangte
Walküre, "das wird langsam unheimlich."
    Die alte Frau machte einen Satz nach vorn, aber Tanith hob
den Arm und aus dem Satz wurde ein Stolpern. Walküre schlitterte in sie hinein,
warf die Alte zu Boden, stellte sich hinter sie und würgte sie. Die Frau wand
sich wie ein Fisch, aber Walküre lockerte ihren Griff nicht. Es war nicht ihre
Absicht, sie zu verletzen; sie musste sie nur für eine Weile außer Gefecht
setzen. Sie drückte fester zu, die alte Frau wehrte sich immer weniger, bis ihr
Kopf schließlich auf ihre Brust sank. Walküre drehte sie auf die Seite und
richtete sich auf.
    "Meine Güte", murmelte sie benommen, "wir
haben gerade eine Rentnerin zusammengeschlagen."
    "Eine ganz üble Rentnerin", korrigierte Tanith.
Sie hustete etwas, als sie sich mühsam erhob. "Was hat sie da gebrabbelt?
Ich habe den Namen Darquise gehört."
    "Ja, ich auch. Aber das war wirklich nur so ein
Gebrabbel. Wirres Zeug, von dem ich nur die Hälfte verstanden habe. Ist bei dir
alles in Ordnung?"
    "Ich bin okay. Ein bisschen dösig. Ihr rechter Haken
ist nicht übel. Für eine Omi."
     
    DER UNTERRICHT BEGINNT
     
    "Ob du nun tausend Menschen teleportierst oder eine
einzelne Person, macht im Grunde keinen großen Unterschied", erklärte
Gordon Fletcher, als sie mit Grässlich am Steuer über die leere Autobahn
brausten. "Die Energie, die Magie, fließt in den anfangs noch schmalen
Spalt im Raum. Wie breit der Spalt am Ende wird, spielt dabei keine allzu große
Rolle."
    "Welcher

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