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Des Abends eisige Stille

Des Abends eisige Stille

Titel: Des Abends eisige Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hill
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David Angus’ letzten bekannten Schritten.«
    »Ach du lieber Gott.«
    »Geht es um Cat?«
    »Nein«, erwiderte Chris sanft. »Nicht um Cat …«
    Simon Serrailler hörte zu, und als sein Schwager geendet hatte, sagte er nur »Gut. Danke« und trennte die Verbindung.
    Er starrte das Handy in seiner Hand an. Hugo Pears wartete immer noch. Wartete. Durchnässt bis auf die Haut.
    Nathan Coates winkte von dem ein paar Meter entfernt stehenden Streifenwagen.
    Der DCI schaute erneut auf sein Handy. Dann drückte er die Nummer des Sergeants.
    »Okay, brechen wir ab«, sagte er ruhig zu Nathan. »Geben Sie den Eltern Bescheid, dass sie den Jungen mitnehmen können. Und holt Mrs. Angus zurück ins Haus.« Der Regen lief ihm von den Haaren in die Augen, und seine Jacke war durchweicht.
    Nathan Coates kam über die Straße auf ihn zugerannt, rutschte auf ein paar nassen Blättern aus und wäre fast gefallen. Er rief etwas darüber, wie es gelaufen war, was sie beobachtet hatten, aber als er Serrailler näher kam, verklangen seine Worte.
    »Chef?«
    Simon starrte ihn an.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja.« Er blickte wieder auf sein Handy, als würde es gleich klingeln und er würde hören, wie Chris Deerborn ihm mitteilte, dass es ein Irrtum gewesen sei. »Meine Schwester ist tot.«

[home]
    28
    D r. Derek Wix, Hausarzt der Ivy Lodge, saß im Personalraum, trank Tee und aß das Schinkensandwich, das man ihm gebracht hatte. Er hatte die Dosierung von Mr. Parmiters Tabletten geändert, hatte Antibiotika für Miss Lemmers Ohrentzündung verschrieben und den Totenschein für Martha Serrailler ausgestellt.
    »Überprüfen Sie mich?«, murmelte er kauend, als Chris Deerborn hereinkam.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich.«
    Derek Wix war ein guter Arzt, jedoch ein mürrischer und kurz angebundener Mann. Seine Patienten schienen ihn trotzdem zu mögen. Chris und Cat hatten sich oft gefragt, warum.
    »Ihre Schwägerin … Es lag nicht an der Thoraxinfektion als solcher.«
    »Das Herz?«
    Wix nickte, schlürfte Tee. »Wollen Sie sie sehen?«
    »Ich werde natürlich zu ihr gehen. Aber Sie sind hier der zuständige Arzt – was immer Sie sagen, Derek.«
    Derek Wix stand auf. »Das Personal scheint bekümmert zu sein.«
    »Sie haben sie geliebt. Sie haben so gut für sie gesorgt.«
    »Aber es ist das Beste so.«
    »Natürlich … nur erwähnen Sie das nicht vor jemand anderem.«
    »Richard wird mir zustimmen. Hat mir immer gesagt, sie sollte nicht hier sein.«
    Chris hatte keinen Zweifel daran, dass sein Schwiegervater das oft geäußert hatte. »Trotzdem … Es geht darum, wenn jemand sie liebt, sind sie …«
    »Es geht darum, sie zu erwischen, bevor sie losbrüllen. Ihnen nichts zu geben, keine Zuneigung, keine Aufmerksamkeit … Was hat man denn davon? Sarah arbeitet in einem Waisenhaus in Thailand, hab ich Ihnen das schon erzählt? Niemand liebt diese armen kleinen Wesen. Hat sie nie geliebt. Sie werden zu Tieren.« Er marschierte hinaus.
    Chris musste sich daran erinnern, dass Derek Wix eine charmante Frau und drei Töchter hatte, darunter Sarah, die im vergangenen Sommer ihre Approbation bekommen und sofort eine Arbeit im Fernen Osten angenommen hatte.
     
    Shirley Sapcote kam Chris im Flur entgegen, als er zu Marthas Zimmer ging. Ihre Augen waren rot.
    »Gott hab sie selig, sie ist ein Engel, der jetzt bei den Engeln ist. Sie hat nie etwas Falsches getan oder ein böses Wort gesagt, in ihrem ganzen Leben, Dr. Deerborn, und von wie vielen Menschen kann man das behaupten? Nur von neugeborenen Babys, und das war sie. Unschuldig wie ein Säugling.«
    »Sie haben recht. Ich weiß, wie gern Sie Martha hatten. Und wie gut Sie sie versorgt haben. Das wissen wir alle.«
    Shirley folgte ihm zu dem Zimmer. »Ich wusste es gleich, als ich sie angeschaut habe. Brauchte sie nicht zu berühren. Sie wissen, wie das ist, Doktor.«
    »Ich weiß.«
    »Gestern schien es ihr so gut zu gehen, sie war glücklich, wissen Sie … Ich wusste, wann sie glücklich war. Alle haben sie besucht, bis auf Dr. Cat, natürlich … Wie geht es ihr, Dr. Deerborn?«
    »Sie ist müde und hat das Warten satt … Und jetzt ist sie natürlich traurig über das hier.«
    »Ja … Aber ich sage Ihnen was, den Inspector wird es am härtesten treffen. Es war immer rührend, ihn mit ihr zusammen zu sehen, ihn mit ihr reden zu hören. Er wird am meisten leiden.«
    Chris blieb an Marthas Bett stehen. Der Tod verleitete, wie stets, zur Täuschung. Abgesehen von der

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