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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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Scrutinus. "Philomena!
Hierher!"
    Philomena, die über die menschenleere Straße geschlichen
war, fühlte sich ertappt. Mit einem Ruck drehte sie sich um, die Fäuste
kampfbereit vor der Brust. Als sie Scrutinus hektisch winken sah, zögerte sie,
dann joggte sie zu ihm hinüber. Plötzlich trat Skulduggery aus der Deckung und
richtete seine Pistole auf ihr Gesicht.
    Philomena hob die Hände. "Nicht schießen. Ich bin
ich."
    Skulduggery zuckte mit den Schultern. "Darauf kann ich
leider nichts geben, Phil, denn genau das würdest du sagen, wenn du besessen
wärst."
    "Nenn mich nicht Phil. Ich heiße Philomena."
    "Auch das würdest du sagen, wenn du besessen
wärst."
    "Geoffrey", knurrte Philomena, "sag ihm, er
soll seine Knarre wegstecken. Die Restanten haben mich nicht gekriegt. In der
letzten halben Stunde bin ich von einem Versteck zum nächsten gerannt, um hierherzukommen.
Mich hat nichts und niemand gesehen."
    "Wir würden dir ja gerne glauben", beteuerte
Scrutinus.
    "Dann frag mich doch was", forderte Philomena ihn
auf. "Los, veranstalte deinen Mojo-Zauber mit mir."
    "Ich weiß nicht, ob er bei einem Restanten funktionieren
würde."
    "Warum nicht? Er funktioniert bei Sterblichen, er
funktioniert bei Magiern. Warum sollte er bei einem Restanten nicht
funktionieren?"
    "Versuche es", forderte Skulduggery ihn auf. Die
Pistole in seiner Hand war gefährlich ruhig.
    Scrutinus blickte Philomena in die Augen. "Du wirst mir
die Wahrheit sagen", begann er.
    "Ja, das werde ich", entgegnete sie.
    "Du wirst mich nicht anlügen."
    "Nein, das werde ich nicht."
    "Wer bist du?"
    "Ich bin ich, du Blödmann."
    "Kein Grund, ausfallend zu werden."
    "Dann komm zur Sache."
    "Hast du einen Restanten in dir?"
    "Nein, habe ich ganz gewiss nicht. Zufrieden?"
    Scrutinus sah Skulduggery an. "Ich habe nichts
Seltsames gespürt. Ich glaube, sie ist es."
    Skulduggery steckte die Pistole ein. "Philomena, wir
haben Grund zu der Annahme, dass der Große Saal nicht mehr sauber ist. Ich gehe
davon aus, dass die Restanten sich ein Rennen um die mächtigsten Trägerkörper
liefern. Der Große Saal wäre dann eines ihrer ersten Ziele."
    "Und was machen wir jetzt?", fragte Philomena.
    "Wir müssen sicher sein. Wenn wir Glück haben, sind die
Zauberer dort rechtzeitig dahintergekommen und haben sich abgeriegelt. Wenn das
der Fall ist, müssen wir sie nur irgendwie erreichen und rausbringen."
    "Aber du glaubst nicht, dass es so ist?"
    "Nein. Vergewissern müssen wir uns trotzdem."
"Dann gehen wir also rein", vermutete Scrutinus. Sie lachte.
"Nein, tun wir nicht." "Oh doch."
    Philomena blieb das Lachen im Hals stecken. "Nein, tun
wir nicht. Bist du verrückt? Skulduggery, du bist solche Sachen gewöhnt, aber
Geoffrey und ich sind in der PR-Branche tätig. Wir schlagen uns nicht und
schießen auch nicht. Wir überzeugen sterbliche Zeugen davon, dass sie das, was
sie gesehen haben, nicht gesehen haben. Wir können kein Gebäude stürmen, das in
Feindeshand gefallen ist. Wir könnten nicht mal einen Wandschrank
stürmen!"
    "Dann müsst ihr es eben lernen", meinte
Skulduggery. "Denn nur mit euch beiden kann ich herausfinden, ob die Leute
das sind, was sie zu sein vorgeben."
    "Aber ich habe Angst!", jammerte Philomena.
    Scrutinus legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Ich
war heute Abend schon in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt, Philomena.
Ich wurde beinahe getötet. Aber ich hab's überstanden. Wurde ich verletzt? Ja.
War es schlimm? Mein Knie schmerzt immer noch. Aber ich lebe. Ich hab's
geschafft. Und du schaffst es auch."
    Philomena holte tief Luft. "Okay, okay, dann machen wir
es. Aber du gehst zuerst."
    "Skulduggery geht zuerst", korrigierte Scrutinus.
"Er hat die Pistole."
    "Aber ich gehe nicht als Letzter", stellte sie
klar. "Ich gehe in der Mitte."
    Scrutinus machte ein finsteres Gesicht. "Ich gehe in
der Mitte. Ich bin verletzt."
    "Du hast dir das Knie aufgeschürft."
    "Sich das Knie aufzuschürfen ist eine der
schmerzhaftesten, nicht zum Tode führenden Verletzungen, die man sich zuziehen
kann."
    "Schlimmer, als sich an Papier zu schneiden, ist es
auch nicht."
    "Ich habe eine der schmerzhaftesten gesagt",
verteidigte sich Scrutinus.
    "Haltet die Klappe, ihr zwei", befahl Skulduggery.
"Ich gehe voraus. Ihr beide könnt nebeneinander hinter mir hergehen.
Zufrieden?"
    "Nicht wirklich", antwortete Philomena, doch
Skulduggery marschierte bereits über die Straße. Scrutinus packte sie am Arm
und zog sie mit. Sie folgten Skulduggery die Treppe

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