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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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interessieren, ja? Zeigst du mir, was die Zukunft für
dich bereithält...?
    Kranz unterdrückte einen Seufzer, während Finbar
weiterbrabbelte, wobei seine Stimme immer leiser wurde. Für Sensitive hatte
Kranz nie viel Geduld aufgebracht. Sie hatten sich bewusst für einen Zweig der
Magie entschieden, bei dem man mit seinen Sinnen arbeitete anstatt mit den
Fäusten. In seinen Augen waren sie ein Haufen bekiffter, friedliebender Hippies
und Hippies hatte er noch nie gemocht. Die 1960er- und 1970er-Jahre hatten
gewaltig an seinen Nerven gezerrt.
    "Da ist sie", flüsterte Finbar mit einem leisen
Lächeln auf dem Gesicht. "Ich hab sie gefunden."
    "Wie weit in der Zukunft bist du?", fragte Kranz
rasch.
    "Schwer zu sagen, Mann ... Sie sieht ein bisschen älter
aus als heute ... Sie hat ein Tattoo ..."
    "Ist sie Totenbeschwörerin?"
    Finbars Stirn legte sich über den geschlossenen Augen in
Falten. "Weiß nicht..." "Was tut sie?" "Sie
geht..." "Wohin?" "In die Ruine."
    Kranz schüttelte den Kopf. "Du bist jetzt bei Darquise,
richtig? Das interessiert mich nicht. Du musst herausbekommen, ob Walküre der
Todbringer ist."
    "Ich sehe nur das, was ich sehe", entgegnete
Finbar in einer Art Singsang. "Mein Blick ist auf die großen Momente
gerichtet ..."
    "Dann schau weg", fauchte Kranz, doch seine
Ungeduld blieb unbemerkt.
    "Ich hab noch nie so viele Einzelheiten gesehen",
murmelte Finbar tief in Trance. "Hab mich immer davor gedrückt ... Aber
jetzt ist alles ganz klar ... so viele Tote ... herrlich ..."
    Kranz hielt den Mund.
    "Ich sehe jetzt Darquise vor mir ... Sie ist
wunderschön ... Sie schreitet durch die Stadt, ringsherum Tote ... Das würde
dir gefallen, Mann. So viele Tote ..."
    "Ich hab dich nicht um eine Vision von Darquise gebeten,
sondern um eine von Walküre." Kranz' Augen verengten sich zu schmalen
Schlitzen. "Es sei denn ..."
    Finbar lächelte in seiner Trance. "Es sei denn?"
    "Ist Walküre noch da? Siehst du sie?"
    "Ich spüre ihre Gegenwart, aber sehen kann ich nur
Darquise."
    "Vielleicht ist das des Rätsels Lösung!" Kranz
wurde plötzlich ganz aufgeregt. "Vielleicht macht sie es auf diese Art.
Wenn Walküre tatsächlich der Todbringer ist, ist sie vielleicht auch diejenige,
die aufsteht und kämpft. Vielleicht ist sie diejenige, die Darquise besiegt,
und dieser Sieg ist es dann, der zu der Passage führt. So rettet sie die
Welt."
    "Davon seh ich nichts", erklärte Finbar, "ich
seh nur Darquise." Er verzog das Gesicht. "Das tut übrigens weh
..."
    "Schau weiter hin."
    "Ich bekomme Kopfschmerzen davon." "Schau
weiter hin oder du hast bald keinen Kopf mehr."
    "Dann schau ich weiter hin."
    Aus Finbars Nase tropfte Blut. Kranz ignorierte es.
    "Ich hab sie wiedergefunden", erklärte Finbar
fröhlich.
    "Walküre?"
    "Darquise. Ich ... sie zieht mich an ... Ich kann
nichts dagegen machen. Sie ist ... alles. Sie ist so kalt. Ich versuche näher
heranzukommen, aber sie ist ... Etwas wie sie hab ich noch nie gesehen
..."
    "Kannst du eine Schwäche erkennen? Wie kann Walküre sie
vernichten?"
    "Darquise wird nicht vernichtet!", zischte Finbar
unvermittelt. "Sie ist alles!"
    "Sag mir, welche Schwäche sie hat."
    "Sie hat keine. Sie ist die Perfektion in Person!"
    "Dann sag mir, wer sie ist. Woher sie kommt."
    Finbar strengte sich noch mehr an und auch aus seinen Ohren
sickerte jetzt Blut. "Es ist dunkel um sie herum ... Ich versuche ihr
Gesicht zu erkennen ... Sie steht mit dem Rücken zu mir ... Nein, warte, sie
dreht sich um, ich sehe sie ..."
    Finbar verstummte.
    "Und?", drängte Kranz. "Siehst du ihr
Gesicht? Wie sieht sie aus? Wer ist sie?"
    Finbar öffnete die Augen. Er blinzelte Kranz an. "Das
verändert alles."
    Kranz beugte sich über ihn. "Wer ist sie, zum
Teufel?"
    "Ihr Totenbeschwörer habt euren Messias", sagte
Finbar, "jetzt haben wir Restanten auch einen."
    Die schwarzen Adern erschienen wieder, er richtete sich mit
einem Ruck auf und sein Kopf krachte in Kranz' Nase. Der stolperte fluchend
rückwärts und musste feststellen, dass seine Schattenfesseln zu schwach waren
für Finbars restantenverstärkte Kräfte. Hände packten ihn und er flog durchs
Zimmer. Er krachte in ein Regal an der gegenüberliegenden Wand und diverse
Gerätschaften kullerten über den Boden.
    "Ich hoffe, du hast nichts dagegen, Mann", begann
Finbar lächelnd, "aber ich mach mich jetzt ein bisschen in dir breit. Ich
hab eine brandneue Mission und brauche ein Upgrade."
    Kranz schmeckte sein eigenes Blut. Sein Stock lag hinter ihm
auf

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