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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Sünden.
     
    17
    Der trocken Land mit Wasser reichlich füllet /
    Daß dürrer Sand viel Güsse bringet /
    Gleich einer aufgelauffnen Bach;
    Und macht / das die dem Hunger musten frohne /
    Nunmehr da bleiben vor und nach
    In Städten / die sie bauen zubewohnen.
     
    18
    Auff daß sie da dem Acker Samen geben /
    Und den Weinbergen schöne Reben /
    Daß sie zu recht-gelegner Zeit
    Die reiffe Frucht mit voller Erndte kriegen /
    Da geht sein Segen weit und breit /
    Sie nehmen zu / ihr Vieh muß nicht erliegen.
     
    19
    Doch werden sie gemindert und verstossen /
     

Wann über sie wird ausgegossen
    Angst und beschwere Grausamkeit.
    Wann er den Spot auff ihre Fürsten schüttet /
    So gehen sie ohn Unterscheid
    Auff falscher Bahn / und werden gar verrüttet.
     
    20
    Noch schützet er die Armen vor gefährde /
    Und mehret sie gleich einer Heerde.
    Das siht ein jeder frommer Mann
    Mit Lust; da muß das Maul die Bosheit halte /
    Wer ist klug und merkt dieses an?
    Der kan verstehn / wie Gottes gunst wird walte.
     
    Nach Endigung dieses Gesanges lase die GroßFürstin diesen ihren gewöhnlichen Abendsegen:
    Das walte Gott Vater / Sohn / und Heiliger Geist /Amen. Gnädiger und barmherziger Gott und Vater / ich danke dir durch deinen lieben Sohn JEsus Christ / meinen Heyland und Erlöser / daß du mich heut diesen Tag und die ganze Zeit meines Lebens so gnädig- und väterlich behütet und bewahret hast vor Schaden und Gefahr /vor des Teuffels Trug und List / vor der Welt verführischem Gräuel / vor Leibes und Seelen unfall / vor unvermuhtlichen schnellen Tod / und vor alle dem / was mich von deiner Liebe hätte abzihen können. Ich bitte dich von ganzer Seele / verzeihe mir alle meine Sünde und Missetaht / damit ich dich jemahls erzürnet / und nicht allein zeitliche Straffen / sondern auch den ewigen Tod wol verschuldet habe. Nim dich hinte und die ganze folgende Zeit meines Lebens meiner geträulich an / und fasse mich unter die Beschirmung deiner Gnaden Flügel / damit weder mein Fleisch / noch der leidige Teuffel /noch böse gottlose Menschen mich berücken und in unfal stürzen. Die Obhuet der lieben heiligen Engel laß über mich walten / daß ich sicher ruhen / und gesund wieder auffstehen möge. In deine Hände / mein Gott und Erlöser / befehle ich mein Leib und Seele / mein Gemahl / Eltern / Söhnlein / und alle Anverwanten; bekehre HErr GOtt / die noch in der heydnischen Blindheit stecken /und die schon erleuchtet sind / bestätige in deiner Warheit und Liebe / daß weder Troz noch Gewalt / weder Ehre noch Schande / weder Glük noch Unfal / weder Leben noch Tod sie von deiner Liebe und Beständigkeit abschrecke. Laß mein übriges Leben nach deinem Wolgefallen angestellet seyn / zu Lobe deinem hochheiligen Nahmen / und zu meiner Seelen Heil und Seligkeit /Amen / Amen.
    Hierauff behteten sie das heilige Vater Unser / den Christlichen Apostolischen algemeinen Glauben / und beschlossen mit diesem Sprüchlein des 33sten Psalmes: Unsere Seele harret auff den HErrn / er ist unser Hülffe und Schild; dann unser Herz freuet sich fein / und wir traue auf seinen heiligen Nahmen; Deine Güte / HErr / sey über uns / wie wir auff dich hoffen.
    Hernach verfügeten sie sich / ein jeder auf sein zubereitetes Schlafzimmer / ohn daß Fr. Sophia und Frl. Lukrezie wieder nach den Gästen gingen. Siegward hatte unterdessen bessere Gelegenheit gefunden / mit seinem geliebten Fräulein zureden / uñ bemühete sich sehr / eine unbedingete Antwort bey ihr zu erhalten /welches ihr aber die Jungfräuliche Zucht nicht gönnen noch zulassen wolte / ob sie gleich ihr Herz schon darzu geschicket hatte; Zwar sie gestund / daß wegen beschehener Rettung sie ihm hoch verpflichtet währe /weil sie aber über sich selbst keine Gewalt hätte /sondern ihren Eltern und Anverwanten billich müste untergeben seyn / wurde er nach seiner Fürstlichen Vernunfft leicht ermässen / wie in solchen sachen ihr nicht geziemen wolte / schließliche Antwort zugeben /zweifelte auch nicht / er würde solches vielmehr an ihr loben / als tadeln oder hassen. Er aber kunte sich hiemit nicht befriedigen lassen / sondern erwiederte /daß in dergleichen Teidungen deren Wille eigentlich der vornehmste währe / denen es zum nähesten anginge; wolte gleichwol dieses nicht zu dem Ende geredet haben / als ob er ihre hochansehnliche Eltern und Anverwanten vorbey zugehen oder zuverachten willens währe / nur allein bähte er umb so viel Versicherung /dz wañ er an solchen Orten

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